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Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 17:11
von alfalfa
Zwischen vom Vorgänger übernommenen Hütten und einem Weg hinterm Zaun gibt es einen schmalen Randstreifen, der etwas unzugänglich ist. Dort wuchert es: Weidensämlinge, Wildrosen, Brennesseln, Löwenzahn, Kriechendes Fingerkraut, Seifenkraut... Im Winter sammelt sich dort das Wasser, da es die tiefste Stelle im Gelände ist und das Wasser auch vom höher liegenden Weg in Richtung Grundstück abfließt. Der Standort hat volle Sonne und der Boden ist recht humos, da der ganze Humus ja immer talwärts geschwemmt wird und sich dort gesammelt hat. Auch im Sommer ist der Boden frisch bis feucht.

Ich habe jetzt begonnen dort aufzuräumen und würde dann gerne Stauden pflanzen, die den Bewuchs mit Brennesseln und anderem schwer in Schach zu haltenden Kraut unterdrücken. Das Seifenkraut wuchert zwar, aber ich wollte es eigentlich stehen lassen, weil es recht leicht zu pflegen ist. Welche anderen Stauden gibt es, die mit der Winternässe klar kommen?

Ich dachte z. B. an Hemerocallis fulva oder Rudbeckien? Aber vielleicht fällt euch ja noch etwas besseres ein?

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 17:24
von Staudo
Saponaria officinalis und Hemerocallis fulva sind schon mal nicht schlecht. Auf der trockeneren Seite kannst Du es auch mit Symphytum caucasisum probieren. Wenn Rudbeckien, dann die hohen laciniata bzw. nitida. Falls der Streifen gut einsehbar ist, kannst Du dort auch Märzenbecher ansiedeln.

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 17:27
von Roeschen1
Sonnenblumen, entweder einjährig oder die Staudenform. Apothekerrosen dazu würde mir gefallen.

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 17:35
von Kasbek
Wenn die Brennesseln dort schon länger stehen, werden sie einiges an Samenfracht hinterlassen haben; Du wirst dort also noch einige Jahre Sämlinge jäten müssen. Auf einem offensichtlich nährstoffreichen Standort ist der Plan, irgendeine Pflanze würde die Brennesseln unterdrücken, wahrscheinlich Wunschdenken – sofern Du nicht mit Giersch oder Beinwell den Teufel mit dem Beelzebub austreiben willst ;D

Das heißt also praktisch: Keine Pflanzen ansiedeln, zwischen denen das Jäten von Brennesseln strukturell schwierig wird. Rosen scheiden damit beispielsweise aus. Hemerocallis fulva und Saponaria officinalis sind, wie Staudo schon schrieb, ein guter Plan; auch Iris pseudacorus könnten da funktionieren. Wenn in ein paar Jahren die vorhandene Samenfracht unerwünschter Pflanzen halbwegs beseitigt ist, kannst Du dann nochmal neu drüber nachdenken, was sich dort gut machen würde.

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 17:51
von Roeschen1
Wenn der Boden humos ist, kann man doch leicht jäten.
Einjähriger Mohn, Feldrittersporn, Kornblumen, Ackerbeikräuter , wären auch für Insekten gut.

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 18:07
von Kasbek
Roeschen1 hat geschrieben: 12. Jun 2023, 17:51
Wenn der Boden humos ist, kann man doch leicht jäten.


Zwischen Apothekerrosen würde ich zum Brennesseljäten aber trotzdem ungern herumkrauchen wollen ;)

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 18:11
von Jörg Rudolf
Du solltest keine kleine Stauden oder Einjährige verwenden. Die werden anfangs untergehen. Wenn man die Bedingungen liest, müssen die Stauden auch mit winterlicher Vernässung klarkommen. Außer de bereits genannten Sumpfschwertlilie fällt mir da noch der Wasserdost ein. Die amerikanische Variante ist sehr dekorativ benötigt aber ca. 1m2. Wenn es im Sommer noch einigermaßen frisch bleibt: Angelica, Alant, Telkia alles große Stauden, die sich nach dem Einwachsen von keinen anderen Wildkraut beeindrucken lassen

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 18:14
von Lou-Thea
Wenn man keine Angst vor Gelb hat, kann ich großen Alant, Inula magnifica, nur wärmstens empfehlen. Dauert meist etwas, bis er richtig anwächst, aber dann braucht man auch keine Nesseln mehr jäten, oder die paar, die nicht überwachsen werden, auch tolerieren. Schön dazu passen z.B. Baldrian und Wiesenkerbel. Und alle Schmetterlinge der Umgebung gibt's mit dem Alant gratis dazu.

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 18:22
von Roeschen1
Das sehe ich anders, Jörg Rudolf.
Mohn behauptet sich sehr gut, natürlich muß man mal jäten, nicht ohne Grund besetzt Mohn Brachflächen mit nährstoffreichen Boden.
Sonnenblumen entziehen dem Boden schnell Nährstoffe, da kommt nicht viel anderes.

