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Gift im Garten (Gelesen 2336 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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frida
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Gift im Garten

frida »

Weiß jemand von Euch, wie lange Roundup oder ähnliche Unkrautvernichtungsmittel nachwirken bzw. wie lange man warten sollte, bis man auf damit verseuchtem Grund wieder Obst und Gemüse anbauen kann?Gruß von Frida
Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)
thomas

Re:Gift im Garten

thomas » Antwort #1 am:

Roundup wurde vom Hersteller jahrelang ungestraft als relativ harmlos, weil sich rasch abbauend, angepriesen. Simon hat kürzlich hier (Post # 27) einen interessanten Link gepostet, der uns eines Besseren belehrt. Daraus:
Auch wenn das Herbizid sich im Boden verteilt, büßt es seine chemischen Wirkungen nicht ein und tötet neben Kröten auch Frösche. Und selbst wenn man nur ein Drittel der Konzentration verwendet, die als Maximum in der Natur angesehen wird, sterben daran 71 Prozent der Kaulquappen, die in Behältern unter Außenweltbedingungen aufwuchsen. Die Hinzufügung von Erde, die angeblich das Herbizid aufnimmt, änderte an der Todesrate nichts. Und als die Wissenschaftler die Kaulquappen, der maximalen Konzentration aussetzten, die bei Anwendung des Herbizids entstehen soll, starben fast alle Kaulquappen von drei Froscharten.
Deine Frage, wie ein verseuchter Boden zu sanieren wäre, kann ich leider nicht beantworten. Will man es fachmännisch angehen, kostet das schnell viel (Bodenanalyse, ev. Abtragung der obersten Bodenschicht, im besten Falle Ansaat von Pflanzen, welche die Schadstoffe aufnehmen (bei Herbiziden wohl schwierig). Billiger ist es, nach einigen Monaten Wartezeit einfach mal das Gewünschte anzupflanzen und allenfalls die Früchte und Gemüse auf Schadstoffrückstände (bei Rounup also Glyphosat und Tallowamin) zu untersuchen.
Tolmiea
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Re:Gift im Garten

Tolmiea » Antwort #2 am:

Bei einmaliger vorschriftsmäßiger Aplikation würde ich bei den für den Hausgarten zugelassenen Mitteln nicht gleich von "verseucht" sprechen.Manchmal ist gar keine Wartezeit für einen Nachbau gegeben, aber das kommt auf das Mittel und weitere Fakten an, genau steht die Wartezeit immer in der Gebrauchsanweisung des jeweiligen Herbizides, Frida, und dann vielleicht noch einen Sicherheitszeitraum dazurechnen.----------Danke euch beiden jedenfalls für den Link.Die Heise-Meldung hatte ich noch nicht gelesen. Habe Round-up zwar nie gespritzt, aber in Ausnahmefällen nach früherer gründlicher Recherche, getupft und so auch weiterempfohlen, habe also sofort zum Hörer gegriffen.An der Hotline war ein Monsanto-Mitarbeiter, der von Artikel und Studie bisher nichts wusste, - jetzt ist jetzt wenigstens informiert ;D. Immerhin bekam ich von ihm die Handy-Nr. des Pressesprechers von Monsanto Deutschland. Habe Herrn Dr. Thiergärtner auch gleich erwischt und in einem längeren Telefonat folgende Infos von ihm erhalten:Im normalen Rundup Ultra das in Deutschland vertrieben wird, ist, - speziell von mir noch mal nachgefragt- dieses Tallowamin in der Tat enthalten.Angesprochen auf den Anwendungshinweis "keine Abstandseinhaltung zu Oberflächengewässern" bei dem im Artikel gezeigten Produkt, wurde bei den landwirtschaftlich genutzten Round-up UltaMax usw. auf verschiedene neue Netzmittel hingewiesen. Herr Dr. Thierfelder kannte zwar den Heise-Artikel auch nicht, war aber mit dieser Amphibien-Thematik insofern vertraut, dass er die zwei Studien aus Pittsburg bereits kannte und mir vom Tenor her mitteilte, dass es sich um nicht repräsentative Studien handeln würde, die turnusmäßig auftauchen. Von ihrer Seite aus gesehen, handelt es sich nicht um wissenschaftlich belegte seriöse Studien mit korrekten Versuchsanordnungen, weil z.B. die Versuche in Viehtränken und Wassereimern stattfanden, und zu hohe Konzentrationen des Mittels versprüht wurden, also für die Ergebnisse keine sauberen Experimente zu Grunde lägen.Mein Einwand, wenn diese Studien und Vorwürfe bereits lange bekannt seien, es doch ein Leichtes gewesen wäre, speziell um medienwirksam entgegentreten zu können, mit einer seriös durchgeführten Gegenstudie alle Zweifel an der Amphibienproblematik auszuräumen, wurde mit dem Argument abgeschwächt, dass Unbedenklichkeitsstudien zur Fisch- und Amphibien-toxität bereits in ausreichendem Maße vor und bei Zulassung der jeweiligen Herbizide durch die entsprechenden Zulassungsbehörden durchgeführt werden. Na ja, das erscheint mir schon noch ein Nachhaken wert.Habe ihn jedenfalls um weitere Infos und schriftliches Material gebeten, mal sehn was dabei raus kommt.liegrü g.g.g.
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frida
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Re:Gift im Garten

frida » Antwort #3 am:

Ich weiß leider nicht, wie oft und wie intensiv das Unkrautvernichtungsmittel aufgebracht worden ist. Es geht hier um einen Kleingarten, den ich eventuell übernehmen könnte und der Nachbar hat halt einen ca. ein Meter breiten Streifen zu seinem Grundstück hin komplett mit so nem Zeug niedergehalten, da ansonsten das Unkraut sich in dem brachliegenden Garten fröhlich vermehrt. Den Nachbarn selbst zu befragen halte ich für sinnlos, denn Leute, die so ein Zeug auf die Weise aufbringen, halten es sicher für harmlos (sonst würden sie es nicht tun) und wiegeln meine Bedenken ab.Gruß, Frida
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Ralf
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Re:Gift im Garten

Ralf » Antwort #4 am:

Hallo Frida,wir hatten einige Zeit einen Kleingarten mit einem solchen Nachbarn. Er hat ständig ohne Rücksicht auf die Nachbarn Gift verteilt und über den Zaun gespritzt. Er hat sich schließlich sogar darüber beschwert, dass unsere Blütenblätter seinen Garten verschmutzten. Meine Empfehlung: überlegs dir. Kleingärten stehen heute oft leer, schau dich vielleicht noch ein bisschen um.Schönen GrußRalf
max.
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Re:Gift im Garten

max. » Antwort #5 am:

@fridaje nach folgepflanze muß man nach anwendung von roundup zwischen zwei und vierzehn tage warten.die nachfolgekulturen nehmen den wirkstoff nicht auf.wenn das so wäre, würde das mittel nicht eingesetzt werden.gruß
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