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Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 10:49
von Waldgärtner
Hi ihr,
auf der Südseite von einer Walnuss (6-8m Höhe und Durchmesser, Alter unbekannt) würde ich gerne was Obstiges pflanzen. Quasi da, wo die Krone aufhört, bzw. evtl. auch leicht drunter.
Zur Wuchshemmung der Walnuss lese ich relativ viel Widersprüchliches (von "wächst nix" bis "kein großes Problem".
Wer hat diesbezgl. Erfahrungen?
Äpfel/Birnen gehen wohl sicher nicht, aber wie siehts z.B. mit Kiwi, Trauben, Rubus- oder Ribes-Beeren aus?
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 11:23
von Rib-2BW
Die Keimung wird gehemmt. Wachsen tut da schon einiges. Unter meinem Baum steht ein Hochbeet, wo das laub auch hinein fällt und da auch bleibt. Dort sind Johannisbeeren, Hasel, Eschen und Stachelbeeren.
Im Mutterboden daneben sind auch johannisbeeren, Aronia, und Girsch finden
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 11:35
von thuja thujon
Es wird nicht nur die Keimung gehemmt, es wächst ober trotzdem noch genug unter einem Walnussbaum.
Für den den es interessiert:
Review Agricultural Uses of Juglone: Opportunities and Challenges@Waldgärtner: ich würe eher bei niedrigem Obst wie Ribes und Rubus bleiben, allein schon wegen dem Mikroklima.
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 11:54
von Isatis blau
Ich hatte an so einer Stelle einen Birnbaum, über den sich irgendwann ein großer Walnussast gelegt hat. Den Birnbaum habe ich gefällt und Rosen gepflanzt. Sie wachsen langsam, sehr langsam, aber sie leben.
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 12:06
von Gartenplaner
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 13:58
von gartenfan101
Soweit ich weiß werden einige Obstarten von Walnussbäumen gehemmt, weil der Walnussbaumeinen Wirkstoff produziert (das Juglon) das die Keimung anderer Pflanzen hemmt. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich unliebsame Konkurrenten in der Nähe breit machen. Die zu Boden fallenden Blätter des Baums geben das Juglon frei. Durch den Regen wird die Substanz in den Boden geschwemmt, dort nehmen keimende Pflanzen es über die Wurzeln auf.
Somit vermeidet der Baum Konkurrenz durch die Abgabe chemischer Verbindungen. Doch gibt es genug andere Pflanzen die dies auch tun. Zahlreiche Pflanzen beeinflussen auf diese Weise Keimung, Wachstum und Entwicklung von Konkurrenten. Die Hemmstoffe können aber auch gegen Insekten oder Pilze eingesetzt werden.
Lg. Sebi
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 15:47
von Rib-2BW
Also von den von mir genannten Pflanzen, muckt Aronia am meisten herum.
Ribes und Hasel keimen und wuchern problemlos darunter. Moos und Grass wächst bei mir unterm Baum nicht.
Auf dem Bild kann man die Grenzregion sehen. rechts geht es zum Baum und dort Dominiert Girsch am meisten. Gras und Rasenunkräuter nehmen stark ab.
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 15:49
von Rib-2BW
Dort wo kein Girsch wächst kann es über das ganze Jahr kahl bleiben.
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 15:52
von Rib-2BW
Blutene Herzen und Pfingstrosen treiben problemlos jedes Jahr aus. Hier habe ich wieder eine Stachelbeersämling neben Mahonie Sämlinge gefunden
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 15:55
von Rib-2BW
Der Baum ist etwas unter 30 und wirft entsprechend Schatten. Daher sind Waldpflanzen wie Ribes besser geeignet. Walderdbeeren sind über die Jahre verschwunden.
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 15:57
von Rib-2BW
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Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 23:11
von thuja thujon
Wie immer, die Dosis machts. Wenn es nicht vernünftig regnet, wird auch weniger Juglon von den Blättern in den Boden gespült.
Subletale Dosen können hemmen, oder wenn noch weniger ankommt weil aktives Bodenleben, hoher Humusgehalt, trocken, dann kann das alles auch mal stimulierend wirken.
Ist mit vielen Giften so.
Was der Walnussbaum jedenfalls nicht macht ist nur im Herbst mit dem Laub seine Allelochemikalien absondern, sondern er machts das ganze Jahr über, weil er sich auch das ganze Jahr über Konkurrenz vom Leib halten will, nur das bringt den Mehrwert für ihn. Er hat nicht viel davon wenn er über Winter weniger Konkurrenz hat weil er da selbst so gut wie nicht wächst.
Wenn es um Obstgehölze untenrum geht, eigentlich auf Vitalität gezüchtete Kulturgehölze, ich denke das ist nicht vergleichbar mit Stauden. Auch bei Gartenplaner wächst ja das Unkraut untendrunter. Man muss im Trockengebiet schon gucken wieviel Hemmung die Walnusstraufe noch wirklich liefert, hier mit den Walnüssen in den ungepflegten Hecken ist das kaum mehr feststellbar.
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 23:38
von ringelnatz
thuja hat geschrieben: ↑22. Dez 2020, 11:35@Waldgärtner: ich würe eher bei niedrigem Obst wie Ribes und Rubus bleiben, allein schon wegen dem Mikroklima.
kann ich bestätigen - Freund von mir hat massenhaft Himbeeren und Johannisbeeren unter einem riesigen Walnussbaum. Sogar Rhabarber wächst passabel.
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 22. Dez 2020, 23:53
von Rib-2BW
Zu dem Thema habe ich ein bisschen geschrieben, leider aber im falschen Thread.
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,9818.msg3605011.html#msg3605011
Re: Unterpflanzung Walnuss
Verfasst: 23. Dez 2020, 01:56
von 555Nase
In diesem Abstand zum Walnußbaum habe ich eine Weizenbirne gepflanzt, wächst sortentypisch gut. >>>
