Seite 1 von 1

Direktsaat von Obstgehölzen

Verfasst: 16. Nov 2025, 18:26
von Monti
Ich wollte nun mal ein Thema zu Direktsaat bei Obstgehölzen auf machen. Ich selbst habe im letzten Winter Apfel- und Birnenkerne direkt gesät. Viel Erfahrung ist also noch nicht vorhanden. Vielleicht taugt die Methode auch nicht und wir legen das Thema in ein paar Jahren ad Akta.

Hier in diesem Faden hatten wir schon etwas dazu diskutiert: viewtopic.php?t=29238&start=45


Im April sah das ganze recht vielversprechend aus, Sämlinge vom Holzapfel:
Bild
Bild
Hier die kräftigsten auch Holzapfel (gegenüber Heslacher Gereut, links Luiken, rechts andere Holzäpfel(hybriden, wohl triploid?):
Bild
Hier im Quadranten links am Posten und im Uhrzeigersinn: Brauner Matapfel, Pomme d'Or, Holzapfel(Hybrid), Sämlinge von einem unbekannten Bittersüßen Apfel.
Bild
Im letzen Bild sieht man schön, welche Sämlinge mit Trockenheit (war hierfür wieder mal ein gutes Jahr...) besser klar kommen, welche nicht. Die Sämlinge vom Pomme d'Or (hier hatte ich 20 Kerne gesät) und vermutlich vom anderen Bittersüßen sind triploid. Im Gemüsebeet hatte ich noch viel mehr davon ausgesät, nur ein Sämling ist gewachsen. Hier war also absehbar, dass nichts gescheites kommt. Vom Braunen Matapfel hätte ich mir etwas mehr erhofft.

Was erhoffe ich mir von dem ganzen:
An den Stanort angepasste Unterlagen (Holzapfel) oder auch passende neue Sorten (aus Kultursorten). Durch die Bedingungen (Boden, Wasserverfügbarkeit) kann ich einige Sämlinge gleich rausschmeißen, die auf besseren Standorten evtl. keine nachteilige Entwicklung gezeigt hätten. Außerdem eine ungestörte Wurzelentwickling, gibt ja so Theorien dazu... Ob das aufgeht, wird sich zeigen.

Wie bin ich vorgegangen:
Umgraben der Saatfläche im Dezember. Etwas Kompost und Schafwollpellets eingearbeitet. Oben drauf kamen direkt die Kerne (glaube das war im Februar). Diese wurden vorher (Zeitraum weiß ich nimmer) eingeweicht und im Kühlschrank stratifiziert. Die Kerne habe ich dann mit etwas Laubkompost vermischt mit Hobelspänen gemulcht.
Im Frühling einmal Unkraut gejätet. Das wars. Kein gießen, kein weiteres Düngen. Im Sommer/Herbst hab ich überzälige, unterentwickelte oder kränkliche Sämlinge ausgerissen. Sind trotzdem noch viele übrig die ich über das nächste/übernächte Jahr weiter selektieren will. Ab jetzt bekommen Sie dann auch mal weiter Dünger und Wasser bei Bedarf. Außerdem will ich weiter Mulchen, für weniger Konkurenz durch Gras etc.
Als Schutz gibt es Kükendraht rundherum, oben zusammengebogen dass kein Vogel rein kommt. Schnecken und Mäuse waren kein Thema, hängt aber sicher von der Fläche ab.

Hier noch eine Birnendirektsaat von einem anderen Standort:
Bild
links im Quadrant Sämling von einer durchgetriebenen, sehr alten Unterlage, im UZS Große Rommelter (keiner aufgegangen), Wildling von Einsiedel, Wilde Eierbirne.
Ausschuss:
Bild

Und zum Verlgeich, was der Holzapfel im überdüngten Gemüsebeet kann:
Bild
Bild

Wenn ich es schaffe, pflanze ich von denen noch ein paar neben die direkt gesäten. Da bin ich gespannt, wie der Unterschied in ein paar Jahren aussieht.

Im Frühjahr will ich auch Pfirsich und Aprikose direkt säen (als Unterlage).

Hat jemand sonst schon Erfahrungen gesammetl?