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 18:37
von Kapernstrauch
Baldrian wollte ich auch erwähnen - wuchert und versät sich bei mir an sonnigem, bodenfeuchten Standort. Wird da allerdings 2m hoch....wie hoch darf es bei dir werden?
Wenn du mit Saponaria kein Problem hast, fürchtest du dich eh vor nichts - ich bekämpfe es seit 2 Jahren rigoros!
Weil Beinwell als Teufelszeug erwähnt wurde - ich hab eine hellblau blühende, halbhohe Variante, die mir gut gefällt (wächst bei mir aber im Schattenbeet?) und sich natürlich ausbreitet, und neu angepflanzt Symphytum Axminster Gold - keine Ahnung, wie der sich entwickelt....

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 19:12
von Buddelkönigin
Bild
Wie wäre es bei dem frischen Boden mir gaaanz viel Goldsturm und dazu Monarda oder Helenium ? ;D

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 19:19
von AndreasR
Hemerocallis fulva ist wahrlich prädestiniert dafür, oder auch robuste Astern, Staudensonnenblume, Goldfelberich (Wurzelsperre einbauen!), Goldrute, Sumpfschafgarbe, hohe gelbe Schafgarbe, Wiesenmargerite. Auch Rudbeckia 'Goldsturm' würde gehen, wenn es im Sommer nicht allzu trocken ist, andernfalls müsste der Standort aber wenigstens halbschattig sein, weil die Rudbeckia ansonsten zu schnell schlappt.

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 20:05
von alfalfa
Danke für eure vielen tollen Vorschläge!
Rosen gehen leider dort nicht, weil der Streifen ja stellenweise schmaler als ein Meter ist und ich mich für Pflegemaßnahmen ungern in Dornen stürzen möchte ;D
Baldrian ist auch nicht unproblematisch, da ich hier quer übers Grundstück einen Catwalk habe. Alle wilden Katzen des Dorfes treffen sich bei mir und die wären natürlich bei Baldrian begeistert. Ob ich es dann noch wäre?

Versamen ist nicht so erwünscht, weil daneben der Grünstreifen des öffentlichen Weges ist, den ich auch einigermaßen in Schuss halten muss. Dort wären hohe Stauden nicht so gut.
Symphytum Hidcote Blue hatte ich im alten Garten unter Sträuchern. Das hat jeden anderen Wuchs unterdrückt und selbst die Wiese blieb aussen vor. Das könnte gut funktionieren. Das könnte man dann auch gut einmal im Jahr mit dem Rasenkantenschneider runtermähen. Diese Bearbeitungsweise wäre ideal, da man dort wegen der Enge nicht viel Bewegungsfreiheit hat.

An Iris pseudacorus hatte ich auch schon gedacht, aber die ist immergrün und würde bei Pflegemaßnahmen brechen, abknicken. Die Fläche wäre dann ganzjährig nicht mehr begehbar. Da am Ende eine Dachrinne ist, aus der bei Starkregen eine Menge Laub mit runterkommt, das man ab und zu entfernen muss, sollte eine Zugangsmöglichkeit bleiben.

Alant finde ich schön und ich hab keine Angst vor Gelb. Über die Höhe, die dort praktikabel ist, bin ich mir noch nicht im klaren. Eigentlich wollte ich als Kontrollfreak noch drüber hinwegschauen können ;) Daher ist vielleicht so eine schöne Goldsturmwiese wie bei Buddelkönigin gar nicht schlecht. Halbschatten ist dort nur leider keiner, nur pralle Sonne.

Mohn, Kornblumen, Ackerbeikräuter finde ich auch schön, habe ich hier aber schon ohne Ende und ich denke, das es dort zu feucht ist.

Wasserdost hatte ich mal im alten Garten. Das war aber eine Art, die sich wirklich gnadenlos versamt hatte. Wahrscheinlich gibt es auch andere?

Wie steht es mit Acanthus hungaricus? Den hatte ich auch im alten Garten. Er war dort sehr schön und pflegeleicht. Würde der winterliche Nässe vertragen?

Darmera peltata? War in meinem alten Garten auch wunderschön, stand aber im Schatten. Ob das Schildblatt auch in der Sonne ginge?

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 20:40
von Buddelkönigin
Das Beet oben liegt voll in der Sonne. Sollte bei normal feuchtem Boden kein Problem sein. Goldsturm breitet sich ja üppig aus... :D

Re: Stauden gesucht für schwierigen Randstreifen

Verfasst: 12. Jun 2023, 20:46
von AndreasR
Wenn's feucht genug ist, bereitet volle Sonne natürlich keine Probleme. Hier im Garten gedeiht er an verschiedenen Stellen ja auch sehr üppig. Im Halbschatten ist selbst Trockenheit kein großes Problem, nur Trockenheit und volle Sonne macht ihm zu schaffen. Mein Satz weiter oben war vielleicht etwas missverständlich, ich habe ihn daher nochmal etwas umformuliert. :)