Vielleicht gibt´s da ja Wühlmäuse?
Oder der Lehm ist zu dicht und läßt nicht genug Luft durch?
Oder es haben vorher andere Rosaceaen da gestanden?
Lehm, wurde ja schon gesagt, ist grundsätzlich gut, aber zu dichter Lehm nicht. Rosen mögen einen schweren, nahrhaften Boden, aber er muß auch durchlässig sein und sollte keine Verdichtungen aufweisen.
Lehm- oder Tonboden ist im Winter oft sehr nass (obwohl das Regenwasser am Hang ja eigentlich gut ablaufen müßte...?), erwärmen sich im Frühjahr nur sehr langsam und neigen im Sommer zu Trockenrissen.
Rosen lieben einen tiefgründigen, durchlässigen Boden mit einem guten Lehm-Humus-Mischungsverhältnis.
M.E. liegen die Probleme hier daran, daß evtl. zu wenig Humusmaterial im Boden vorhanden ist. Vielleicht läuft auch im Sommer das Regenwasser zu schnell ab und kann dann am Hang nicht tief genug in den Lehmboden eindringen: Der letzte Sommer war ja extrem heiß und trocken und es hat - zumindest hier - immer nur kurz und heftig geregnet. Der Boden war dann hinterher, auch ohne Hanglage, nur oberflächlich feucht, bis zu den Wurzeln ist das Wasser nicht durchgedrungen. Am Hang tritt so ein Problem dann ja noch stärker auf.
Ich würde daher vorschlagen, vor Rosenneupflanzungen ein großes Loch, mindestens ca. 60 x 60 x 60 cm zu graben, den vorhandenen Lehmboden dann mit abgelagertem Kompost und/oder Mist oder Rosenerde etwa 1:1 zu mischen und die Pflanzstelle mit großen Steinen o.ä. zu terrassieren. Das heißt, dafür zu sorgen, daß das Wasser, das von oben kommt, etwas "gebremst wird und nach unten nicht gleich wegfließen kann.
An je mehr Stellen des Hangs solche "Terrassen" angelegt werden und je mehr Humusmaterial in den Hang eingearbeitet wird, desto schneller wird sich die Situation verbessern.
Der Boden sollte auch nirgendwo "nackt" sein. Da wo keine bodenbedeckenden Pflanzen sind,die der Bodenaustrocknung vorbeugen, könntest du z.B.mit Rasenschnitt oder was immer sonst im Garten anfällt, mulchen.
Aber Vorsicht. Fischer Rindenschredder z.B. säuert sehr und verbraucht beim Abbau erstmal Nährstoffe. Er sollte darum nicht zu dicht a die Pflanzen gelangen und bevor man ihn aufbringt, streut man besser erst Hornspäne auf die daffür vorgesehenen Flächen.
Unter einer Mulchschicht gibt es viel mehr Bodenlebewesen, die für die Bodenstruktur wichtig sind als in der oberen Schicht von Lehmboden, der schutzlos Sonne, Wind und Regen ausgesetzt ist und dadurch immer wieder verdichtet wird.
Rosenwurzeln mögen auch keine Konkurrenz. Wenn Baumwurzeln da sind, pflanzt man die Rosen am besten mit Wurzelschutz, es gibt dafür spezielle Vliese, man kann aber z.B auch ein großes Gefäß (Mauerebottich o.ä.) unten aufschneiden (damit überschüssiges Wasser abfließen und die Rosenwurzeln rauswachsen können) an der Pflanzstelle bodeneben eingraben und die Rose dort hinein pflanzen.
Dann ist zumindest der größte Teil der Rosenwurzeln vor dem Durchwachsenwerden von Baum- oder anderen Strauchwurzeln geschützt.
Auch einige Stauden u.a. sind sehr invasiv. Darum bei den Rosenbegleitpflanzen immer darauf achten, daß es keine Pflanzen sind, die sich aggressiv ausbreiten. Sehr abzuraten ist z.B. von Efeu, Immergrün, Günsel u.a. Auch wurzelinvasive Starkzehrer wie Astern oder Phlox z.B. sollten nur mit Abstand gepflanzt werden und man muß aufpassen, daß sie nicht in die Rosen wachsen.
Gut eignen sich z.B. die meisten Zwiebelpflanzen und flachwurzelnde Stauden mit "weichen" Wurzeln, wie z.B. Aubrieta, Polsterphlox, Teppichglockenblumen usw. Man kann sie leicht immer wieder ein Stück zurücknehmen, wenn sie den Rosen zu nahe kommen und sie halten den Boden ringsum fest und auch ein bißchen feucht.
Rosen mögen auch gutes Futter. Im Spätwinter oder nicht zu späten Frühjahr ein paar in den Boden eingearbeitete Hornspäne und eine Gabe schönen alten Mist oder Kompost (ab dem 2. Standjahr). Den kann man auch schon im Spätherbst verabreichen. Im Frühsommer, bis etwa Mitte Juli (je nach Gegend) vielleicht nochmal eine Kräuterjauche, um bei Öfterblühenden eine zweite Blüte zu unterstützen und ein Löffelchen Kalimagnesium zur Ausreifung der jungen Triebe bis zum Frost. Bei "Patienten" oder Pflanzen mit Akklimatisationsschwierigkeiten evtl. stattdessen oder zusätzlich etwas `Knoblauchtee oder Schachtelhalmjauche. Schon sehen sie ganz anders aus.
Rosen mögen auch ausreichende Wassergaben. Wie schon gesagt wurde: Täglich ein bißchen gießen ist eher schädlich, aber, je nacch Wetterlage, in Trockenperioden einmal oder im Extremfall sogar zweimal in der Woche durchdringend wässern (mindestens 10 Liter pro Pflanze) ist sehr wichtig. Das gilt besonders für junge Rosen, die noch keine tiefen Wurzeln bilden konnten und für Containerpflanzen, die erst im Frühjahr oder Sommer gepflanzt wurden.
Ganz wichtig ist auch eine ausreichend tiefe Pflanzung: Die Veredelung sollte mindestens 8 cm unter der Erdoberfläche sein.
Empfindlichere Sorten in kühlen Gegenden brauchen trotzdenm im Winter eine zusätzliche Anhäufelung oder Abdeckung mit Tannenzweigen, um sie vor Wind und Wintersonne zu schützen.
Dasselbe gilt für frisch gepflanzte Rosen im Frühling.
Sollten trotzdem bei Rosen in Zukunft nochmal Probleme mit Pilzkrankheiten entstehen, kannst du dieses Mittel, das Marita Protte auch erfolgreich zur Bekämpfung von Rosenrost eingesetzt hat, ausprobieren:
Spritzmittel zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen
Auf knapp 4 l Wasser: 1 Eßl. Spülmittel
2 Eßl. Olivenöl
1 Eßl. Backpulver
Alles gut verrühren, damit sich das Olivenöl mit dem Spülmittel gut im Wasser löst.
Mit herkömmlichen Sprühflaschen auftragen. Vor allem auch die Unterseiten der Blätter und die Stengel benetzen. Gespritzt werden muss regelmäßig alle 2 Wochen, jedoch nicht bei Sonne, da sonst Blattschäden auftreten können. Evtl. ist es von Vorteil, das Wasser einige Tage vorher mit Knoblauch anzusetzen und vor Gebrauch abzuseihen.
Die Teehybride, die sich so tapfer hält, kannst du jetzt im Frühjahr nochmal verpflanzen und die Pflanzstelle vorher so bearbeiten, wie eingangs geschildert.
VIel Erfolg!