Seite 1 von 2

Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 21. Apr 2024, 18:49
von martina 2
Vor zwei Jahren habe ich im Hofgarten Rhodo 'Albert Schweitzer' gepflanzt, voriges Jahr hatte er ein paar Blüten, aber heuer macht er mir Sorgen, siehe Bild. Dünger hat er bekommen, was kann das sein?

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 21. Apr 2024, 18:56
von thuja thujon
Sieht nach durchtreiben aus. Da ist er wohl zu vegetativ zum blühen. Kommt bei Rosen auch ab und an vor.

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 21. Apr 2024, 18:57
von foxy
Er treibt ja gut durch, hat halt letztes Jahr keine Blütenknospen angesetzt.

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 22. Apr 2024, 10:52
von goworo
Wie foxy schon sagte: ganz normaler Austrieb der Blattknospen. :D (Hier wäre u.U. vor dem Austrieb, das Ausbrechen der Blattknospen angesagt gewesen, um eine Verzweigung anzuregen). Übrigens: Blattknospen sind in der Regel kleiner und schlanker als Blütenknospen und so leicht unterscheidbar.
Noch ein Hinweis: wenn du an einer schönen, kompakten Pflanze interessiert bist, solltest du an einen Rückschnitt denken. So wie die Pflanze derzeit aussieht, wird sie zukünftig nur einige wenige, ellenlange Äste haben. Das soll keine Kritik sein, nur ein Hinweis, was man tun könnte. :D

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 22. Apr 2024, 15:15
von martina 2
Danke euch :D Hm. Leider kenn ich mich mit Rhodos überhaupt nicht aus, es ist der einzige hier und Nachfolger eines anderen, der jahrelang schön blühte, ohne, daß ich außer düngen etwas machen mußte, der aber irgendwann nur noch mickerte. Für diesen hatte ich mich nach euren ausgiebigen Ratschlägen entschieden, er dürfte andere Voraussetzungen haben als der alte. Ich hoffe aber, daß ich mich nun nicht auf Spezialwissen über Rhodos einlassen muß - insofern bin ich sehr dankbar für Kritik und Hinweise :D
.
Schneiden habe ich mich bisher nicht getraut, um nichts falsch zu machen, dachte mir aber schon etwas in der Richtung. Man liest ja sehr Unterschiedliches dazu, von stark zurückschneiden bis gar nicht... Kann man das anhand des Fotos erklären? Und natürlich hätte ich lieber Blüten als Austriebe - woran kann das liegen? Die Sonne kommt erst Anfang April hier herein, es gab heuer viel Regen... Ideal sind die Bedingungen vermutlich auch für Rhodos nicht, zumal die Hainbuchen inzwischen bis zum 4. Stock reichen :-\

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 22. Apr 2024, 18:24
von goworo
Das Beste wäre natürlich, du würdest der Deutschen Rhododendrongesellschaft beitreten. ;D
Auf der Seite der DRG findest du einige Hinweise zum Schnitt, aber z.B. auch auf meiner HP. Grundsätzlich gilt, dass man Catawbiense-Hybriden (um eine solche handelt es sich wohl bei 'Albert Schweitzer') auch problemlos weit zurückschneiden kann. Was immer geht ist der Schnitt kurz oberhalb einer Blattrosette. Dort sitzen in der Regel einige schlafende Knospen, welche dann austreiben können und die gewünschte Verzweigung machen. Der beste Zeitpunkt wäre noch vor dem Neuaustrieb gewesen, ist aber auch jetzt noch möglich und sollte baldigst erfolgen. Nur Mut!
Zum Blütenknospen-Ansatz: eine gewisse Menge an Licht ist dazu schon nötig. Im tiefen Schatten wird man keine oder kaum Blüten bekommen. Noch ein Hinweis: Verkaufsware soll mit einer großen Zahl an Blütenknospen zum Kauf anregen. Häufig legen die Pflanzen danach eine Blühpause ein. Das ist nicht schlimm, das pendelt sich ein. ;D

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 22. Apr 2024, 22:49
von martina 2
hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Das Beste wäre natürlich, du würdest der Deutschen Rhododendrongesellschaft beitreten. ;D

.
:o ;D
.
Ich muß mich korrigieren, ich habe den 'Albert Schweitzer' (danke für den Hinweis auf Catawbiense-Hybriden!) erst vor zwei Jahren gepflanzt, und du hast vermutlich recht - das Bild von 2022 zeigt eine Menge Blüten, die er schon mitgebracht hatte. Im Vorjahr waren es nicht so viele, aber immerhin ein paar, da waren die Lichtverhältnisse nicht viel anders. Ich hoffe also, daß er heuer Blühpause macht :-\

Das Problem mit dem Schnitt ist nicht fehlender Mut, sondern, daß ich nach einer Rücken-OP erst im Juni wieder an Gartenarbeit denken und jetzt noch bestenfalls kleine Korrekturen vornehmen kann - wo genau ich die Schere ansetzen soll, ist mir nicht ganz klar: Sollen die langen grünen Stiele ganz weg, also "oberhalb der Blattrosette"? Danke dir jedenfalls!

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 22. Apr 2024, 22:53
von martina 2
Noch ein Bild vom alten Rhodo mit Blüten von 2018. Ob das Wachstum der Hainbuchen innerhalb von sechs Jahren völlige Blütenlosigkeit bewirken kann?

