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Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 12:33
von gueni
Hallo liebes Forum,
ich habe in meinem (kleinen) Garten vor einigen Tagen eine Prunus domestica "Hauszwetsche" Halbstamm gepflanzt. Endhöhe angeblich 4m. Als blutiger Anfänger war mir nicht klar, dass es ein veredelter Baum ist, die Veredelungsstelle am Stammfuß ist klar zu erkennen.
Die Unterlage bestimmt ja unter anderem die Wuchshöhe sowie die Standfestigkeit. Manche Unterlagen bedingen einen lebenslangen Pfahl, was ich ungern möchte.
Ich habe darauf hin die Baumschule angemailt und die Antwort bekommen: "Eine mittelstarke Unterlage, vermutlich M6". Tja, nur finde ich keine Unterlage mit dieser Bezeichnung.
Meine Bedenken sind, ob der Baum stark genug wurzelt, um ohne Stützpfahl auszukommen. Lässt sich das irgendwie abschätzen?
Die Lage ist windig, Nordseite vor dem Haus, ca. 6h Sonne, lehmiger Boden. (Nicht ideal, ich weiß)
LG, Günther
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 12:51
von Starking007
Anfangs braucht der so und so einen Pfahl.
Später wirst du sehen......
PS: Hauszwetschge ist nicht mehr empfehlenswert, zu anfällig.
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 13:38
von Staudo
Werden Hauspflaumen nicht auf Kirschpflaumen veredelt? Pflaumenbäume werden halt so groß wie Pflaumenbäume, also überschaubar.
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:00
von thuja thujon
gueni hat geschrieben: ↑1. Sep 2023, 12:33"Eine mittelstarke Unterlage, vermutlich M6". Tja, nur finde ich keine Unterlage mit dieser Bezeichnung.[/quote]M6 ist eine Unterlage für Apfelbäume. Da war wohl der falsche Ansprechpartner am Antwort geben.
[quote=http://obstbau-museum-rheinland.de/historie_data/dokument/doc010.pdf]Es ist das Verdienst von Sir Ronald Hatton (1886-1965), Direktor der Versuchsstation „East Malling“
in der Grafschaft Kent / England, zwischen 1920 und 1930 alle Apfelunterlagen weltweit gesammelt,
getestet, klassifiziert und standardisiert zu haben. So hat er die Apfelunterlagen in zunächst 16 Typen
aufgeteilt und sie mit den Bezeichnungen „Typ EM I“ bis „Typ EM XVI“ versehen, später wurde die
Serie bis zum „Typ EM XXV“ ergänzt. Die Bezeichnung „EM“ = East Malling wurde um 1950
geändert in „M“ = Malus und statt der römischen Zahlen wurden arabische Zahlen verwendet. Die
Serie wurde später noch erweitert um „M26“ und „M27“, wobei Letzterer der schwachwachsende
dieser Serie ist.
Das Pflaumenbäume so hoch wie Pflaumenbäume werden kann ich bestätigen. Hier auf Lehmboden sind das bei den starken Unterlagen wie Kirschpflaume etwa 6 bis 8m, ausnahmsweise auch mal etwas mehr.
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:04
von thuja thujon
Starking007 hat geschrieben: ↑1. Sep 2023, 12:51PS: Hauszwetschge ist nicht mehr empfehlenswert, zu anfällig.
Hier im Sharkagebiet überlebt ein Pfahl, der 3 Jahre hält, die meisten Hauszwetschgen.
Aber wer weis was da wieder veredelt wurde. Manche Baumschulen haben eine Fehlerquote von über 80% bei den Sorten.
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:07
von gueni
[quote author=Starking007]
Anfangs braucht der so und so einen Pfahl.
[/quote]
Höhe zum Kronenansatz ca. 140cm, dann folgen 3 Leitast-Stummel von 30cm. Warum sollte ich den jetzt schon stützen? Mein Gedanke war...bis der Früchte trägt, ist er schon eingewurzelt. Richtige Unterlage vorausgesetzt.
[quote author=Staudo]
Pflaumenbäume werden halt so groß wie Pflaumenbäume, also überschaubar.
[/quote]
Und wie groß ca. wäre das? Habe was von 4,5m (wurzelecht?) gelesen.
Anders gefragt, worauf wird denn eine Hauszwetschge Halbstamm heute üblicherweise veredelt?
