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Frage zu meinem Ginkgo Baum (Gelesen 1249 mal)

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DreiRosen
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Frage zu meinem Ginkgo Baum

DreiRosen »

Hallo,
ich habe einen ca.1,20 hohen Ginkgo Baum gekauft bei dem leider ein paar Äste fehlen.

Er hat unten ein Paar wenige und oben aber in der Mitte gar keine.
Das wird wenn er belaubt sein wird, bestimmt nicht gut aussehen ☹️

Leider habe ich es zu spät bemerkt.

Kann mir jemand sagen, ob es möglich ist, dass der Baum aus den kleinen Knospen die am Hauptstamm sind, noch Äste bilden kann oder bleibt es jetzt so?

LG
DreiRosen
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

DreiRosen » Antwort #1 am:

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AndreasR
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

AndreasR » Antwort #2 am:

Ich habe keinen Ginkgo, aber warum sollten aus den Knospen nicht noch ein paar Zweige wachsen? Ginkgos wachsen in ihrer Jugend ein wenig sparrig, sie sind eher sparsam verzweigt, aber die Zweige selbst sind dann dicht belaubt (halt ähnlich wie die Nadeln an einem Zweig von einem Nadelbaum).
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

thuja thujon » Antwort #3 am:

Ich würde die unteren Äste komplett entfernen. Ein Baum ist mehr als ein Blumenstrauß, der 2 Tage im Jahr schön aussieht. Also ein Pflanzschnitt und später Erziehungsschnitt ist bei vielen Bäumen lohnend.
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Cryptomeria
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

Cryptomeria » Antwort #4 am:

Natürlich kann er da wieder austreiben. Nur mal ein bisschen Geduld. Pflanzen und abwarten. So ein Baum wird 1000 Jahre. Er hat viel Zeit , um Schönheit zu entwickeln.
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DreiRosen
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

DreiRosen » Antwort #5 am:

Danke das beruhigt mich etwas.
Wie wahrscheinlich ist es, dass sich da noch weitere Äste bilden werden!
Und kann ich das mit einem bestimmten Rückschritt unterstützen?
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AndreasR
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

AndreasR » Antwort #6 am:

Die Wahrscheinlichkeit beträgt 79,245%. ::) Und wenn Du, wie von thuja thujon empfohlen, die untersten Zweige entfernst (Du willst ja sicher einen Baum und keinen Strauch), wird der Austrieb aus den anderen Knospen umso kräftiger sein. Ein Ginkgo ist wie alle anderen Pflanzen auch ein lebendes Wesen, und da muss man halt einfach ein bisschen Geduld mitbringen, den Baum über das Jahr immer wieder mal unter die Lupe nehmen, und wenn es Dir vom Wuchs her sinnvoll erscheint, schneidest Du halt was weg, oder Du lässt es bleiben.
DreiRosen
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

DreiRosen » Antwort #7 am:

Eigentlich wollte ich den Baum als Strauch wachsen lassen, also von oben bis unten belaubt.
Wenn er aber keine weiteren Äste mehr bildet, dann werde ich wohl keine andere Wahl haben.

Angenommen ich aste ihn um 2/3 auf also auf etwa 90cm Höhe, wir diese Stammhöhe dann auch so bleiben oder wird die mit den Jahren immer höher werden?
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

Gartenplaner » Antwort #8 am:

Ich würde alles lassen, wie es jetzt ist.

Ginkgo kann problemlos aus dem alten Holz, dem Stamm, wieder austreiben, wie Eibe.

OB er das dann allerdings tut - und wo genau - steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich erlebe meine Gingkos als relativ zickig.

Allerdings gibt eine Userin hier im Forum, ich glaube, Christiane, die Ginkgos regelrecht als „Schnitthecke“ hält/schneidet.

(Wenn du ihn wirklich eher als Strauch mit stärkerer Beastung von unten ziehen willst, würde ich eher oben etwas zurückschneiden)

(Wenn du da die Äste bis auf 90 cm überm Boden abschneidest, werden die dicksten Äste auf Höhe von 90cm überm Boden anfangen, der Abstand zum Boden ändert sich da nicht mehr, der Stamm wächst nur an der Spitze.
Es sei denn, aus der nackten Rinde unterhalb der 90cm treiben noch schlafende Augen aus.)
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

