Argh, jetzt wollte ich einfach nur mal kurz ein Kaffeepäuschen machen, und bin bei deinem Youtube-Link hängen geblieben...
Deine Beobachtung zu den Stadtgarten-Büchern passt sehr gut zu meinen Motiven, diesen Thread anzuzetteln. Die Herausforderung, in einer Stadt einen Garten anzulegen, kreist auch in meiner Wahrnehmung um zwei Probleme:
zu einen, wie der meist doch recht geringe Platz in einem Stadtgarten optimal genutzt werden kann, zum anderen, wie sich am gründlichsten von der zumindest potentiell gefährlichen (Groß)Stadt abzuschotten ist.
Was heißt es also, auf städtische Umgebung antworten, mit ihr zu kommunizieren?
Mit diesem Satz hast du meine Gedanken dazu auf den Punkt gebracht
Dazu muss natürlich erstmal geklärt werden, ob man mit der umgebenden Stadt "reden" will. in meinem Fall ist die klare Antwort: ja, ich liebe meine Stadt, es ist gut, dass mein Garten genau hier, an dieser Stelle, ist. Und zur Stadt gehören eben nicht nur die kulturellen Einrichtungen, die kurzen Wege und die gute Infrastruktur.
Seltsamerweise ist „Stadt“ ansonsten meist negativ konnotiert, und wird gerne zusammen mit Adjektiven wie grau, kalt, laut, anonym gebraucht. So empfinde ich das aber gar nicht und würde sie gerne als Kulisse in meinen Garten einbeziehen. Wie, weiß ich freilich immer noch nicht.
Wie ich aber gerade sinnend aus meinem Küchenfenster blicke, fällt mir was auf, was allerdings nicht mein Verdienst ist: gegenüber steht ein recht hübsches, fünfgeschossiges Backsteinhaus. In der Blickachse davor steht mein fast genauso hoher alter Birnbaum. Zur Blütezeit ist dieses Backsteinrot ein ganz wunderbarer Hintergrund, der den Baum erst so richtig leuchten lässt. Läge gegenüber zum Beispiel ein Maisfeld, würde der Baum wohl lange nicht so spektakulär wirken.