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Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 17:07
von goworo
Vor über 15 Jahren hat unsere Rosenwand noch so ausgesehen. Mittlerweile werden die Rosen immer mickriger und krankheitsanfälliger. Manche sind auch schon ganz oder größtenteils abgestorben. Manche wurden ersetzt (mit Bodenaustausch). Ein aktuelles Bild mag ich gar nicht zeigen.
Die Wand hat SO-Orientierung. Allerdings ist sie durch die Hausmauer in 2-3 m Abstand lange beschattet. Das Substrat ist für Rosen suboptimal: saurer Sand, den wir mit etwas Lehm und Bentonit aufgepeppt haben. An nicht ausreichender Düngung kann es eigentlich nicht liegen. Was würdet ihr machen? Alles rauswerfen, großzügigen Bodenaustausch (alkalischer Lehm ist hier rar) vornehmen und neue, vielleicht robustere Sorten pflanzen? Auf Rosen in diesem Bereich am besten ganz verzichten? Aber was wäre die Alternative? Was würdet ihr machen?
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 17:44
von Gersemi
Nach dem, was Du schreibst, gefällt Dir die Wand, so wie sie ist, nicht mehr. Das, was man sich pflanzt, soll einen freuen, also ist es Zeit für eine Veränderung.
Ich kann mich derzeit gut von Pflanzen trennen, auch von Rosen, die nach vielen Standjahren und mehreren Dürresommern hinter einander sehr gelitten aussehen oder nur noch eintriebig vorhanden sind.
Ich glaube, bei den Bodenverhältnissen, würde ich keine neuen Rosen pflanzen.
Wenn ich "sauer" und eher "schattig" lese, fallen mir Rhodos und Hortensien ein, die in meinem schweren Lehm nicht gedeihen - vielleicht ist das eine Alternative ? Du könntest Deine schwierigsten Fälle/mickrigsten Rosen entfernen und es erstmal mit einigen Hortensien versuchen und dann schauen, wie es Dir gefällt.
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 18:09
von goworo
@Gersemi: ja, der aktuelle Zustand der Rosen ist leider suboptimal. Ich suche eigentlich etwas, was wie die Kletterrosen in die Höhe wächst und Farbe bringt. Im Prinzip waren die Kletterrosen (in den ersten Jahren) schon okay. Clematis sind auch nicht wirklich zuverlässig. Rhododendron und Hortensien will ich an dieser Stelle nicht mehr. Davon gibt es im Garten Hunderte. ;)
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 18:22
von Gersemi
Ich hatte Deinen Garten als ich das schrieb nicht vor Augen, sorry. Klar, hast schon genug davon gepflanzt.
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 19:09
von Konstantina
Vielleicht Rosa rugosa? Die wächst im Sand sehr gut, und man kann sie auch höher wachsen lassen.
Die duften so schön, machen Hagebutten und haben umwerfend schöne Herbstfarbe.
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 19:35
von Hyla
Wenn du die Rosen behalten möchtest, denn ich finde die eigentlich ganz hübsch, probier mal eine Düngung mit Pferdeäppeln.
Ich habe denselben sauren und trockenen Sandboden und Rosen wachsen nicht alle gut. Also dachte ich letztes Jahr, daß das auch nicht mehr schaden könnte. Versuch macht klug und so. Also reine Pferdeäpfel ohne Stroh an die Rosen gekippt und die blühen dieses Jahr tatsächlich viel üppiger. :o
Ich muß gestehen, ich habe jetzt hinten im Kofferraum immer einen Mörtelkübel, einen Baueimer und so eine komische kurze Harke. Sehe ich Pferdeäppel, wird schamlos geklaut. Was tut man nicht alles. :-[
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 21:20
von goworo
@Konstantina: An R. rugosa hatte ich auch schon gedacht. Aber kann man die wirklich wie Kletterrosen 2,5 - 3 m hoch ziehen? Ein Bodenaustausch wird aber sicher auch notwendig sein?
@Hyla: Ob's wirklich an der Düngung liegen kann? Alles andere wächst und blüht mit der hier praktizierten mineralisch-organischen Düngung wirklich wie der Teufel. Die hier üblicherweise wachsenden Gehölze wie Rhododendron lieben Humus, weswegen wir im Laufe der Jahre dort eine dicke Humusschicht aufgebaut haben. Bei den Rosen versuchen wir Humusgaben zu vermeiden. Aber vielleicht ist das wenige schon zu viel?
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 22:03
von Konstantina
Ich laufe immer an einem Garten vorbei, da stehen über zwei Meter hohe rogosas. Ehrlich gesagt sieht ziemlich gackelig aus. Und klar, die machen keine 2-3 Meter langen Ruten in ein Jahr.
Ich habe hier eine Rose auf Stock Gesetz, und reichlich verrottete Kuhmist um die Füße gelegt. Im erste Jahr hat sie sich schon sehr gut aufgebaut und sehr reich geblüht. Klar, lieben die Rosen Humus. Es wird auch überall empfohlen, die mit Kompost zu versorgen.
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 22:17
von Hyla
goworo hat geschrieben: ↑15. Jun 2022, 21:20@Hyla: Ob's wirklich an der Düngung liegen kann? Alles andere wächst und blüht mit der hier praktizierten mineralisch-organischen Düngung wirklich wie der Teufel. Die hier üblicherweise wachsenden Gehölze wie Rhododendron lieben Humus, weswegen wir im Laufe der Jahre dort eine dicke Humusschicht aufgebaut haben. Bei den Rosen versuchen wir Humusgaben zu vermeiden. Aber vielleicht ist das wenige schon zu viel?
Ich habe meine damals ohne Bodenaustausch gepflanzt. Es ist nicht so, daß sie gar nicht blühen, aber ich sehe woanders viel üppigere Sträucher. Zum Beispiel für Rose de Resht wird hier von manchem 1,50m angegeben, meine kommen kaum auf einen Meter.
