garten-pur

In unserem Frankreichgarten (viel Regen, aber kein Frost) haben wir vom Vorbesitzer eine Einfahrt mit weißem Kies geerbt, den wir schon tonnenweise erneuert haben. Leider keimt darin alles - fürs Hacken sind wir nicht oft genug da, und die Fläche ist außerdem zu groß (ca. 200 qm). Bisher haben wir ein- oder zweimal im Jahr Unkrautex gespritzt, wie das alle hier gemacht haben. Aber wir suchen schon länger eine Alternative.... Bisher ohne überzeugende Lösung: Platten (zu teuer), teeren (häßlich), Gras wachsen lassen und mähen (es regnet viel, und man hat immer nasse Füße...) - hat jemand von euch eine Idee oder Erfahrung???

Wie viel Regen fällt denn da bei euch?

Ganz krautfrei bekommt man solche großen freien Flächen wohl nie...

Und Gift sprühen ist keine gute Lösung.

Unkrautfolie unter die Kies? Das würde wenigsten ein Teil die Unkraut unterdrücken.
Meine Gartennachbarn giessen mit verdünnten Essig den gemeinsame Kiessweg. Ich habe es auch ausprobiert, auf 10 l Wasser ein Flasche Essigsäure. Die einjährige Keimlinge starben. Es wabert aber Essiggeruch ein -zwei tag lang.

Ansonsten hässliche Betonfläche.. ;) Als Scherz gemeint.

Den Unkraut abflammen? Das ist zumindest besser als Gift.

Es wird wohl keine Möglichkeit geben, die a) wenig Zeit, b) wenig Aufwand und c) wenig Geld erfordert. Die Natur wird immer versuchen, solche unbewachsenen Flächen zurückzuerobern, das kann man nur mit einer vollständigen Versiegelung verhindern. Und wenn diese Risse bekommt, oder im Fall von Pflastersteinen Fugen vorhanden sind, wird sich dort ohne Wartung über kurz oder lang doch etwas ansiedeln.

Unkrautfolien mögen im ersten Moment helfen, aber in jeglichen Fugen und Hohlräumen sammelt sich irgendwann Staub, Humus und dergleichen an, der anfliegenden Samen ein Keimbett bietet. Sieht man öfter in etwas älteren Schottergärten, wo man das Unkraut dann überhaupt nicht mehr herausbekommt. Nicht umsonst werden Kieswege in Parks regelmäßig geharkt, um evtl. aufkommende Keimlinge zu beseitigen.

Essig oder Salz auszustreuen, halte ich auch für falsch, dann kann man auch gleich ein Unkrautvernichtungsmittel nehmen, was gezielt auf die Pflanzen wirkt und nicht gleich das ganze Bodenleben abtötet. Das so in Verruf geratene Round-Up (also Glyphosat) ist nämlich im Endeffekt auch nur eine Säure, die aus einem Phosphorsalz hergestellt wird. Abflammen, mähen oder jäten sind definitiv umweltfreundlicher, aber das kostet dann auch wieder Zeit, und man muss es wie das Harken regelmäßig machen.

Ist der Kies einfach so auf den Unterboden aufgebracht worden, oder ist darunter ein Schotterfundament? Wenn letzteres vorhanden wäre, könnte man zumindest für eine ausreichende Drainage sorgen, so dass das Unkraut es auch bei den reichen Niederschlägen schwerer hat, sich zu etablieren, aber dann müsste man zumindest einmal mit dem Bagger 'ran und etliche Tonnen Schotter einbringen. Und ab und zu harken müsste man dann trotzdem, wenn auch sicher seltener als ohne einen solchen Unterbau.

Rasensteine verlegen (lassen)?

Querkopf hat geschrieben: ↑3. Apr 2022, 10:50
Rasensteine verlegen (lassen)?

Das wollte ich auch grad vorschlagen :)

Asphalt oder Rasenmäher. Andere Lösungen sehe ich nicht.

Alva hat geschrieben: ↑3. Apr 2022, 10:52

Querkopf hat geschrieben: ↑3. Apr 2022, 10:50
Rasensteine verlegen (lassen)?

Das wollte ich auch grad vorschlagen :)

Ich auch! Oder für die zwei Fahrstreifen Platten verlegen und dazwischen Rasen.

Staudo hat geschrieben: ↑3. Apr 2022, 10:53
Asphalt

Früher war die Einfahrt bei uns am Haus nicht schwarzer, sondern roter Asphalt (der war für mich schöner, und da wird es noch weitere Farbmöglichkeiten geben).

Befestigt wie mit Asphalt, aber aussehend wie Kieseinfahrt, wassergebundene Decke und wasserdurchlässig wäre sowas wie Terraway oder „Steinteppich“ von anderen Firmen.
Das ist epoxidharzgebundener Kies, man muss aber drauf achten, dass die Ausführung nicht „glänzt“.
Wäre allerdings die Frage, ob das günstiger als Pflaster bleibt…

Edit: hab zufällig grad in meinem Notizbuch gefunden, dass ich wohl 2010 mal ne Preisliste von Terraway hatte und 56€/qm notiert hatte….allerdings von ner Steinart wohl, die ich mir für meine Wege im Garten vorstellen konnte….und 12 Jahre alt.

Um das Unkraut etwas zu reduzieren solltest du keinen gebrochenen Kalkstein nehmen, sondern "rollendes" ungebrochenes Flusskies und das relativ hoch. Allerdings lässt sich darauf nur schlecht oder gar nicht mit dem Fahrrad fahren und man muss es hin und wieder eben machen mit dem Rechen.
Durch die Bewegung der Steine gegeneinader wird aufkeimendes Unkraut zerrieben. Je nach Untergrund muss eine Geotexfolie unten rein, damit die Feinanteile des Untergrunds nicht aufsteigen können (nicht die Steine sinken ab, sofern durch das walken beim fahren steigt der Lehm/Sand von unten rauf). Aber trotz allem wird nach ein paar Jahren eine neue Kiesung nötig sein da von oben ja auch was rein kommt.
Ich muss jetzt dann mal auch wieder was abnehmen lassen müssen und neu auskiesen. Der unbefahrene Mittelstreifen wird trotzdem grün werden. den mähe ich auf der höchsten Rasenmäherstufe immer mit.

Salü tatihou

Das könnte dir auch dienlich sein.
-> Welchen Kies für Einfahrt?

Grüsse Natternkopf

Staudo hat geschrieben: ↑3. Apr 2022, 10:53
Asphalt oder Rasenmäher. Andere Lösungen sehe ich nicht.

Staudo bringt es auf den Punkt.
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Dass hier der Einbau von Unkrautfolie, Geovlies und ähnlichem Plastikzeug empfohlen wird, ärgert mich sehr. Das bringt nichts, Unkrautsamen fliegen weiterhin ein und keimen, aber der Boden wird mit langfristig zerbröselndem Kunststoff verseucht. >:(