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Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 8. Sep 2005, 19:34
von oile
Ich habe von Gartenlady gerade Samen von Lilium martagon erhalten

. Was muss ich beachte, damit sie aufgehen? Ich vermute mal, sie brauchen Frost. Aber sind es Lichtkeimer? Wie lange brauchen sie überhaupt, bis sie keimen? LGoile
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 8. Sep 2005, 19:43
von Günther
Schlichte Zwischenfrage: Echte Samen oder Brutzwiebelchen?
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 8. Sep 2005, 19:51
von oile
Echte Samen!
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 8. Sep 2005, 20:09
von knorbs
martagon keimen hypogäisch (unterirdisch) verzögert. also samen abdecken (~2 cm), angießen und irgendwo schattig aufstellen. sie werden im laufe des spätherbstes eine unterirdische keimzwiebel entwickeln und so überwintern. nächstes frühjahr bei entsprechender wärme treibt dann das 1. keimblatt.
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 8. Sep 2005, 20:54
von oile
Danke, knorbs!Muss ich beim Substrat was beachten oder genügt normale Anzuchterde?Fragen über Fragen

Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 8. Sep 2005, 20:55
von knorbs
passt schon...ich mische halt immer splitt mit rein...kann nicht anders...ist zwanghaft
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 8. Sep 2005, 20:58
von oile
passt schon...ich mische halt immer splitt mit rein...kann nicht anders...ist zwanghaft
Der Erfolg gibt Dir ja recht! Aber ich hätte hier nur "Zuckersand" zur Hand. Vielleicht ein paar Krümel von der Schale vom Frühstückei.....
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 8. Sep 2005, 22:06
von Gartenlady
Vielleicht probiere ich es auch noch mal, dauert zwar lange bis zur Blüte, aber dies sind besonders ausdrucksvoll gezeichnete Exemplare.Brutzwiebelchen sind mir noch nicht begegnet, wenn es die gäbe, müssten die Pflanzen sich doch eigentlich vermehren, oder
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 9. Sep 2005, 00:52
von knorbs
ja, über günthers frage zu brutzwiebeln war ich auch erst gestolpert + wollte schreiben, dass martagon keine bulbillen macht, aber dann dachte ich er meint wohl tochterzwiebelchen + die macht sie wohl.eine
besonders schön gezeichnete martagon bekam ich erst heute zugesandt...lag auch ein samenstand dabei, der aber noch nicht ausgereift ist. ich hoffe, da reifen noch einige samen, dass es zur keimung reicht. die zwiebel ist zwar nicht die des abgebildeten exemplars, stammt aber aus dem gleichen gebirgszug und sollen dort alle so in der art gezeichnet sein.
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 9. Sep 2005, 07:34
von Günther
Bei den Wildsorten hab ich jedenfalls welche gefunden, laut wikipedia (ich weiß, auch nicht unfehlbar...) steht:Vermehrung Türkenbundlilie Ihr Samen keimt verzögert-hypogäisch, vegetativ vermehrt sie sich per Stengelbulben. Aus letzteren können nach 2-3 Jahren blühfähige Zwiebeln entstehen.Leider hab ich damals versäumt, welche abzunehmen (Wildform in Kärnten).
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 9. Sep 2005, 08:44
von knorbs
brutzwiebeln, bulbillen, stängelbulben....die begriffe bedürfen der erklärung 8)StängelbulbenIn den Achseln der Zwiebelschuppen können Knospen entstehen, die sich wiederum in Form von Zwiebeln ausbilden. Man nennt dieselben Brutzwiebeln, weil sie sich früher oder später von der Mutterzwiebel trennen und zur Vermehrung der Zwiebel dienen.AchselbulbillenIn einigen Fällen kommt auch eine Bildung von Zwiebeln in der Achsel von Laubblättern oder im Blütenstand vor (z.B. bei der Feuerlilie); diese sogen. Brutzwiebeln sind ebenfalls Vermehrungsorganeebenfalls bei wikipedia gefunden. ich denke als brutzwiebeln sollten die zwiebelchen bezeichnet werden, die entweder, wie bei martagon im bereich der mutterzwiebel oder wie bei vielen asiatischen lilien entlang des unterirdischen stängelteils gebildet werden (fehlt in der o.g. wikipedia erläuterung). eine sonderform sind dann die (achsel)bulbillen.wenn günther wildlilien gefunden hat mit bulbillen, dann war's mit sicherheit lilium bulbiferum var. bulbiferum und nicht martagon.
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 9. Sep 2005, 09:25
von Gartenlady
Jetzt bin ich schlauer, was die Jungzwiebelchen betrifft

