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Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 7. Jul 2021, 10:15
von grünohr
Guten Tag, liebe Expertinnen & Experten!
Ich habe eine Frage: Im Frühjahr habe ich SEHR viele Papaver-Samen ausgesät, Klatschmohn und Seidenmohn und dann war auch so anderer dabei, dessen Namen ich vergessen hab. *räusper.
Ich hab ziemlich viel Geld in ziemlich viele Sorten investiert und von März bis April an unterschiedlichen Orten ausgesät - die Erde war jetzt nicht top-vorbereitet, aber ok und hatte auch genügend offene Stellen (meine ich). Von dem Saatgut ist nur an einer Stelle wirklich was aufgegangen, was nach einer typisch üppigen Pflanze aussieht – ausgerechnet da, wo ich eigentlich gar nicht soviel gegossen hatte. allerdings war das ein neuaufgeschütteter Hang und die Aussaat nur normaler Klatschmohn.
Vom Papaver rhoeas und den anderen Sorten gehen vereinzelt Blumen auf - aber zum einen WINZIG, also maximal 1€-stück-große Blüten – und dann auch nicht in der Menge, die ich erwartet hätte.
Nachdem ich jetzt nicht nochmal soviel investieren möchte, meine Fragen:
- muss ich die paar samenkapseln sammeln und neu aussäen oder das der Natur / Selbstaussaat überlassen?
- Falls Sammeln: Wann und wann aussäen?
- was kann ich, wenn ich es kommendes Jahr nochmal versuchen möchte, besser/anders machen? Oder hat es am Wetter / an der Kälte im Frühling gelegen und sie waren einfach zu früh im Beet?
Vorziehen hab ich versucht, aber das war schrecklich mühsam und die Pflanzen haben nicht wirklich überlebt...
Vielen Dank!!
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 7. Jul 2021, 12:03
von partisanengärtner
Das sind vermutlich nur Arten die einen gestörten Bodenaufbau brauchen (nackte Erde nach Umgraben durch Mensch oder Tier, Pflügen etc.) Darum keimten die auch so gut am frisch aufgeschütteten Hang. Kann durchaus sein das da schon Mohnsamen drin waren.
Sonst keimen die kaum und wachsen selbst wenn, schlecht.
Es wäre klug Samen abzunehmen wenn die reif sind. Den Boden im Herbst umgraben wo sie zuerst waren. Die gesammelte Saat spätestens im Herbst auch darauf ausbringen oder an eine genauso vorbereiteten Stelle.
Sehr wahrscheinlich hat die Mehrheit der ursprünglich ausgebrachten Samen gar nicht gekeimt und wird bei entsprechender Bodenstörung immer mal wieder auflaufen und dann eben kräftige Pflanzen erbringen.
Diese Samen sind in der Lage viele Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Bodensamenbank auszuharren. Sobald der Boden wieder gestört wird laufen die an die Oberfläche gekommenen auf.
Gießen brauchst Du dort dann auch nicht. Die treiben eine ordentlich Pfahlwurzel nach unten. Verpflanzen mögen die einjährigen Mohnarten gar nicht. Wenn sie überhaupt überleben werden es mickrige Pflanzen.
Im Herbst aufgelaufenes überwintert in der Regel gut. Oft keimen sie aber auch erst im zeitigen Frühjahr.
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 7. Jul 2021, 14:39
von AndreasR
Vermutlich von dem Mohn, dessen Namen Du vergessen hast ;) , gehen hier immer mal wieder einzelne Exemplare auf, aber die im Frühjahr gekeimten sehen oftmals ziemlich mickrig aus und produzieren nur ein, zwei Blüten. Bei Sämlingen, die im Herbst auflaufen, bildet sich über den Winter eine kräftige Rosette, die im darauffolgenden Sommer dann üppig blüht. Mohnsamen sind wie gesagt langlebig, wenn Du im Herbst für gestörten Boden an den Stellen sorgst, wo Du Deine Sorten ausgesät hast, wird bestimmt etwas auflaufen.
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 7. Jul 2021, 14:50
von grünohr
AndreasR hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 14:39Vermutlich von dem Mohn, dessen Namen Du vergessen hast ;) , gehen hier immer mal wieder einzelne Exemplare auf, aber die im Frühjahr gekeimten sehen oftmals ziemlich mickrig aus und produzieren nur ein, zwei Blüten. Bei Sämlingen, die im Herbst auflaufen, bildet sich über den Winter eine kräftige Rosette, die im darauffolgenden Sommer dann üppig blüht. Mohnsamen sind wie gesagt langlebig, wenn Du im Herbst für gestörten Boden an den Stellen sorgst, wo Du Deine Sorten ausgesät hast, wird bestimmt etwas auflaufen.
