garten-pur

Hallo,
Bei der Umgestaltung meines Vorgartens hatte ich eine wild ausgelaufene Weide auf gut 1m Höhe gekürzt. Da sie wieder ausgetrieben hat hab ich nun beschlossen sie stehen zu lassen und als Kopfweide zu ziehen. Mittlerweile hat sie einige ziemlich dicke Äste bekommen da sie im letzten Jahr nicht geschnitten wurde. Nun bin ich mir nicht sicher wann ich sie schneiden soll. Einerseits sollen Kopfweiden wohl im Februar geschnitten werden, andererseits fände ich es schade sie vor der Blüte zu schneiden.

Hier in unserem angrenzenden Park werden sie alle im Februar geschnitten.

Dann schneidest Du sie eben unmittelbar nach der Blüte. ;) Die Weide wird einige Zeit brauchen, um sich von dem Schrecken zu erholen, kommt aber wieder.

GG schneidet sie nach der Blüte als Kopfweide, über den Sommer bildet sie wieder Äste/Blätter, die im nächsten Frühjahr wieder blühen

Es reicht auch, wenn man immer die dicksten rausnimmt. Kommt drauf an, wie der Baum im Sommer aussehen soll.
Für uns war der Schatten wichtig, weil dahinter unsere Liegen stehen.

Ich klinke mich mal mit meiner Weidenschnitt-Frage ein: ich habe im vergangenen Jahr eine junge Salweide 'Bögelsack' gepflanzt, sie ist buschig, hat aber einen geraden Mitteltrieb. Um ein Hochstämmchen zu bekommen, müsste ich einen Großteil der Äste entfernen. Verträgt die das auf einmal, oder sollte ich die Aufastung auf mehrere Jahre verteilen? Jetzt oder nach der Blüte? - einige Weidenkätzchen sind schon geöffnet. :D

Eine Weide verträgt auch den Pflegeschnitt auf Bodenniveau.
Würde ich also auch nach der Blüte machen.

Danke. :) Dann werde ich noch die Blüten genießen und anschließend greife ich zur Schere.

Wobei die Salweide nicht besonders schnittverträglich ist. Die neigt dazu bei starkem Schnitt auch mal in wenigen Jahren zu versterben.
Ein Freund von mir (Gärtner mit Baumschulerfahrung) hat in Hollfeld mehrere große gesunde Exemplare heftig geschnitten.
Sie hatten über einige Jahre die wilde Ernte von Kätzchen gut vertragen. Nach dem Radikal-Verjüngungschnitt sind sie binnen weniger Jahre förmlich zerfallen.
Saalweide ist auch etwas heikel bei der Stecklingsvermehrung.

:-\

Ich hab bei meinen Kopfweiden die Erfahrung gemacht, dass zu frühes Aufasten, um einen Hochstamm zu erzielen, bei Salix alba dazu führte, dass der „Stamm“ ewig wabbelig und viel zu weich für das Krönchen blieb, ich musste jahrelang das Ganze anbinden.
Die Seitenäste tragen viel zum Stammdickenwachstum bei.

Salix viminalis habe ich lange Zeit jährlich geschnitten, was die gut vertragen haben. Mit zunehmendem Alter, oder Trockenheit - ich weiß nicht was - ließ der Neuaustrieb immer mehr nach und wir sind zu einem Schnitt alle zwei Jahre übergegangen.

Wobei Salix caprea die Salweide ein ganz anderer Fall ist. Die kann man kaum als Kopfweide ziehen ohne sie auf Dauer früh zu verlieren.

Salweide habe ich nur eine, sie hat aber von selbst eine schöne Krone aufgebaut. Die Art neigt anscheinend dazu.
Zum Aufasten nehme ich immer die stärkeren Äste weg und lasse die dünneren noch stehen. Wie es der Gartenplaner schon beschreibt, soll es das Dickenwachstum des Stamms anregen.

Sie baut von allein sehr schöne Bäumchen auf. Aber sie lieben auch nicht so nasse Standorte wie die meisten anderen Weiden. Sie sind auch relativ kurzlebig auch ohne Schnitt.