frida,
ich habe nun auch keine riesigen Erfahrungen mit den diversen Unterlagen. Deshalb die Literatur interpretierend in etwa so:
Wuchsstärke aufsteigend in der Reihenfolge:
M27, P22 , M9 , M26, MM106, M7, M4, MM 111, A2, Sämling.
Die Supporter-Unterlagen 1-3 aus Pillnitz sollen, glaube ich, so etwa im M9/M26 Bereich liegen.
MM bedeutet Blutlausresistenz.
Generell bzw. pi mal Daumen: Je schwächer wachsend umso anspruchsvoller an die Bedingungen. Das heißt nicht, das einzelne Eigenschaften stärker wachsender Unterlagen mal stärker oder empfindlicher ausgeprägt sind als die schwächer wachsender.
M27 z.B. nur für beste Böden (Fruchtbarkeit/Wasserhaushalt) und mindestens mittelstark wachsende Sorten. Anderes bleibt kümmerlich und/oder sehr empfindlich. Auch für Topf- bzw. Kübelbäume.
M9 und M26 ganz ähnlich in den Eigenschaften. Beide z.B. auch feuerbrandempfindlich (was in deiner Klimalage keine große Rolle spielen dürfte). M9 vielleicht ca. 10-15% schwächer wachsend als M26. Dafür aber auf besseren Boden angewiesen. Nicht für ganz schwach wachsende Sorten.
Von einzelnen Unterlagen, z.B. M9 gibt es noch unzählige Typen/Auslesen. Aber ich denke, diese Feinheiten sind nur für den Erwerbsanbau von Bedeutung und für uns Hobbygärtner ohne Belang.
Die mittelstark wachsende Gruppe von MM106 bis MM111 ist nicht mehr soooo anspruchsvoll an den Boden. Diese Bäume können aber, je nach Kombination mit welcher Kultursorte, schon vergleichsweise groß werden.
A2 und (Bittenfelder)Sämling sind klassische, vollkommen standfeste Unterlagen für Halb- und Hochstämme.
Die mittelstarken und vor allem starken Unterlagen begünstigen i.d.R. auch die Alternanz (Wechsel von starkem zu schwachem(bis gar keinem Ertrag)). Andererseits wird man eine Edelsorte mit starker Alternanzneigung auch auf M9 nicht zu gleichmäßigem Ertrag führen.
Ich hoffe, damit kommst du schon mal weiter.