Wenn es aber junge Zwiebeln im Bereich der Mutterzwiebel gäbe, müssten es doch allmählich mehr Pflanzen im Bereich der Mutterpflanze geben, oder muss man die unbedingt abtrennen

Ich habe bei diesen Pflanzen noch nicht gegraben und nachgeschaut, wohl aber bei den aus der GdS Samenspendeaktion selbst gezogenen weißen Martagonlilien, da gab es tatsächlich Tochterzwiebeln, die ich beim Umpflanzen fand. Diese weißen Martagons sind aber sonst eine Enttäuschung, weil sie so niedrig bleiben, sind wohl die kleinwüchsigen Bayern, während die anderen hochwüchsige Nordeuropäer sind
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 9. Sep 2005, 09:39
von knorbs
es enstehen auch neue triebe im bereich der mutterzwiebel von l. martagon. dies zeigt sich in form von länglichen blättern unmittelbar im stängelbereich. ich denke aber, dass die mutterzwiebel irgendwann abstirbt und eine der brutzwiebeln dann ihren platz einnimmt. zumindest in der natur habe ich immer nur einzelexemplare gefunden. sonst müsste ja mit der zeit ein lilienhorst entstehen. im garten finde ich allerdings schon so kleine martagon-horste. allerdings bleiben die sich bildenden stängel alle klein und sehen irgendwie schwächlich aus. wird daran liegen, dass mein boden für die martagons weil sandig-humos eigentlich ungeeignet ist. ich schätze mal, dass die natürliche vermehrung über die generative samenvermehrung erfolgt und die brutzwiebelbildung nur initialisiert wird, wenn die hauptzwiebel altersbedingt zu schwächeln anfängt. in meinem garten kommt es bei martagons deshalb zu vermehrter vegetativer vermehrung, weil die bodenverhältnisse nicht passen + die zwiebel gestresst ist.übrigens machen lilien, die normalerweise keine bulbillen ansetzen, unter stressbedingungen auch solche bulbillen. so heuer beobachtet bei l. pyrenaicum var. rubrum (sehr viele) und lilium pardalinum (1 an der triebspitze).
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 9. Sep 2005, 10:01
von Gartenlady
Noch eine Frage: Du schreibst, dass bei den Zwiebeln, die Du bekommen hast halbreife Samenkapseln waren, wie reif müssen sie denn sein, damit sie keimfähig sind?oile hat voriges Jahr schon einmal Samen von mir bekommen, wegen Urlaub musste ich sie ernten ehe sie ganz reif waren. Die Kapseln machten einen reifen Eindruck, waren aber noch nicht trocken, oiles Aussaat war leider erfolglos.Der Taglilienzüchter Reinermann im Münsterland mit Sandboden hat überall zwischen seinen Taglilien die schöne L.m. cattaniae und er sagt, er vermehrt sie, indem er den Samen breitwürfig ausstreut, ist also unsere Mühe überflüssig? In der Natur geht es ja auch ohne Töpfchen, ich habe aber mit dieser Methode in Lehmboden bei meinen Pflanzen bisher keinen Erfolg.
Re:Lilium martagon - Samenvermehrung
Verfasst: 10. Sep 2005, 13:21
von knorbs
also ich sage mal der samen ist keimfähig, auch wenn die samenhülle noch geschlossen ist, wenn man im samen, der ja von so einem dünnen häutchen überzogen ist, den keimling (sieht aus wie ein komma oder strich) erkennen kann. manchmal sehe ich das aber auch nicht wie letztens bei lilium pumilum. egal...samen rein in den topf (19.08.) und die haben ca. nach 14 tagen gekeimt (epigäisch sofort).
indem er den Samen breitwürfig ausstreut, ist also unsere Mühe überflüssig? In der Natur geht es ja auch ohne Töpfchen
ja klar geht das...aber das ergebnis ist doch eher zufällig. im aussaatgefäß kann ich doch besser kontrollieren + den topf verstellen, wenn wetter nicht passt.