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Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 12. Aug 2023, 22:09
von Acontraluz
Immer wieder stellt sich mir die Frage, woher ich das hier vorgefundene Bodengemisch hernehmen soll, um in Torfsubstrat oder Ähnlichem gelieferte Pflanzen einzugewöhnen.
Meistens nehme ich Erde von den Maulwurfshügeln, aber das reicht nicht. Erde vom angrenzenden Acker zu nehmen wäre Diebstahl. Hmmm.
Immer wieder lese ich, man solle den eigenen Boden verwenden. Grabt ihr Löcher in Rasen, oder wie geht das?
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 12. Aug 2023, 22:32
von AndreasR
Öhm, mein ganzer Garten besteht aus Lehmboden, ich habe bei jeglicher Bodenbearbeitung raue Mengen davon. ;) Der Boden hat jedenfalls drei "Aggregatzustände", bei Trockenheit ist er hart wie Beton, bei Nässe ist es eine klebrige Pampe, und genau dazwischen ist es wunderbar feinkrümelige "Maulwurfserde". Dann macht es sehr viel Spaß, im Garten zu buddeln, Unkraut jäten ist eine reine Freude, und man kann wunderbar pflanzen. Nur leider gibt es solche Zustände höchstens zwei-, dreimal im Jahr für jeweils ein paar Tage... ::) Wenn ich für die Neuanlage eines Beets die Grasnarbe rode oder Randsteine setze, mache ich mir immer die Mühe, die anhaftende Erde abzukrümeln, die kann man dann wunderbar regengeschützt zwischenlagern und hat so für Erdmischungen usw. immer ausreichend Lehmanteil.
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 12. Aug 2023, 22:38
von Gartenplaner
;D
Das ist eine sehr gute Frage!
Ich hab ja über Jahre viele Hecken gepflanzt.
Die Erde aus den Pflanzlöchern hab ich in einer Schubkarre zwischengelagert, und mit Kompost gemischt dann damit wieder das Pflanzloch verfüllt.
Dadurch, dass die Eiben aber einen Wurzelballen hatten, der Lehm durch das Auflockern an Volumen zunahm und durch die Mischung mit Kompost es insgesamt mehr Boden wurde, hatte ich nach so ungefähr 10m Hecke auch eine ganze Schubkarre an Erde über.
Ich hab dann angefangen diesen Rest im Schuppen in einem BigBag zu lagern, und auch jetzt hab ich immer bei größeren Pflanzlöchern etwas Boden über, der wieder in den BigBag kommt.
Davon nehm ich, wenn ich etwas topfe.
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 12. Aug 2023, 22:58
von Acontraluz
Aha, also sammeln, sammeln........
Wenn ich hier Unkraut jäte, schüttele ich bislang immer den Wurzelklumpen direkt an der "Entnahmestelle" aus. Aber das könnte man ja auch in einen Eimer packen. Stimmt, das wäre schon mal was. Ich hab hier Lehmboden, der im leicht feuchten Zustand schön krümelig ist. Sowas, wie Andreas hat, habe ich noch nie gesehen, bevor er mir mal getopfte Mondviolen gesendet hat. Eine unglaubliche Patsche. Diesen Aggregatzustand kannte ich bisher nicht!!! Seitdem kann ich verstehen, was er oft über seine Bodenverhältnisse schreibt. Unglaublich.....
Mein Problem ist, dass ich viele wurzelnackte Rhizome bekommen habe, die ich so gern zunächst topfen möchte, daher die Frage. Und jetzt fehlt das Material
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 12. Aug 2023, 23:20
von AndreasR
Ich glaube, ich könnte einen Lehm-Versand aufmachen, mit reichlich Sand und Kompost aufbereitet ist es ja ein vorzüglicher Boden. Eine Flurbezeichnung ganz hier in der Nähe heißt übrigens "Lehmhölle", da ist der Name echt Programm... ::)
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 12. Aug 2023, 23:25
von Acontraluz
Mach doch ;D
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 08:53
von Krokosmian
Acontraluz hat geschrieben: ↑12. Aug 2023, 22:09Grabt ihr Löcher
[/quote]
So ähnlich, je nach Menge eher flache Gruben. Am liebsten an Stellen an denen ich mal flächenkompostiert habe oder ein Gartenabfallhaufen war. Dort hat der Lehm, meiner zumindest, dann die ideale Struktur.
.Wenn es
zu trocken ist, lässt es sich draußen an der Grube matschfreier wiederbenässen, als bei regengeschützter Lagerung. Du hast doch einige Fläche, oder? Dann würde ich es "just in Time" holen.
[quote author=Acontraluz link=topic=72744.msg4079229#msg4079229 date=1691873916]
Mein Problem ist, dass ich viele wurzelnackte Rhizome bekommen habe, die ich so gern zunächst topfen möchte, daher die Frage. Und jetzt fehlt das Material
Egal was es ist, wenn die Pflanzen dieses Jahr noch in den Boden sollen, dann nimm kleinere Töpfe. So, dass die Pflanze gerade so rein passt. Kleines Volumen durchwurzelt schneller und lässt sich damit störungsfreier auspflanzen. Und es verbraucht weniger Material!