Die Idee mit dem Pferdemist ist nicht von mir, sondern altes Gärtnerwissen. Ich dachte immer, laß mal labern, wächst auch so. Aber nachdem ich das jetzt bei ein paar Rosen ausprobiert habe, muß ich zugeben, ja, funktioniert, und zwar bombig.
Grasschnitt hatte ich aber schon vorher drunter. Das bringt keine Rose zum Absterben. Dazu wurzeln die viel zu tief, als daß sie vom Mulch wirklich was merken würden. Ich wollte damit nur den Boden gleichmäßiger feucht halten.
Bei mir stehen vielleicht dreißig Rosen, Rambler, Wild-, Kletter- und Strauchrosen. Edel-, Beet- und Bodendeckerrosen habe ich nicht. Also eher wenig.
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 22:18
von Konstantina
Zum Bentonit will ich noch was sagen, weil du geschrieben hast, dass du den Boden mit Bentonit verbesserst.
Eigentlich hebe ich für meine Rosen eine große Loch aus und fülle mit frischen Lehmigen Mutterboden auf. Für die nachbestellte Rose habe ich kein Mutterboden zur Hand gehabt, daher habe ich den vorhandenen Boden nur mit Bentonit verbessert (Katzenstreu) Es war im Herbst. Im Frühling haben alle neuen ausgetrieben, nur diese „Bentonit“ Rose nicht. Dann habe ich hier zufällig gelesen, dass es zwei Arten von Bentonit gibt. Und eine ist nicht gut. Ganz genau kann ich nich wiedergeben. Aber ich habe die Rose ausgebuddelt, Wurzel ausgewaschen und in vorhaben Boden mit Kompost gesetzt. Ich dachte, ich versuche einfach, aber eigentlich habe ich sie schon abgeschrieben. Nach eine Woche hat sie angefangen auszutreiben und sieh jetzt gut aus 😊
Ich bin gewiss keine Profi, und habe noch viel zu lernen. Aber vielleicht Hilft es dir?
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 22:32
von goworo
@Konstantina: Hmm, ich will hier keine Grundsatzdiskussion lostreten, aber ich lese immer, dass Rosen einen lehmhaltigen, mineralischen Boden wollen. Und wenn ich mir z.B. den Boden im Rosengarten Zweibrücken ansehe, dann ist der bestimmt nicht humusreich.
Zum Bentonit: ja es gibt unterschiedliche Sorten. Agrarbentonit, das ist Ca-Bentonit und es gibt Na-Bentonit, welches beispielsweise bei Bohrungen eingesetzt wird. Die weitaus überwiegenden Lagerstätten von Bentonit sind Ca-Bentonit. Na-Bentonit kann auch durch Ionenaustausch aus Ca-Bentonit hergestellt werden. Deshalb ist es in der Regel teurer. Für Katzenstreu nimmt man deshalb das billige Ca-Bentonit. Ich kaufe immer das billigste Katzenstreu ohne Zusätze, dessen Analytik bislang immer als Hauptkationenanteil Ca ergeben hat. Der Unterschied zwischen Katzenstreu und dem üblichen Agrarbentonit ist, dass ersteres gekörnt und letzteres fein gemahlen ist.
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 22:34
von Konstantina
Hyla hat geschrieben: ↑15. Jun 2022, 19:35Ich muß gestehen, ich habe jetzt hinten im Kofferraum immer einen Mörtelkübel, einen Baueimer und so eine komische kurze Harke. Sehe ich Pferdeäppel, wird schamlos geklaut. Was tut man nicht alles. :-[
Ich mache auch so was ;D
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 22:35
von Waldwichtel
Ich würde auf Rosen, die Wildrosen sind oder starke Wildrosengene haben, umsteigen. Die Trigintipetala, die Geschwinds Nordlandrose I, Rosa roxburghii, Mansfield Blush etc.
Rankend und mit jeder Situation käme die Rosa multiflora auch noch in Betracht. Ein Wuchsmonster! Die überlebt eigentlich alles...
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 23:05
von Hyla
Konstantina hat geschrieben: ↑15. Jun 2022, 22:34Hyla hat geschrieben: ↑15. Jun 2022, 19:35Ich muß gestehen, ich habe jetzt hinten im Kofferraum immer einen Mörtelkübel, einen Baueimer und so eine komische kurze Harke. Sehe ich Pferdeäppel, wird schamlos geklaut. Was tut man nicht alles. :-[
Ich mache auch so was ;D
;D
Vielleicht trifft man sich mal zum gemeinschaftlichen Äppelklau. ;D
Ich meine nur, wenn noch einigermaßen vitale Rosen da sind, kann man's probieren. Bis neue Pflanzen genauso groß werden, dauert es auch wieder ein paar Jahre. Nochmal Rosen an dieselbe Stelle wäre ja mit Erdaustausch verbunden und löst das grundsätzliche Problem wahrscheinlich nicht.
Rosa rugosa mag die sauren Sandböden, aber ich habe noch nie eine höher als 1,50 m gesehen.
Re: Nachlassende Rosen
Verfasst: 15. Jun 2022, 23:20
von obst
Ich hätte den Boden so gelassen wie er ursprünglich war. Wir haben auch einen sehr sauren sandigen Boden. Solange die Rosen bei uns genug Wasser und Dünger bekommen, wachsen sie.
Die Rosen sind inzwischen über 50 Jahre alt. Wir haben sie vor ca. 20 Jahren umgesetzt, weil die Linde vor dem Haus immer größer wurde und ihnen das Wasser entzogen hat. Seit dem Umpflanzen wachsen sie blendend und blühen jedes Jahr üppig.