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Mycel im Garten - bedenklich?
Verfasst: 20. Okt 2025, 17:56
von Ivoch
In meinem Garten gibt es in der einen Ecke einen "Hügel", etwa 40-50cm hoch, 1-2m breit und bogenförmig ca. 6-7m lang, der wohl immer dort stand, weil er auch auf den Bauplänen von 1980 aufgezeichnet ist. Drauf wachsen zwei große Haseln und alles mögliche an kleineren und etwas größeren Sträuchern. Es wachsen auch ziemlich viele Pilze, hauptsächlich Parasols oder etwas ähnliches. Die Erde ist dort fast überall mit Mycel durchringt, siehe Foto. Kann ich die Erde trotzdem zum Auffüllen bzw. zum Höhenausgleich ins Gemüsebeet verteilen oder stört sich das Gemüse dran? Am Rand des Hügels möchte ich irgendwann auch eine Kirsche pflanzen.
Re: Mycel im Garten - bedenklich?
Verfasst: 20. Okt 2025, 18:15
von hobab
Wenn da Gehölze drauf wachsen, müsste es eigentlich schwer sein, aus dem durchwurzelten Boden Erde rauszuholen? Und wenn nicht, ist bei so viel Myzcel wohl fast nur organische Masse wie Laub oder vermodertes Holz drin - wahrscheinlich wenig nützlich für Gemüse, da nährstoffarm, aber zum Ausgleichen bestimmt ok. Schaden dürfte abgestochenes Pilzgewebe wohl eher nicht. Um da was sinnvolles zu sagen müsste man vermutlich die Pilze bestimmen, die das Myzcel gebildet haben, aber in der Regel profitieren Pflanzen eher von Bodenpilzen (ja, ja: Hallimasch und Botrytis…)
Re: Mycel im Garten - bedenklich?
Verfasst: 20. Okt 2025, 18:22
von Gartenplaner
Oft ist solches Myzel Mykorrhiza.
Bei mir wachsen Epipactis helleborine nur unter Haselsträuchern, ich vermute, die sind auf den Mykorrhiza-Partner der Hasel für die Samenkeimung angewiesen.
Aber, da wenig erforscht, obwohl ein sehr, sehr spannendes Feld, und schwer zu bestimmen, nichts genaues weiß man nicht

Re: Mycel im Garten - bedenklich?
Verfasst: 20. Okt 2025, 18:35
von Hyla
Vielleicht machst du erstmal eine Probegrabung irgendwo in der Mitte.
Je nachdem wo du wohnst, kann da alles Mögliche drunter sein.
Ich find's ziemlich merkwürdig, daß da immer noch Mycel aus u.U. organischem Material rauswächst. Nach mehreren Jahrzehnten sollte der Haufen zusammengesackt und fast verschwunden sein. Oder zumindest der organische Anteil schon stark zersetzt.
Re: Mycel im Garten - bedenklich?
Verfasst: 20. Okt 2025, 19:02
von Gartenplaner
Unterm großen, alten Feldahorn sah es teilweise bei neuen Pflanzlöchern so aus, als ob der mineralische Lehm mit Puderzucker bestäubt wäre, alles Myzel.
Ohne sichtbare organische Masse oder Schicht.
Re: Mycel im Garten - bedenklich?
Verfasst: 20. Okt 2025, 19:02
von hobab
War auch mein erster Gedanke Hyla. Aber vielleicht wurde da immer das Laub hingeschoben, oder es standen mal große Bäume da.
Re: Mycel im Garten - bedenklich?
Verfasst: 20. Okt 2025, 19:21
von dmks
Pilze sind immer und überall!

Eine Handvoll guter humoser Boden enthält zig Tausende bis millionen Pilzsporen!
Re: Mycel im Garten - bedenklich?
Verfasst: 23. Okt 2025, 05:47
von thuja thujon
Streuzersetzer wie Parasol sind schon denkbar unter Haselnuss, weil die massig Laub abwirft und solche Ecken in Gärten gerne auch mal als Drecksammelhaufen fungieren. An den Stamm von Haselnuss passt eben mehr Herbstlaub und Co als unter zB Hibiskus.
Nach Trüffel, oder allgemein Mykorrhiza, sieht es nicht aus, ein Streuzersetzer ist schon wahrscheinlicher.
Problem bei solchen Erden kann manchmal sein, dass sie wenn sie mal trocken waren, nicht gut neues Wasser aufnehmen.