Axel, ich weiß nicht, wo Dein Problem liegt.
Du hast Deine Äußerungen sicherlich für Toto zitiert, aber da ich sie nun auch nochmal lesen musste, hier noch mein Senf dazu.
Warum willst Du Dich unbedingt ohne Absprache mit dem Tierschutz an fremden Katzen zu schaffen machen? Wenn das Tier dabei verletzt wird, riskierst Du eine Anzeige wegen Tierquälerei.
Ein Fundtier beim Tierarzt abgeben geht nicht, der hat dafür in der Regel keine Kapazitäten.
Ein Fundtier ohne Absprache beim Tierheim abgeben ist eine ganz schlechte Idee. Viele Halter behaupten, sie bringen ein Fundtier, um die Abgabegebühren zu sparen…. unkastrierte Katzen werden in der Regel auch gar nicht angenommen.
Gut, Du wolltest Dir das Tier sowieso „aneignen“. Du gehst also mit der eingefangenen Katze zum Tierarzt, gibst sie als Deine Katze aus und äußerst den Wunsch, sie kastrieren zu lassen.
Nehmen wir mal an, er glaubt Dir die Geschichte. Er führt die Erstuntersuchung durch und gibt Dir einen Termin für die OP, an dem Du die nüchterne Katze hinbringen musst. Du bringst sie also bei Dir zu Hause in einem geschlossenen Raum unter (denn noch einmal wird sie sich nicht von Dir einfangen lassen) und musst ihr Futter, Wasser und eine Katzentoilette bereitstellen.
Nehmen wir an, dass das alles klappt, dass auch die OP gut verläuft, dann ist die Katze nach zwei, drei Tagen wieder auf dem Damm, und Du kannst sie im Tierheim abgeben. Du trägst also die Tierarztkosten und anschließend auch die Abgabegebühren, denn nun glaubt Dir erst recht keiner mehr, dass das ein Fundtier ist, denn Du hast ja sogar die Kastration selber bezahlt….
Wenn jemand bereit ist, wegen fremder Katzen einen derartigen logistischen und finanziellen Aufwand zu treiben, dann kommt mir das arg verdächtig vor, und ich frage mich, ob da ein Katzenhasser aus niederen Beweggründen handelt. Denn sonst würde es ja reichen, schlicht und einfach den Tierschutz zu informieren, dass da offensichtlich verwahrloste Katzen herumstreunen…
Ich finde es übrigens nicht vekehrt, dass selbst ein Tierheim sich herumstreunende Katzen nicht einfach aneignen darf, sondern vor der Weitervermittlung eine mehrwöchige Wartefrist einhalten muss, in der der ursprüngliche Halter sein Tier zurückfordern bzw. abholen darf.
Eine Katze kann schon mal verloren gehen, z. B. wenn sie in Ferienpflege ist, dort ausbüxt und in der fremden Umgebung nicht zurückfindet.
Es gibt auch extrem neugierige Katzen, die ständig durch Türen und Fenster in die Häuser der Nachbarschaft einsteigen – auch wenn sie zu Hause hervorragend versorgt werden.
Manchmal bewegt sich eine Katze auch regelmäßig zwischen mehreren Haushalten, sie pflegt einfach Freundschaften. Auch das ist nicht eine Folge von Vernachlässigung durch den Halter.
Und es gibt Katzen, die ganz allmählich die Bindung an ihr Zuhause verlieren – nicht aufgrund von Vernachlässigung, sondern weil ihnen ständig etwas aufgezwungen wird, was sie nicht akzeptieren wollen (das fängt vielleicht beim Tragen eines Halsbandes an und hört bei unterschiedlicher Auffassung über Möbelpflege noch lange nicht auf). Und der Halter gar nicht merkt, dass hier eben der Unterschied liegt zwischen Hund und Katze.
Man muss also schon ganz genau hinschauen und auch ein bisschen Fachwissen haben, um beurteilen zu können, ob eine Katze artgerecht und verantwortungsvoll gehalten wird oder nicht.
Ich bin nicht dafür, dass jeder das nach eigenem Gutdünken entscheiden darf.