nein, das heisst es nicht. bei pulsatilla reifen zuerst die weibl. geschlechtsorgane, die narben (=
vorweiblichkeit, proterogynie; etwas nach unten scrollen). "reifen" meint, die narbe ist empfängnisbereit für pollen, der dann mit seinem pollenschlauch zu den eizellen durchwächst + diese befruchtet. zu der zeit sind die pollen
auf dieser pflanze noch nicht reif, mit hoher wahrscheinlichkeit aber bei einem anderen exemplar aus einer größeren population. zu einem späteren zeitpunkt reifen dann die pollen dieser pflanze, dann sind die narben auf dieser pflanze aber nicht mehr aufnahmefähig für pollen (auch nicht mehr für pollen anderer pflanzen). damit will die natur selbstbestäubung verhindern. aber die natur ist trickreich + hat für den fall, dass nur wenige exemplare an einem standort fuss fassen konnten ein schmales zeitfenster eröffnet. zu dieser zeit sind die narben gerade noch aufnahmefähig + die ersten pollen dieser pflanze sind gerade gereift. so kann es dann doch noch zur selbstung kommen nach dem motto...lieber inzucht als gar keine
. das zeitfenster kann sehr eng sein...habe mal irgendwo im inet gelesen, dass das auch nur wenige stunden sein kann. daher fällt die samenbildung bei dieser art der selbstung meist nur sehr mäßig aus, weil nur ganz wenig pollen es geschafft hat.
das gegenstück wäre die vormännlichkeit...der pollen reift zuerst, aber die narben auf dieser pflanze sind noch nicht aufnahmefähig.
grau ist alle theorie...hier vorweiblichkeit an einem beispiel von anemone petiolulosa:
foto1 = die narben sind ausgebildet + befruchtbar, die antheren noch unterentwickelt + die pollensäcke geschlossen,
foto2 = bei den narben ist alles gelaufen + sie haben sich zusammengefaltet, weil befruchtet (von pollen einer anderen pflanze), die antheren sind ausgebreitet + die pollen vollreif:
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Anemone petiolulosa[/td][td]
Anemone petiolulosa[/td][/table]
ach ja...bei arisaema ist das wieder ganz anders
, die können von jahr zu jahr das geschlecht wechseln, brauchen aber immer einen anderen als sexpartner, mit sich selbst geht's nicht (meistens jedenfalls, bis auf die wenigen zwittrigen arten)