AndreasR » Antwort #9 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 15. Feb 2025, 22:17 OB er das dann allerdings tut - und wo genau - steht auf einem ganz anderen Blatt.
Eben deshalb mein Tipp, erst einmal zu beobachten, mit der Zeit lernt man dann schon, wie der Baum wächst, und wo man bei Bedarf etwas korrigierend eingreift. Jetzt blind irgendwo die Schere anzusetzen, halte ich jedenfalls für verfehlt. Da werden schon noch ein paar Zweige entstehen, es ist ja ein Baum. In der Natur schnippelt da auch keiner dran herum, und trotzdem bekommen sie mit der Zeit schöne Proportionen. Man muss halt ein wenig Geduld haben.
DreiRosen
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

DreiRosen » Antwort #10 am:

Ok dann werde ich es erstmal beobachten.
Vielleicht entwickelt sich ja dieses Jahr noch ein neuer Ast.
Aber das ist auch eine gute Idee, den Baum bei Bedarf von oben einzukürzen damit er in der Mitte neue Äste bildet. 😊
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Christiane
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

Christiane » Antwort #11 am:

Ich bin die mit den zwei Ginkgohecken und einigen Solitär-(Zwerg-)Ginkgos ;). Ich würde jetzt gar nichts machen und erst einmal abwarten. Wenn Du den Standard-Ginkgo biloba hast, wird der über Jahre erst einmal ziemlich sparrig sein. Ich würde ihn beobachten, ihm Zeit geben und dann entscheiden, wie ich ihn schneide. Ginkgos sind nach ihrer Jugendphase sehr robust, kritisch ist es, wenn nach dem Austrieb der Blätter bzw. Nadeln Starkfrost eintritt. Das kann den Austrieb vernichten, mit etwas Glück erfolgt nach einigen Wochen ein neuer. Also bitte etwas Geduld und abwarten. Ginkgos sind sehr schnittverträglich, man kann die Triebe behutsam einkürzen, so dass die Form sehr natürlich wirkt. Das handhabe ich bei unseren Solitären so. Die Hecken werden stärker in Form geschnitten, ich nehme aber auch dabei Rücksicht auf ihr natürliches Wuchsverhalten.
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Christiane
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

Christiane » Antwort #12 am:

Noch ein Tipp: Wenn Du Deinen Gingko als Strauch wachsen lassen möchtest, ist der Standard-Ginkgo biloba nicht die beste Wahl. Wie hoch soll der Baum werden?!? Die beste Strauchform haben bei uns "Anny's Dwarf" und "Clica", beide ziemlich kleinwüchsig, aber sehr stimmig in ihren Proportionen. "Anny's Dwarf" habe wir als Fußveredelung und auf Stamm veredelt, beide sehr empfehlenswert.
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Garten Prinz
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

Garten Prinz » Antwort #13 am:

Ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Ginkgo biloba Sämlingen. Einigen wachsen sehr schön mit harmonische Seitenastenbildung. Es gibt aber auch immer wieder Exemplaren die nur sparsam Seitenasten bilden. Auch nach etwa 10 Jahre formen die keine attraktiven Baum.
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Christiane
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Re: Frage zu meinem Ginkgo Baum

Christiane » Antwort #14 am:

Kann ich nur bestätigen. Auch innerhalb einer Ginkgosorte ist das Erscheinungsbild nicht einheitlich, aber es gibt Sorten, die dafür bekannt sind, sich gut zu verzweigten. Das ist z.B. bei "Simon" der Fall. Bei veredelten Ginkgos habe ich mal gelesen, es komme auch darauf an, von welcher Stelle der Reiser entnommen wurde, andere sagen, es wächst sich zurecht. Nach meinem Eindruck sind Ginkgos genetisch nicht ganz stabil, was z.B. auch unterschiedliche Blattformen an einem Baum erklären könnte. Das habe ich bei meinem einen "Anny's Dwarf" erlebt und relativ häufig bei "Baldii" beobachten können, wo Triebe mit großen, anders geschlitzten Blättern auftauchten und auftauchen. Der Ginkgosammler Dr. Manfred Bindewald hat einiges zur genetischen Vielfalt der Ginkgos und ihrer Diploidie und Haploidie geschrieben.

Wenn es möglich ist, sehe ich mir Ginkgos an, bevor ich sie kaufe. Bei meinen Heckenpflanzen war das nicht möglich und ich erlebe eine ziemliche Bandbreite an Wuchsformen, was mich bei einer Hecke nicht so stört. Wenn ein junger Ginkgo sich von unten gut verzweigt bzw. Ansätze dazu zeigt, bin ich noch nie enttäuscht worden. Auf der anderen Seite können sich auch eher mickrige Exemplare toll entwickeln - können, aber nicht müssen. Deswegen würde ich bei einem vorhandenen Baum abwarten, beobachten und dann schneiden. Das einzige was ich sofort machen würde: Auf einen möglichst geraden Wuchs achten, wenn das gewünscht ist, und den Ginkgo ggf. anbinden.
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