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Wann überlebt "Unkraut", wenn man es ausreisst? Wachsen Wurzelteile weiter oder muss da ein Teil der Sprossachse vorhanden sein?

Kommt drauf an was du unter Unkraut verstehst. Hast du eine konkrete Species?

Geum urbanum überlebt in meinem Lehmboden, wenn man die komplette Blattrosette mitsamt eines Teils Wurzelteller abreißt und ein Rest Wurzelteller und alle Wurzeln im Boden bleiben.

Es gibt jede Menge Unkraut, das sich selbst aus kleinsten Wurzelstückchen regenerieren kann, u. a. Giersch, Zaunwinde, Schachtelhalm, Quecke, Löwenzahn, Disteln, Brennnesseln und noch einige andere. Goldfelberich kann das auch, ebenso Bambus und Japanischer Knöterich. Hier im Garten erweisen sich die meisten Unkräuter als ausgesprochen hartnäckig, es ist immer das gleiche Dutzend, was überall trotz gründlichem Jäten immer wieder hochkommt. Und wenn man es tatsächlich mal schafft, alle Wurzeln aus dem Boden zu kommen, lauern überall zahllose Samen.

Ich entferne die nur noch da, wo sie wirklich stören, zur Not rupfe ich halt die Blätter ab, damit der optische Eindruck schöner ist.

Kartoffeln treiben auch ohne Wurzeln aus den Knollen wieder aus. Narzissen aus den Zwiebeln, wenn man nur das Laub entfernt. Ackerkratzdistelwurzeln überdauern auch Jahre ohne Laub im Boden und ernähren sich von anderen Kohlenstoffquellen wie CO2, um dann wenn die Bedienungen wieder passen, `aus dem nichts´ in großer Anzahl aufzutauchen.

oile hat geschrieben: ↑7. Jul 2025, 23:58 Ich entferne die nur noch da, wo sie wirklich stören, zur Not rupfe ich halt die Blätter ab, damit der optische Eindruck schöner ist.

So mache ich es auch, schont die Nerven und verschafft mir mehr Zeit für schönere Gartenarbeiten

Seit ich Kaninchen habe, macht dieses oberflächliche Abrupfen von giersch richtig Spaß. Es ist nicht mehr ganz so ein Kampf gegen Windmühlen. Das gilt für viele Beikräuter wie Melde, Nachtkerzen, Königskerzen, Fuchsschwanz, Knopfkraut, Vogelmiere. Nicht fressen sollen sie Brennnesseln, Knöterich, Stechapfel.... und das wissen sie auch.... und selbst durch das oberflächliche Pflücken, habe ich weniger Beikraut als sonst, fressen müssen die Biester jeden Tag. Ich gebe ihnen jetzt auch Fingerhirse, aber ich glaube, die mögen sie nicht.

Ja, das war auch das erste, was mir nach Ende der Kaninchenära letzten Herbst auffiel... wohin jetzt mit dem ganzen Grünzeug? Da die ja andauernd futtern müssen, war man täglich auf der Jagd nach Verwertbarem, und das war sehr hilfreich was die Unkraut-Rupf-Routine anging. Schachtelhalm und Winden waren besonders gefragte Snacks und die Böschung voller Giersch plötzlich eine unerschöpfliche Futterquelle statt nervtötender Monotonie. Leider hat auch jahrelanges großflächiges Ernten für 8 fette Hasen den Giersch auch nicht nur ein klitzekleinwenig eingedämmt...

Kaninchen fressen Schachtelhalm und Winden? Ich geh' mal in den Garten, einen Hasenstall bauen...

Hängt immer von den persönlichen Vorlieben ab, aber meine haben sich darum gerissen. Rainkohl und saftige Disteln waren auch beliebt.
Keine Kaninchenhalter in der Nachbarschaft, die Du täglich beliefern kannst?

Mein Bruder (bzw. seine Kinder) hatte(n) eine Weile Kaninchen, leider sind die eines Tages ausgerissen und waren verschwunden, vielleicht hat sie ein Fuchs geholt. Von solchen krautigen Vorlieben hat er allerdings nichts erzählt...