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Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:10
von gueni
thuja hat geschrieben: ↑1. Sep 2023, 14:04Starking007 hat geschrieben: ↑1. Sep 2023, 12:51PS: Hauszwetschge ist nicht mehr empfehlenswert, zu anfällig.
Hier im Sharkagebiet überlebt ein Pfahl, der 3 Jahre hält, die meisten Hauszwetschgen.
Aber wer weis was da wieder veredelt wurde. Manche Baumschulen haben eine Fehlerquote von über 80% bei den Sorten.
Na das sind ja tolle Aussichten :(
Gibt es irgendwo ein Verzeichnis über die betroffenen Gebiete (Österreich)?
Vielleicht wär's besser ihn wieder auszugraben...
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Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:15
von Nox
Du müsstest vielleicht mal dazu sagen, in welcher Gegend Du gärtnerst, gueni.
Ich liebe sehr die Sorte Stanley, hat bei mir zunächst gut getragen mit leckeren grossen Zwetschen, aber seit einigen Jahren haben die Blätter wohl eine Pilzkrankheit, schon im Juli/August ist das Bäumchen halb kahl und setzt nichts mehr an.
Aber ich wohne auch nicht gerade in einer Zwetschengegend.
.
Der Baumpfahl macht Sinn, wenn Dein Bäumchen austreibt. Äste und Blätter bieten dem Wind eine gute Angriffsfläche. Du kannst zwar auch noch im Winter einen Pfahl dazu setzen, aber man will ja nicht ausgerechnet die Hauptwurzel beim Einschlagen durchtrennen.
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:21
von thuja thujon
Nox, hört sich nach Zwetschgenrost an. Kommt selbst hier in Gebieten mit unter 500mm Jahresniederschlag vor.
https://hortipendium.de/Pflaumenrost
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:22
von gueni
Hallo Nox,
bin im östlichen Niederösterreich zuhause. Bezirk Gänserndorf.
Also wenn ich das hier so lese, ist schon egal ob ihn der Wind oder ein Virus fällt. :(
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:24
von cydorian
gueni hat geschrieben: ↑1. Sep 2023, 12:33Meine Bedenken sind, ob der Baum stark genug wurzelt, um ohne Stützpfahl auszukommen.
Ja. Lass dich nicht nervös machen von Scharka, umkippen und sonstigem Unbill. Die möglichen Probleme aufzuzählen wäre eh eine lange Liste, keine Sorge, die kommen von alleine.
Steinobst ist auf den Standardunterlagen, die an Privatleute verkauft werden meistens hinreichend standstabil. Neigt sich der Stamm wider erwarten, dann kannst du auch hinterher noch irgendwas einschlagen und festbinden.
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:34
von thuja thujon
Ja. Was jetzt am Anfang zu tun wäre ist die Schlitzäste entfernen, das man die nicht versehentlich zum Kronenaufbau benutzt.
Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:36
von gueni
cydorian hat geschrieben: ↑1. Sep 2023, 14:24gueni hat geschrieben: ↑1. Sep 2023, 12:33Meine Bedenken sind, ob der Baum stark genug wurzelt, um ohne Stützpfahl auszukommen.
Ja. Lass dich nicht nervös machen von Scharka, umkippen und sonstigem Unbill. Die möglichen Probleme aufzuzählen wäre eh eine lange Liste, keine Sorge, die kommen von alleine.
Steinobst ist auf den Standardunterlagen, die an Privatleute verkauft werden meistens hinreichend standstabil. Neigt sich der Stamm wider erwarten, dann kannst du auch hinterher noch irgendwas einschlagen und festbinden.
Danke! :)
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Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 14:38
von gueni
thuja hat geschrieben: ↑1. Sep 2023, 14:34Ja. Was jetzt am Anfang zu tun wäre ist die Schlitzäste entfernen, das man die nicht versehentlich zum Kronenaufbau benutzt.
OK, danke. Momentan sind keine vorhanden.
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Re: Hauszwetschge
Verfasst: 1. Sep 2023, 17:26
von Roeschen1
https://biobaumversand.de/Hauszwetsche-Typ-Schuefer/003225208850480
Hier kannst du lesen welche Unterlagen die Baumschulen verwenden, in Österreich möglicherweise anders.