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lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 16. Mär 2021, 18:18
von GutWein
Gibt es ein Gemüse, welches wenig Betreuung braucht?
Wir wollen auf einem freien Feld ein kleines Beet anlegen. Der Boden ist kalkig, tonig, im (letzten) Sommer eher sehr trocken.
Im Auge haben wir Kartoffeln und Meerrettich...
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 16. Mär 2021, 20:07
von Quendula
Auf Meerrettich hab ein Auge oder besser: ergreife Vorsichtsmaßnahmen. Hier im Sand würde ich schätzen, dass man einer Freilassung auch wieder Herr werden kann. Lehmiger oder toniger Boden ... :-X
Meerrettich hat die Eigenschaft, sich an sehr feuchten Standorten wirklich hemmungslos auszubreiten, sofern man ihn lässt. Der Trick, dem Wachstum des Meerrettich Einhalt zu gebieten, ist ein einfaches Pflanzgefäß.Ansonsten braucht jedes Gemüse Betreuung ;). Sonst würde es Unkraut heißen.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 16. Mär 2021, 20:15
von Brezel
Wenn es freies Feld ist und man später mit grobem Gerät da dran kann, wenn es nicht mehr erwünscht ist, dann ist Meerrettich vielleicht keine so schlechte Idee.
Topinambur ginge auch in diese Richtung. ;)
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 16. Mär 2021, 20:46
von Nova Liz †
Ich hab hier die Erfahrung gemacht,dass auf meinem Lehmboden nur Rote Beete gehen.Zu Beginn muss man allerdings schon den Aufwuchs weghacken,wie bei allen Gemüsesaaten.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 16. Mär 2021, 21:04
von andreasNB
Auf einem freien Feld ein kleines Beet ?
Liegt das brach und ihr wollt Guerilla Gardening betreiben ;D
Steht überhaupt Wasser zum gießen zur Verfügung?
Trocken im Sommer ?
Dann bei Kartoffeln nur Frühkartoffeln, sonst werden das nur Pellkartoffeln und die Erntemenge gering.
Für Meerrettich vielleicht generell zu trocken ?
Hier steht einiges
https://www.plantura.garden/leserfragen-2/kraeuter/meerrettich-anbauen-die-scharfe-wurzel-im-eigenen-garten
Aber wer braucht schon soviel Meerrretich ?
Topinambur ginge, aber lockt auch Wildschweine und Wühlmäuse an ;)
Ernte frühestens Ende Oktober.
Kennt ihr den Geschmack ?
So viele Pflanzen verwerte man auch nicht im Winterhalbjahr.
Denn bei mir machen schon 2 Pflanzen mehr als genug Knollen für mich.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 16. Mär 2021, 22:13
von thuja thujon
Kurz vorab: lehmiger Boden ist ein Segen wenn man damit umgehen kann.
.
Gemüse das keine Pflege braucht: Topinambur.
Kartoffeln zerstören die Bodengare wenn man sie nicht in eine Humusaufbauende Fruchtfolge einbaut, Meerretich ist ein Wurzelunkraut das auch nur Humus zehrt und den Boden nicht verbessert.
Ohne Pflege wird es scheinbar nichts mit Gemüse. Vermutlich nicht mal mit halbem Ackerbau wie zB Zuckermais.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 09:18
von GutWein
andreasNB hat geschrieben: ↑16. Mär 2021, 21:04Auf einem freien Feld ein kleines Beet ?
Liegt das brach und ihr wollt Guerilla Gardening betreiben ;D
Steht überhaupt Wasser zum gießen zur Verfügung?
Na ja, wenn man so will, ist unsere Idee unüblich, also passt "Guerilla Gardening" ;)
Wir haben uns ein paar Stücke Wald und Feld gekauft, um diese aus der Bewirtschaftung zu nehmen und fast komplett der Natur zurückzugeben. Also in gewisser Weise aktiver Naturschutz.
In besagtem Fall handelt es sich um eine sog. Blühwiese die verpachtet war. Jetzt haben wir ein sehr kleines Beet vorangelegt (Foto) - etwas Kompost, Holzasche und Laub ausgebreitet, ca. 3 m² - ob und was dort wachsen kann, war der Hintergrund meiner Frage hier. Große Fachkenntnisse haben wir in dieser Richtung (leider) nicht.
Die Lage als solche ist trocken. Im verg. Sommer haben wir immer wieder manche Bäume gezielt gegossen.
Bei Meerrettich habe ich jetzt etwas Sorge, dass dieser sich zu ungestüm ausbreitet - einen großen Topf könnten wir aber sicher einbuddeln.
Topinambur - hm, essen wir eher sehr selten (bisher nur im Restaurant)
Bei Kartoffeln dachte ich nur an ein paar wenige Knollen.
Rote Beete, warum nicht
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Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 10:17
von Quendula
GutWein hat geschrieben: ↑17. Mär 2021, 09:18Wir haben uns ein paar Stücke Wald und Feld gekauft, um diese aus der Bewirtschaftung zu nehmen und fast komplett der Natur zurückzugeben.
Bei Wald sehe ich da keinen Widerspruch und keine Probleme.
Bei Feld pass bitte auf und erkundige Dich, falls Du das nicht eh schon getan hast, wie da die Auflagen sind. Ob es erhalten werden muss oder ob Du es "verwildern" lassen darfst. Was Du überhaupt darauf tun oder anbauen darfst. Ist es dann erst einmal unter Dauergrünland (oder gar Wald) eingeordnet, musst Du einen Antrag stellen, bevor Du diesen Status ändern darfst. Soweit meine blassen Erinnerungen. Es geht mir darum, dass "der Natur zurückgeben" in Mitteleuropa heißt, dass darauf letztenendes Mischwald entsteht. Und das darfst Du meines Wissens schon mal nicht zulassen, solange die Fläche als Feld oder Grünland gelistet ist.