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 22. Apr 2024, 23:11
von Klio
Auf dem ersten Bild sieht es für mich nach Fraßspuren von Dickmaulrüsslern aus :-\

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 23. Apr 2024, 00:04
von Hyla
Der Standort sieht schon ziemlich dunkel aus. Ich kann's nur von den Rhodohecken im Umkreis sagen, die stehen alle recht sonnig und blühen wie verrückt. Im Sommer muß hier auf Sand natürlich gewässert werden.
Bei der RHS steht sonnig oder halbschattig. Das ist aber kein kleiner Rhodo, darum würde ich die Sache noch ein, zwei Jahre aussitzen.
https://www.rhs.org.uk/plants/66140/rhododendron-albert-schweitzer/details

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 23. Apr 2024, 06:45
von hobab
Alles sehr theoretisch ohne die Lichtverhältnisse einschätzen zu können. Wenn die Hainbuchen soviel Licht schlucken, warum nicht diese stutzen? Wenn das Vorgängermodell kümmerte und das jetzige nach Aufzehrung aller Reserven die Blüte einstellt, könnte das schon auf Lichtmangel hinweisen. Wenn das auf den Wegen Rasen ist und dieser auch einigermaßen geschlossen wächst uns noch grün wird - dann sollte das Licht auch für Rhodo reichen.
Viele Wenns, ohne ein Umgebungsbild leider.

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 23. Apr 2024, 11:18
von goworo
martina hat geschrieben: 22. Apr 2024, 22:49
Das Problem mit dem Schnitt ist nicht fehlender Mut, sondern, daß ich nach einer Rücken-OP erst im Juni wieder an Gartenarbeit denken und jetzt noch bestenfalls kleine Korrekturen vornehmen kann - wo genau ich die Schere ansetzen soll, ist mir nicht ganz klar: Sollen die langen grünen Stiele ganz weg, also "oberhalb der Blattrosette"? Danke dir jedenfalls!

So würde ich es machen. Ich habe anfangs auch den Fehler gemacht, nicht auf hinreichende Verzweigung zu achten. Aber je früher man mit einem vernünftigen Aufbauschnitt anfängt, desto besser. Du wirst dann natürlich auch im nächsten Jahr auf Blüte verzichten müssen, hast aber eine ordentlich aufgebaute Pflanze. So extrem dunkel scheint die Lage ja nicht zu sein, dass keine Blüten zu erwarten wären. Allerdings solltest du auch nicht auf eine Blütenfülle wie bei der neu gekauften Pflanze hoffen. (Ich bin manchmal ganz froh, wenn man nicht nur Blüten, sondern auch noch etwas Grün sieht. ;)). Und gegen den Dickmaulrüssler solltest du auch etwas unternehmen. (Wenn du jetzt nicht mit einer normalen Gartenschere arbeiten kannst - hast du evtl. eine Rosenschere mit Verlängerung, mit der du auch die Arbeit im Stehen verrichten kannst?)
(Nochmal ganz allgemein: wenn die Terminalknospe eine Blütenknospe ist, dann werden dort im Anschluss normalerweise mehrere Blattknospen austreiben. Die Pflanze verzweigt sich also. Ist die (einzelne) Terminalknospe hingegen eine Blattknospe, dann führt das nur zu einer linearen Verlängerung ohne Verzweigung.)
Viel Erfolg!

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 23. Apr 2024, 12:23
von Nox
Danke für die Tipps zum Anregen der Verzweigung, das wusste ich bisher auch noch nicht.

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 23. Apr 2024, 15:37
von martina 2
Danke euch :) goworo, ich denke, die paar Triebe schaff ich auch mit der Rosenschere. Und ja, der Rhodo ist ja ganzjährig grün und sollte als Mttelpunkt des Beetes ein schöner Strauch werden. Im Juni werde ich Nematoden gegen die DMR spritzen, das hat früher schon mal geholfen, aber im vergangenen Jahr haben sie wieder furchtbar, auch bei den Stauden zugeschlagen, weshalb es viele kahle Stellen gibt. Wenn ich dann hoffentlich wieder so kann wie ich möchte... ;)

Der Standort ist tw. vollschattig, das Beet mit dem Rhodo bekommt nur im vorderen Bereich etwas Sonne - das war aber auch früher nicht viel anders. Die Bäume sind früher immer wieder geschnitten worden, inzwischen ist das aber eine Arbeit für einen keinen Kran (oder wie das Ding heißt) und so kostenintensiv, daß es die Hausverwaltung von Jahr zu Jahr verschiebt. Und in Wirklichkeit ist der Schatten im Sommer ein Segen in der Stadt, die Pflanzen (bzw. die Auswahl derselben) müssen sich eben danach richten ;)

Auf der Suche nach Bildern bin ich auf die ehgeizigen Anfänge gestoßen, als ich auch noch gehofft hatte, in 7b ein paar Rosen pflanzen zu können, die im Waldviertel keine Chance hätten - inzwischen schätze ich mehr und mehr die Schattenstauden :) Hier habe ich ein paar Bilder gezeigt.

Am Vormittag kommt schon Sonne herein:

Re: Rhodo - seltsame Auswüchse statt Blüten

Verfasst: 23. Apr 2024, 15:39
von martina 2
...und ein Bild vom August 2023: