garten-pur

Hallo,

ich bin gerade dabei ein Beet gedanklich zu gestalten.
Ich war jetzt auf verschiedene Anbieterseiten um die Mengen zu berechnen.
Dabei fällt ein enormer Unterschied auf.
Bei dem einen 4 pro qm bei dem anderen 9
dann wieder bei dem einen 2 bei dem anderen 4-6

ich bin ein wenig unsicher, wer hat recht. Wie haltet ihr das?

Das kommt darauf an. Bei einem Prachtstaudenbeet können es weniger Pflanzen je Quadratmeter sein, bei gutem Boden und viel Regen auch. Soll das Beet schnell zu sein, würde ich bei 6-8 Pflanzen bleiben.

Mir geht es darum, dass die verschiedenen Anbieter verschiedene Mengenangaben pro qm und verschiedene Pflanzabstände haben. Ich bin unsicher an was ich mich da halten soll

z.B. bei Campanula Prichard Variety sagt Gaissmayer 2 pro qm Pflanzabstand 65cm
und Stade 4 bis 6 pro qm, Pflanzabstand 40cm

das ist schon ein gewaltiger Unterschied, fürs Portemonnaie und für das Beet.

Das sind Pflanzen und keine Schrauben.

Wie Staudo schon schrieb, es gibt 100 Faktoren.
Dem Einen gefällt eine pro m² und viel schwarze Erde,
der Andere pflanzt dicht an dicht.

Gugl nach Fotos erwachsener Pflanzen und denke nach was du haben willst.
Aber das ist dann keine statische Anlage, jedes Jahr ist anders.

Die Jungen Gestalter denken da in Deko-Kategorien.
Die Händler/Verkäufer in Umsatz-Zahlen.

ICH denke an die Pflanze, wo und wie die stehen- sich entwickeln will.

angekommen ;D ;D

Das erinnert mich an meine erste Rosenpflanzung hier im Garten.
Ich wollte die Terrasse möglichst einfach einfassen und befestigen, und mir gefiel die Idee von Rosa multiflora rund um die Terrasse.
Die ausgewählte Baumschule (suche den Fehler...) empfahl mir pro m² 1 Pflanze.
Also pflanzte ich 12 Rosa multiflora.
Ich sehe die Rosisten jetzt schon grinsen.
Ja, 3 Jahre später war die Terrasse 2,5m hoch zugewachsen und jedes Zurückschneiden wurde zu einer Erinnerung an "Dornröschen", obwohl die Multiflora kaum Stacheln hat.
Als dann bei 2 Stöcken die Unterlage durchtrieb, wahrscheinlich Hundsrose mit ausgesprochen fiesen Stacheln, habe ich erst diese weggemacht und 2 Jahre später alle bis auf eine Pflanze.
Seitdem vertraue ich den hohen Pflanzzahlen auf einigen Seiten eher weniger.

es gab mal Gärtnereien, die hatten Kataloge mit viel Information. Kayser & Seibert oder Götz, da wurden die Pflanzen nach Bodendecker, kleine Gruppen, Drifts oder Solitär eingeteilt.
.
Für den Anfang kam mir das praktisch vor, war es aber nicht. Also grundsätzlich schon, aber bevor ich irgendeine Pflanze sinnvoll verwenden kann, muss ich sie kennen.
.
Deshalb pflanze ich inzwischen Einzelexemplare. Bei größeren Pflanzungen möglichst viele verschiedene Pflanzen, die nach Farbe oder Struktur in Frage kommen.
.
Wenn alle 20 Exemplare einer Flächenpflanzung im 2. Jahr tot sind, nützt mir auch nicht zu wissen in welchem Abstand ich sie pflanzen muss.
.
Wenn ich raus habe, was gut auf dem Standort mit dem Klima gedeiht, dann kann ich gleich die richtigen Pflanzen palettenweise kaufen und weiß auch, welche Abstände ich gerne hätte und welche Begleitpflanzen gut zusammen gehen. Oder wo ich Höhe brauche, welche Aspekte mir im Frühjahr wichtig sind oder wo was weg kann.

