Das ist wirklich eine gute Idee und durchaus mein Revier
Ich denke, man sollte gleich zu Anfang nach Klimazonen differenzieren, um Anfängern Enttäuschungen zu ersparen. Lt Beales sind
-34 bis -29°C Zone 4
-29 bis -23°C Zone 5
-23 bis -18°C Zone 6
SusiW ist demnach ja noch vergleichsweise begünstigt
Nicht unwesentlich ist aber auch das jeweilige Kleinklima, deshalb wäre es vielleicht gut, die Standorte zu beschreiben. Ich selbst habe da schon einiges über die gravierenden Unterschiede gelernt.
Bei mir geht sich die Zone 5 meistens aus, heuer hatte es -30°c, möglicherweise auch etwas darunter. Manche Rosen haben trotz dicker Schneedecke mehr gelitten als im vergangenen Winter, der ja auch nicht ohne war, es scheint das tatsächlich eine Grenze zu sein.
Die Alten Strauchrosen stehen fast alle in der Wiese, ganztägig Sonne und Wind ausgesetzt, nur Maiden's Blush, Mme Plantier und Mme Legras de St. Germain an der Westwand, etwas geschützt, dafür Sonne erst ab Mittag. Das Gelände neigt sich nach Süden, am höchsten Punkt in W bzw. O stehen die erwähnte Maiden's Blush und Semiplena, was sie alljährlich ein Paar Zentimeter mehr zu kosten scheint als die anderen. Lykkefund, ebendort, steckt alles weg bis auf den Hasen
.
Im Wesentlichen aber haben fast alle Alten auch diesen Winter ohne nennenswerten Einbußen überstanden:
Maiden'S Blush
Mme Plantier
Mme Legras de St. Germain
Königin v. Dänemark
Versicolor
Officinalis
Complicata
Tuscany
Fantin Latour (mehr Schaden als im letzten Winter, vor allem Schneebruch)
Maxima
Laneii
La Négresse
Céleste
Stanwell Perpetual
Polstjärnan
bei Comte de Chambord und Rose de Resht mußte ich ca. um 1/3 kürzen
Besonders erwähnenswert erscheint mir meine unbekannte Alba aus der Gegend: völlig unbeschadet, hatte die Kleine als Erste voll entwickelte Blätter
Die kennt sich aus bei uns
Scheint alle diesbezüglichen Theorien zu erhärten.
Auf der Nordseite, Windschneise O/W, Sonne nur bis 10 h und dann wieder ab 16 h, behauptet sich Frau Dagmar Hastroop, noch schattiger Rosa pendulina.
Im Gemüsegarten, ostseitig, etwas geschützt durch hohe Sträucher und mit Fichtenästen:
Alfred Colomb (fast unbeschädigt
)
Général Jacqueminot (ebenso)
Eugène Fürst (ebenso)
Souvenir du Dr. Jamain (ebenso)
Kathleen Harrop (hatte den vergangenen Winter bis auf 1 m Höhe überstanden, heuer bodeneben zurückgefroren
)
Goldfinch (Blattknospen bis in die Spitzen, aber Schneebruch ganz unten
)
Louise Odier (um die Hälfte gekürzt)
Prince Noir und Mme Ernest Calvat (noch etwas mehr, jedenfalls mehr als im letzten Jahr. MEC will überhaupt nicht so richtig, der dürfte es doch zu kalt sein bei uns. Lebt aber immerhin)
Die Modernen bzw. Jüngeren stehen an der Südseite des Hauses bzw. nicht weit davor. Der Gewinner ist auch heuer wieder
Probuzeni
(fast nix erfroren)
die alte Coral Dawn (die ist wirklich hart!) und meine alte rote Kletterrose
3 Margaret Merrill, ein ganz ans Haus gekuscheltes Experiment, haben von ihren 25 cm höchstens 3 eingebüßt
)
dafür Blossomtime
(letzten Winter blieb 1 m, heuer bodeneben )
Der roten TH, die ich dank Wühlmaus als Konrad Henkel identifizieren konnte, blieben vielleicht 10 Zentimeter, aber die schafft locker wieder mind. 1,20 m. Eine duftende TH, die wirklich für unser Klima zu empfehlen ist
Queen Elisabeth sowieso
Über New Dawn habe ich ja an anderer Stelle berichtet. Sie schafft es offensichtlich NICHT. Die Kletterrose Leverkusen wird ab heuer getestet, Beales gibt ihr Frosthärte bis Zone 4. Mal sehen. Hübsch ist sie ja auch
Außerdem getestet werden ab heuer: Frühlingsduft, Agnes, Duchesse de Montebello, Indigo, Hebe's Lip, Leda, Mme Hardy, Captain Cristy und Souvenir de St. Annes.
Ich glaub, das wärs. Hoffentlich nicht zu ausführlich.
lg
Martina
Nachtrag: Wie konnte ich auf die beiden Schönheiten Vièrge de Cléry und Blanchefleur vergessen - grün bis in die Spitzen!