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 09:45
von pearl
kleinere Töpfe ist bei den Taglilien, die Acontraluz von mir bekommen hat, irgendwie nicht passend. ;) ;D
.
Den Lehm für meine Taglilien Töpfe hole ich inzwischen vom Kieswerk. Erdaushub gibt es da in jeder Bodenart.
.
Im ganz alten Garten gab es einen hervorragenden Kompostplatz. Ganz ohne begrenzendes Gestell, jahrzehnte lange Ablagerung von allem, was im Garten so anfiel. Genau wie Krokosmian schrieb, ist die Erde unter abgelagertem Laub und Gartenabfällen ganz hervorragend für die Kübelkultur geeigent. Bei einem großen Garten mit viel Gelände ist so ein Kompostplatz sowieso das erste, was angelegt werden muss. ;) ;D
.
Ich hol mir auch unterwegs immer mal Lösslehm, wo Gemeinden auf uneingezäuntem Gelände irgendwelche Zugschlagstoffe oder Erdaushub ablagern. Oder ich hol mir vom kompostierten Pferdemist, der irgendwo am Waldrand abgeladen wurde.
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 10:32
von Wühlmaus
Hier liefert ein Maulwurf derzeit "frei Garten" :P Habe gerade eine Schubkarre voll auf der Terrasse stehen 8)
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 10:37
von oile
Schick den mal zu mir. Meiner liefert nur hellgelben Sand.
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 11:06
von Krokosmian
pearl hat geschrieben: ↑13. Aug 2023, 09:45kleinere Töpfe ist bei den Taglilien, die Acontraluz von mir bekommen hat, irgendwie nicht passend. ;) ;D
Ist freilich immer im Verhältnis zu sehen, für einen ordentlichen Batzen Taglilie kann auch ein 7,5-Liter-Container ein kleiner Topf sein.
.Für alles was
zeitnah wieder raus soll, finde ich jedenfalls jedes Volumen das größer ist als "gerade so passend" zuviel und die Sache unnötig schwer machend. Verzögert es sich dann doch mal, kann notfalls immer noch umgetopft werden.
.Sollen die Pflanzen von Vorne rein länger drin bleiben, sieht selbstverständlich alles ganz anders aus.
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 11:12
von Blush
Kieswerk ist super! Ich grabe zwar auch Löcher, um zum Beispiel aus dem hinteren Garten mit mehr Lehm welchen nach vorn zu holen, wenn ich Rosen pflanze. Zur Zeit aber habe ich eine Bütt voll Lehm aus der Kieskuhle vom Ortsrand stehen. Sollte eigentlich eine Lehmpfütze für Schwalben werden (wird sie auch noch), aber momentan wandern kleine Mengen in Pflanzlöcher.
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 11:48
von partisanengärtner
Solange es nicht um Überwinterung geht und eine kurzfristige schonende Zwischenlagerung gefragt ist, kann ich nur meine schwimmenden Gärten empfehlen.
Auch ein immer bereitstehender Ansatzort für empfindliche Stecklinge oder anderes das einem sonst einfach vertrocknet.
.
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,69390.0.html
.
Ein paar Pflanzen wie Cistrosen etc., scheinen auch aerobe nasse Zustände nicht besonders zu mögen, wenn noch Frost dazu kommt.
Aber erstaunlich wenige nach meiner Erfahrung.
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Dann kann man sich in aller Ruhe um einen passenden Pflanzplatz mit passender Erde kümmern ohne das einem die jeweilige Pflanze vertrocknet oder verfault.
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 11:51
von pearl
Blush hat geschrieben: ↑13. Aug 2023, 11:12Kieswerk ist super! Ich grabe zwar auch Löcher, um zum Beispiel aus dem hinteren Garten mit mehr Lehm welchen nach vorn zu holen, wenn ich Rosen pflanze. Zur Zeit aber habe ich eine Bütt voll Lehm aus der Kieskuhle vom Ortsrand stehen. Sollte eigentlich eine Lehmpfütze für Schwalben werden (wird sie auch noch), aber momentan wandern kleine Mengen in Pflanzlöcher.
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:D wir sind in der Lehmfrage eines Geistes. ;D
Re: Woher nehmt ihr Lehmboden?
Verfasst: 13. Aug 2023, 11:57
von partisanengärtner
Auf den hydroponischen Inseln reicht für ein paar Wochen optimale Aufbewahrung auch ein Stück Haushaltsmikrofasertuch zur Wurzel- oder Rhizomabdeckung.
Also Insel mit Vlies, Pflanze drauf legen und Wurzeln mit weiterem Tuch abdecken. Geht auch bei 35 Grad Tagestemperatur dauerhaft.
Bei solcher Verwendung kann man auch Viskose oder ähnliches nehmen und samt dem Tuch pflanzen, wenn die Wurzeln zu sehr eingewachsen sind.
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Das ist bezüglich Arbeitsaufwand und Pflege allen anderen Systemen überlegen die mir je untergekommen sind.