Ich hab ehrlich gesagt gedacht, dass der Mohn, dessen Name nicht genannt und dessen Anwesenheit im Garten ich einfach aus optischen Gründen (!) liebe, nur im Frühling ausgesät werden darf, weil er ja "einjährig" ist....
Daraus hab ich geschlussfolgert, dass man ihn nicht im Herbst säen soll.
Aber nachdem sogar die ganzen Phacelia-Samen, von denen ich ein Wildfutter-Kilo-Paket gekauft hatte, überwintert hatten und im Frühjahr losgelegt haben, vermute ich, dass das bei Möhnern genauso ist?
Dann werd ich das einfach im Herbst nochmal versuchen und ein bisschen "nachlegen" und den Boden etwas aufwühlen.
Vielen Dank!!!
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 7. Jul 2021, 15:08
von grünohr
partisaneng hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 12:03Das sind vermutlich nur Arten die einen gestörten Bodenaufbau brauchen (nackte Erde nach Umgraben durch Mensch oder Tier, Pflügen etc.) Darum keimten die auch so gut am frisch aufgeschütteten Hang. Kann durchaus sein das da schon Mohnsamen drin waren.
[/quote]
Ja, die, die so groß geworden sind, war "normaler Beikrautklatschmohn" und die Erde frisch aufgegraben, da hat es offenbar gepasst.
[quote author=partisanengärtner link=topic=69280.msg3719065#msg3719065 date=1625652227]
Es wäre klug Samen abzunehmen wenn die reif sind. Den Boden im Herbst umgraben wo sie zuerst waren. Die gesammelte Saat spätestens im Herbst auch darauf ausbringen oder an eine genauso vorbereiteten Stelle.
...
Im Herbst aufgelaufenes überwintert in der Regel gut. Oft keimen sie aber auch erst im zeitigen Frühjahr.
Werd auf jeden Fall die Samen sammeln und entsprechend im Herbst ausbringen – vielen Dank für Deine Erklärungen!
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 7. Jul 2021, 17:04
von zwerggarten
abgesehen davon sind mohnsämlinge doch extrem begehrte raspelware (schneckenfutter), oder habe ich das falsch in erinnerung? bei mir kommt jedenfalls seit jahren so gut wie kein rhoeas oder seidenmohn, nur immer noch der rosapuschelblaublattmohn der vorpächterin, und die ist schon deutlich mehr als 10 jahre nicht mehr in diesem garten unterwegs. :P 8)
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 7. Jul 2021, 17:11
von lerchenzorn
gr hat geschrieben: ↑7. Jul 2021, 10:15... Von dem Saatgut ist nur an einer Stelle wirklich was aufgegangen, was nach einer typisch üppigen Pflanze aussieht – ausgerechnet da, wo ich eigentlich gar nicht soviel gegossen hatte. ...
Wenn Mohn erst einmal gekeimt ist, braucht er eigentlich kaum noch zusätzliches Wasser. Zu viel davon kann die Sämlinge auch weich machen und Fäulnis fördern.
Es ist aber schon so, dass die Keimung bei vielen Papaver-Arten Glückssache oder geheimnisumwittert ist. Damit haben viele von uns schon ihre Enttäuschungen erlebt.
Die Samen bleiben aber auch im Boden lange am Leben. Was also nicht gekeimt und dann verfault ist, könnte in Folgejahren doch noch auftauchen.
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 18. Jul 2021, 22:07
von Snape
Eingeschobene Frage: Heisst das, dass ich den Räuspermohn (ich habe mir aktuell von diversen Varianten Samen besorgt), bald aussäen kann und die Rosetten dann überwintern? Und nächstes Jahr schön gross werden?
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 18. Jul 2021, 22:15
von sonnenschein
Bei mir hat es noch nie im Herbst gesäter bzw. vor allem im Herbst gekeimter "Räuspermohn" (was für ein schöner Begriff 8)) im nächsten Frühjahr geschafft. Aber sobald im Frühjahr die Beete das erstemal gehackt bzw. gelockert sind, geht das Raunen im Park los ;).
Re: Mohn, div. Arten: sehr kümmerlich, was jetzt f. nächstes Jahr
Verfasst: 20. Jul 2021, 12:17
von Snape
Danke Sonnenschein. Seufz-wär zu praktisch gewesen