Wenn ich mich recht entsinne, geben Hansen/Stahl in ihrem Stauden-Buch eine Anzahlempfehlung für schnelle Wirkung oder aber Dauerhaftigkeit einer Pflanzung an.
Enge Pflanzung kann auch in gegenseitigem Bedrängen der Pflanzen mit daraus folgenden unschönen Reaktionen enden.

sokrates hat geschrieben: ↑6. Mär 2023, 13:48
....Dabei fällt ein enormer Unterschied auf.
Bei dem einen 4 pro qm bei dem anderen 9
dann wieder bei dem einen 2 bei dem anderen 4-6
...

.
Das ist garnicht so schwer zu verstehen:
Wenn Du die Zeit hast, im ersten Jahr die Stauden gut zu betreuen (Jäten, Giessen), dann brauchst Du die kleinere Zahl.
Wenn Du für eine Bundesgartenschau pflanzen willst und alles in 2 Monaten grün sein muss, dann brauchst Du die grössere Zahl.
Immermal vorausgesetzt, wir reden von gleicher Topfgrösse.
.
Für den schnellen Effekt ist die Wüchsigkeit der Staude in den Folgejahren unerheblich (hohe Anzahl), für eine dauerhafte Anlage dagegen schon.
Wenn Du jetzt noch sagen könntest, welche Stauden und auf welchem Standort, könnten wir's mal mit präziseren Tipps versuchen.

sehr gerne.
Standort, ca 7 Stunden Sonne und trockener Sandboden.

Phlomis tuberosa Amazon
Aster Lutetia
Aster Mönch
Agastache Alabaster
Sedum Matrona
calamintha Triumphator
LavendulabDwarf Blue
Kalimeris Madiva

ich möchte schon ein üppig bewachsenes Beet, aber sie sollen sich nicht gegenseitig den Platz streitig machen müssen. Es soll ja keiner auf der Strecke bleiben

Phlomis tuberosa: ist kräftig, meine Quellen schreiben 30 cm Breite, das gilt wohl für's erste Jahr, danach können sie sich zu breiteren Horsten ausdehnen.
Aster Lutetia: meine breitet sich mit neuen Basistrieben aus und belegt inzwischen 1m2 (nach vielen Jahren).
Aster Mönch: eingewachsener Horst kommt auf einen Durchmesser von 50 cm zur Blütezeit.
Agastache Alabaster: schau Dir mal die Bilder im Netz an.
Sedum Matrona: Im Frühling sehr kompakt beim Austrieb, gut eingewachsen im Herbst bei 30 - 40 cm Durchmesser.
Calamintha nepeta Triumphator: eher ein zartes Gewächs, das nicht gerne bedrängt wird. Vielleicht gut neben Aster Mönch, Sedum Matrona oder Lavendel. Da schadet es nicht, einen Tuff zu setzen (so 3 Stück im Abstand von 20cm)
Kalimeris: sollte ich endlich auch mal probieren. Meine Quellen sagen 60 cm Durchmesser ausgewachsen oder 3 Stück/m2.

Jetzt stellt sich die Frage, was machen bis alles eingewachsen ist ?
Da gibt's mehrere Lösungen: entweder alles erstmal etwas dichter pflanzen (auch mit 2-3 Stück im Abstand von 30cm) und dann im Herbst teilen und weiter auseinandersetzten -
oder: Einjährige dazwischen, wobei man schauen muss, dass die die jungen Stauden nicht zu sehr bedrängen.

vielen Dank. Das hilft doch.
ich denke, ich werde einen Kompromiss suchen und finden. Nicht zu dicht, aber dicht genug. Vielleicht mit höherer Mathematik😂 Wir haben ja wie gesagt Sandboden und ich denke da braucht alles ein wenig länger😩

Viel Spass und Erfolg !