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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)

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|18|2|Es ist nicht genug zu wissen, man muß auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun. (Goethe)

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Autor Thema: Öl im Boden?  (Gelesen 33465 mal)

Phoenicurus

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Öl im Boden?
« am: 22. April 2006, 22:40:35 »

Hallo! Beim Vorbereiten eines Beetes in meinem neuen Garten (1. Saison) stieg mir an einer Stelle von ca. 2 m2 ein Geruch in die Nase, der mich stark an Motoröl erinnert. Der Boden war unter der Oberfläche etwas fleckig, und jetzt habe ich den Verdacht, daß dort vielleicht einmal Öl ausgelaufen ist. Im letzten Herbst habe ich einen morschen Pflaumenbaum fällen und den Stubben ausfräsen lassen, der ungefähr an der besagten Stelle stand. Vielleicht ist dem Baumfäller beim Stubbenfräsen mit der Fräse ein Ungeschick passiert und es ist Öl in den Boden gelaufen. Weil ich zu der Zeit gar nicht im Garten war und an der bewußten Stelle ein undurchdringlicher Gestrüppbewuchs stand, habe ich nichts bemerkt. Jetzt wo der Bewuchs entfernt und die Fläche als Beet geplant ist, entfällt diese Deckung natürlich.
Wenn da tatsächlich Öl im Boden ist - was tun?? Wir haben relativ leichten Sandboden. Hilft Austausch der befallenen Fläche, und bis zu welcher Tiefe? Oder gibt es vielleicht eine Art pflanzliche Bodenkur, die man dort aussät und dann später entfernt? Ich habe schon versucht, im Netz was zu finden, aber außer der Information, daß Motoröl nicht in den Boden gelangen darf, bin ich auf nichts Hilfreiches gestoßen - und das wußte ich auch schon vorher!)... Hat jemand eine Idee? Danke von Phoenicurus
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jackie

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #1 am: 24. April 2006, 01:49:00 »

pflanzt Du da Gemüse? Wenn nicht würd ich mir mal keine Gedanken machen. Du isst ja nicht den Boden. Schädlich ist es, wenn das Öl ins Grundwasser läuft. Du kannst mal beim Umweltamt der Stadt nachfragen.
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Phoenicurus

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #2 am: 24. April 2006, 14:55:42 »

Tja, das verunreinigte Stück Boden liegt natürlich genau in meinem Gemüsebereich... Ich bin auch nicht sicher, wieviel bis ins Grundwasser gelangen kann: der Garten wurde auf einer Trümmerhalde mit Schutt aus dem 2. Weltkrieg (Berlin) errichtet. Schon nach dem ersten Spatenstich kommen halbe Ziegelsteine, zerbombtes Geschirr und verglühte Nägel etc. zu Tage. Darüber wurde dann eine dünne Erdschicht gekippt und das Gelände wurde parzelliert. Bedeutet: alles sickert flott nach unten durch. Wohin?? Weiß keiner.
Ich suche im Internet nach allen möglichen Infos und habe immerhin auf einer Seite den Hinweis gefunden, daß man ein paar Jahre lang Gründüngung ansäen und diese Pflanzen dann samt Wurzeln vernichten kann. Soll den Boden angeblich sanieren. Leider sagten die nicht, welche Gründüngung besonders Schadstoffe aufnimmt.
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findling

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #3 am: 24. April 2006, 15:07:21 »

hallo!

das öl muss unbedingt aus dem boden raus und zwar nicht nur wg. des gemüses, das du dort anpflanzen willst, sondern auch wg. dem grundwasser: 1 tropfe n öl verseucht 1000l wasser!
besorg dir eine große plastikwanne und schaufel das verseuchte erdreich (großzügig um die sickerstelle herum) dort hinein; die wanne mit dem öl-erdgemisch kannst du im normalfall kostenlos bei der zuständigen örtlichen feuerwehr abgeben, diese entsorgt es dann fachgerecht.
da dein geplanter gemüsegarten ohnehin erst im entstehen ist, musst du ja den vorhandenen boden, so wie du es beschrieben hast, ohnehin noch verbessern und durcharbeiten, daher stört die paar schaufeln erde die fehlen wohl nicht; der umwelt hast du hingegen einen riesendienst erwiesen! es gibt nur eine umwelt und von der partizipieren alle gärtner/leute auf der welt!!

grüße
findling
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Irisfool

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #4 am: 24. April 2006, 15:13:11 »

Bei uns gegenüber wurde gerade ein Haus abgerissen, das früher eine Schmiede mit einer Tankstelle war. Der Boden ist total verseucht mit Schwermetallen und Öl, Benzin ect. Eine professionelle Firma hat den verseuchten Boden abgegraben ca. 1m tief ,danach wurden Bakterien in den Boden gepumpt um das Öl "aufzufressen" und nun muss das Gelände 2 Jahre so liegen bleiben. Das nennt sich dann die biologische Variation der Sanierung. In den 2 Jahren wird immer wieder gemessen, wie weit der Prozess vortgeschritten ist. Glücklicherweise steht unser Haus höher und die das Gelände ist abschüssig, sodass wir keine Probleme mit diesem Grundwasser haben, aber die angrenzenden Nachbarn verbauen schon lange kein Gemüse mehr , seit sie beim letzten Hochwasserstand in 1996 die Ölpfutzen in ihren Gärten sehen konnten. :o :o :o . Da ist man als angrenzender Nachbar ganz schön "der Dumme"! ::) Hier darf man auf so ein Gelände keine Wohnhäuser bauen und hier kauft auch niemand ein Haus , der keine Sauberer Boden - Erklärung vorlegen kann. Ich wünsche dir viel Mut, bei deiner Untersuchung. Probier's mal bei Biologischer Bodensanierung? LG Irisfool
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Gartenzwerg