Ich hoffe, ich konnte das halbwegs sinnvoll erläutern, was ich meine ::).
PS: Spannendes Projekt :). Bitte berichte weiter.
Bei der Umgebung wäre die Frage, ob ihr wegen der Ernte anbaut oder nur aus Spaß an der Sache. Wenn da mal ein Reh ein paar Meter junge Rübenblättchen anknabbert oder ein Wildschwein sich einen kleinen Snack holt, bleibt nicht viel übrig :-\.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 10:25
von Rieke
Ich würde es mit Kürbissen versuchen, evt. einfach Hokkaido, die Samen bekommt man billig in jedem Supermarkt. Vorkultur im Topf, mehrere Pflanzen aussetzen und dann hoffen, daß nicht gleich ein Reh vorbei kommt ...
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 10:30
von Apfelbaeuerin
GutWein hat geschrieben: ↑17. Mär 2021, 09:18Rote Beete, warum nicht
(Warum schreibt eigentlich immer jeder "Rote Bete" mit Doppel-e?
Rote Beete sind ganz was Anderes ;D ;D ;D)
Lehmboden, trocken, keine Pflege: Rucola.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 11:54
von Asinella
Kürbis könnte Rehe-mäßig funktionieren. Zumindst Schafe lassen sie in Ruhe wegen der rauhen Blätter. Für die reifen Früchte können sich sicher die Wildschweine begeistern und von unten kommen die Mäuse (dagegen kann man sie (also die Kürbisse, nicht die Mäuse ;D) aber auf ein Brett legen.
Es gibt ja auch diese einfachen blauen Wildabwehrzäune. Weiß nicht wie effektiv die sind, aber vielleicht lassen die Biester dann dieses kleine Teilstück in Ruhe.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 12:58
von Kasbek
GutWein hat geschrieben: ↑17. Mär 2021, 09:18Wir haben uns ein paar Stücke Wald und Feld gekauft, um diese aus der Bewirtschaftung zu nehmen und fast komplett der Natur zurückzugeben. Also in gewisser Weise aktiver Naturschutz.
In besagtem Fall handelt es sich um eine sog. Blühwiese die verpachtet war.
Wenn die Blühwiese schon ein Naturschutzprojekt war (zumindest hier in Sachsen ist der Terminus „Blühwiese“ im Regelfall mit einem Naturschutzprojekt verknüpft), wäre die beste Idee im Sinne des aktiven Naturschutzes natürlich, die Fläche als Blühwiese zu belassen. Pflege, also Mahd braucht die allerdings auch, ansonsten verfilzt, verunkrautet und verbuscht die Fläche und wird eines fernen Tages zu Wald. Das kann im Sinne der Vermehrung der Waldfläche sinnvoll sein, wäre im Sinne der Erhaltung von Offenlandbiotopen aber kontraproduktiv.
Den Frust mit dort zu erwartenden permanenten Wildschäden am angebauten Gemüse (bzw. den Aufwand größerer Schutzvorrichtungen) würde ich mir dort jedenfalls nicht antun.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 13:38
von thuja thujon
Sehe ich auch so, zumal der Anbau von Gemüse auf Grünland rechtlich nicht zulässig ist.
Wenn man das Gelände verbuschen lässt, wird es irgendwann ein Umbruchverbot geben wenn dies nicht schon passiert ist. Die Unterschutzstellung folgt in der Regel auch irgendwann danach.
Den Einfluss von aus der Produktion nehmen wurde in der vielzitierten Krefeldstudie untersucht, die hat zwar krasse Mängel, aber der Rückgang von der Insektenbiomasse hin zu mehr Qualität ist gut erklärbar und verstanden. Je weiter die Sukzession Richtung Wald geht, desto weniger Insekten wird es auch geben.
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 13:48
von salamander
Kartoffelzwiebeln, Knoblauch und Schalotten sind am richtigen Standort (nicht zu feucht) sehr einfach anzubauen. Mich interessiert auch, wie das Projekt weitergeht.
Gruß Salamander
Re: lehmiger Boden auf einem Feld
Verfasst: 17. Mär 2021, 15:04
von GutWein
Freue mich über die vielen Tipps - herzlichen Dank!
Ja, es scheint nicht leicht, was Hase / Mäuse und Rehe übrig lassen, verbietet ggf. das Gesetz :-\ Ist aber mit vielen Träumen so, dass die Realität klemmt
Diese Blühwiese ist heuer im dritten Jahr. Eine Erneuerung wäre sehr teuer. Alleine das Saatgut käme auf rd. 500.-€. Diese Ackerfläche haben auch deshalb wir aus der landwirtschaftlichen Nutzung nehmen lassen. Gilt nun als Brache, man darf aber auch nix mehr mähen, mulchen oder Obstbäume anpflanzen.
Das "unschuldige" recht kleine Beet ist / wird ein kleines Experiment.
Der Rest soll sich entwickeln und Verbuschen, das schon - aber manchmal sind uns (vermutlich) aus der löcherigen Hosentasche ein paar Sämereien von Bäumen (Vogelbeere, Holler, Eicheln, Hasel) in die Fläche gefallen. Mal schauen :)
@ Apfelbäuerin - Rote Bete! - rote Beete klingt (schmeckt?) aber irgendwie besser