garten-pur

Hallo.
Schon seit einigen Jahren hat ein Birnbaum Novembra an einem Standort weit überwiegend verkrüppelte Früchte. Sie sind meist sehr klein und stark deformiert. Nur ein paar Früchte haben Normalform und -größe.
Was könnte die Ursache sein?

An einem anderen Standort tritt das nicht auf, und eine andere Sorte am gleichen Standort hat das Problem auch nicht.

Hatte ich letztes Jahr auch, dieses Jahr geht es aber. Ich hätte ohne tiefere Recherche auf Baumwanzen getippt.

Zusätzlich zu den heimischen habe ich dieses Jahr die invasive Marmorierte Baumwanze an der Backe, genauer gesagt das dritte und vierte Nymphenstadium. Die Paprikafrüchte leiden aber mehr als die Birnen.

Sehe ich sehr ähnlich, das mit dem Wanzenbefall. Habe es in milderer Ausprägung an einer jungen Obelisk Birne, die Wanzen hab ich in nem kleinen Rudel dran sitzen / draufrum klettern sehen. Und da das früh morgends auf meinem Balkon war: kurzerhand alle mit meinem Nass-Trocken Industriesauger 'eingefangen', das ließ sich richtig gut machen.
Wie ich nach betrachten deiner Bilder vermute: habe dadurch noch größeren Schaden verhindert. Gut möglich war bei mir der Befallszeitpunkt auch etwas später bzw. die Viechers haben sich dadurch auf die weichesten Fruchtteile beschränken müssen.
Habe jedenfalls nur im Halsbereich sämtlicher Früchte jene mehr oder weniger eingesunkenen Stellen, teils wurde beim späteren Wachstum dennoch die ganze Frucht 'schief' gezogen. Der untere rundliche Bereich ist soweit okay / sieht essbar aus.
Eine in der Hauptwind bzw so wie ich es verstehe: Wanzen Anweh-Richtung ein paar wenige m. weiter vorne stehende Dessertnaja Birne hat dagegen erstaunlicherweise null von diesem Schadensbild, verstehs wer will..

Das können auch Rüsselkäfer sein. Die treten schon zur Blüte auf und beschädigen dann Jungfrüchte so, dass sie verkrüppeln.

Danke für eure Antworten.
Standort ist eine Steuobstwiese und ich komme nur selten dorthin. Staubsaugereinsatz schließt sich dort aus. (Most-) birnen und Äpfel gibt es dort auf Nachbargrundstücken in größerer Zahl.
Was kann man sonst noch gegen die Wanzen oder Käfer tun? Und wann? Leimeinsatz an allen größeren Ästen?

Die ersten Larvenstadien der Wanzen sind noch empfindlich auf Acetamiprid.

Gegen Rüsselkäfer sollen Nematoden helfen, die müsste man jetzt noch ausbringen können. Ich hab es heuer zum ersten Mal bei Rüsselkäfern probiert und da weiß ich noch nicht sicher, ob es klappt. Gegen Gartenlaubkäfer hat es aber gut funktioniert. Vor Jahren hatte ich eine Invasion dieser Biester und hab dann drei Jahre Nematoden angewendet, jetzt sind nur noch vereinzelte Käfer unterwegs.

Danke für eure Hinweise. Nematodeneinsatz scheint eine gewisse Betreuung zu brauchen - Bewässerung vorher und auch nachher. Das kann ich an dem Standort kaum leisten. Es handelt sich um Lehmboden im Landkreis Heilbronn, leichter Nordhang, dort haben wir außer Neupflanzungen im ersten Jahr noch nie bewässert und keine Probleme mit Wassermangel gehabt.

Bisher habe ich dort weder Wanzen noch Rüsselkäfer beobachtet, bin aber auch nur selten vor Ort und gar nicht zur Dämmerung. Wie/ wann/ wo findet man die Tiere am leichtesten?

Ich hab vor oder nach dem Ausbringen auch nicht bewässert. Stand halt während es regnete mit der Giesskanne im Garten und hab meinen Rasen mit der Nematodenlösung gegossen, aber die Nachbarn kennen mich auch schon länger

durone hat geschrieben: ↑15. Sep 2024, 12:10 Bisher habe ich dort weder Wanzen noch Rüsselkäfer beobachtet, bin aber auch nur selten vor Ort und gar nicht zur Dämmerung. Wie/ wann/ wo findet man die Tiere am leichtesten?

Mal Hingucken! Ich bin in der Nähe und hatte erst jahrelang riesige Probleme mit Rüsselkäfern, ganz speziell an Birnen. An vielen Bäumen keine einzige Frucht, die in Ordnung war. Man sieht die kaum, bemerkt sie am meisten an ihrem Blattfrass. Sie lassen sich sofort fallen, wenn du den Ast berührst. Vlies unter kleinere Bäume ab kurz nach der Blüte, schütteln, dann hast du sie. Baumwanzen dieses Jahr auch sehr schlimm, namentlich die marmorierte Baumwanze, ich habe sie häufig beobachtet. Dein Schaden sieht aber nach frühem Schaden aus, früh im Jahr sind Baumwanzen noch nicht sehr aktiv. Mindesttemperatur für ihre Entwicklung sind 14 °C. Und wenn, dann sieht man an späteren Stichstellen, dass sie es waren. Bilden sich dann Verkorkungen unter der Schale.

Auch wenns ein Apfel ist, müste das nach eurer Beschreibung dann auch so ein Viech gewesen sein. >>>

Danke. Das mit dem Vlies werde ich nächstes Frühjahr mal versuchen.