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #5 am: 24. April 2006, 15:39:26 »

Mit dem Öl ist das so eine Sache. Ich hatte längere Zeit mit einer Untersuchung über das langfristige Verhalten von Mineral(!)ölen im Boden zu tun (Institut für Züchtungsforschung Quedlinburg). Das Problem war damals, das immer mehr unfruchtbare Inseln auf den Äckern erschienen --> Trecker -->Ölverlust. Ich kann mich insoweit daran erinnern, das Mengen unter ca. 100ml nicht relevant sind, wenn der Boden tiefgründig humos ist. Nach einigen Monaten hat sich das Öl sehr fein im Humus verteilt und wird durch den Luftsauerstoff wegoxidiert (Monate).
Achtung! Bei 1 Liter Öl und mehr dauert der selbstständige Abbauprozess über 20 Jahre. Da sich bei größeren Mengen keine Feinverteilung stattfindet (wird nicht ausreichend kapilar gebunden), wird dieses Öl das Grundwasser erreichen. Je sandiger der Boden, desto schneller! Der biologische Abbau funktioniert in jedem Fall nur mit einfachen Mineralölen. Zusatzstoffe (z.B: Molybdändisulfit) sind so nicht entfernbar.
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Phoenicurus

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #6 am: 24. April 2006, 21:57:25 »

Also, erstmal vielen Dank - die letzten Antworten haben mir schon sehr weitergeholfen:
@ findling: ja, ich denke, das ist so zu machen. Ich werde die 2 m2 so tief wie nötig entfernen und dann wieder mit neuer Erde auffüllen. wenn ich die mit Sand abmagere kriege ich vermutlich so etwas ähnliches hin, wie rundum auch ist. Und der Giersch wandert dann von allein wieder zu...
@ gartenzwerg: ich vermute mal, die Menge des Öls ist weit unter einem Liter. Vielleicht kann ich das noch rausbekommen, obwohl ich eher glaube, daß die "schuldige" Firma vom letzten Herbst nichts zugeben wird. Mikrobieller Abbau kommt jedenfalls nicht in Frage, ich wüßte auch gar nicht , wie ich das machen sollte. Und Firmen, die im Branchenbuch so etwas anbieten, wollen immer gleich mit Tiefladern und Bulldozern anrücken. Die lachen sich ja tot, wenn ich da mit 2 m2 ankommen.
Es ist schon ärgerlich genug, die eigenen Fehler auszubügeln, aber die von anderen - na ja, Ärmel hochkrempeln, sonst hilft eh nix.
Grüße von Phoenicurus
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Simon

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #7 am: 24. April 2006, 22:16:11 »

Hi!

Evtl doch mal bei der Firma nachfragen ?
Bei uns in der Benzinkettensäge ist so ein gelbes Pflanzenöl drin.
Vermutlich aus eben dem Grund :)
Vielleicht haben die auch sowas gehabt / ist sowas evtl Vorschrift ?

Bye, Simon
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max.

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #8 am: 24. April 2006, 22:21:21 »

@phoenicirus,
die kettenöle der firma stihl, die ja praktisch monopolist in sachen profi-motorsägen, wurzelfräsen etc ist, werden seit jahren ausschließlich aus pflanzlichen ölen gewonnen. wenn dein öl ein solches wäre, müßtest du garnichts tun.
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knorbs

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #9 am: 24. April 2006, 22:38:01 »

also wenn phoenicirus das öl deutlich riechen kann, dann ist das sicherlich kein pflanzliches öl. habe letztens nen laster gesehen, der mit sojaöl betankt wurde und der typ passte nicht auf und zig liter spritzten übern asphalt...das roch etwas nach pommesbude, mehr war nicht. wenn man das öl aber beim umgraben wahrnimmt + den geruch dann noch mit "motoröl" assoziiert, dann vermute ich, dass beim betanken der baumfräse diesel verschüttet wurde. ich würde erstmal die firma anrufen + kommen lassen. sag bloss dem umweltamt nix...da wacht so ein lendenlahmer sesselfurzer noch auf + meint, alle register ziehen zu müssen + du darfst zahlen. die interessiert nämlich nur, dass der schaden auf deinem grundstück ist (zustandsstörer) + nicht, wer ihn verursacht hat.
« Letzte Änderung: 24. April 2006, 22:38:57 von knorbs »
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z6b
sapere aude, incipe

Gartenzwerg

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #10 am: 25. April 2006, 07:34:35 »

knorps:Hier kann ich zu 100% zustimmen.
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Phoenicurus

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Re:Öl im Boden?
« Antwort #11 am: 01. Mai 2006, 08:43:09 »

@ knorbs: ja, das habe ich mir (mit nicht ganz gutem Gewissen) auch schon gedacht...
Ich habe jetzt die obersten 60 cm ausgetauscht, das war schon wesentlich tiefer als der dieselige Geruch reichte, und werde die nächsten Jahre auf diese Stelle immer eine andere Gründüngung säen, die ich dann mit Wurzel ausreisse und entsorge. Vielleicht fallen mir auch andere Verwendungsmöglichkeiten für diese Stück Beet ein, ich muß ja nicht unbedingt Gemüse darauf anbauen...
Frühlinshafte Grüße, Phoenicurus
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