Hallo, liebe Tomatenbegeisterte,
ich bin jetzt erst dazu gekommen, mich durch den ganzen Thread zu lesen - sehr interessant!
Eure Erfahrungen bezüglich der dunklen/violetten Tomaten kann ich nur bestätigen: ich persönlich finde sie geschmacklich s e h r lecker, aber einige Verwandschaftsmitglieder weigern sich schlichtweg, sie auch nur zu kosten!
Sie wissen nicht, was ihnen entgeht!
Die hier schon oft genannte "Black Cherry" war heuer meine absolute Lieblingstomate: süßes, volles Aroma und, dreitriebig im Kübel gezogen, auch enorm reichtragend und absolut gesund - die letzten, vor ca. 2 Wochen geernteten Rispen werden jetzt gerade noch reif und schmecken immer noch erstaunlich gut.
Auch wieder ganz oben auf der Liste für nächstes Jahr stehen alle anderen heuer angebauten Cocktailtomaten, Platz Nummer eins teilen sich dabei Lady Bird und Isis Candy: beide reiften schon sehr früh (Mitte März angebaut, am 2. Juli die ersten verkostet und für k ö s t l i c h befunden), sie schmecken beide sehr süß, sind ausgesprochen reichtragend und voll "kindernaschtauglich": Die Kübel standen am Terassenausgang, und irgendwie blieben nie viele zum Abendessen ...
Als ebenfalls geschmacklich ausgezeichnet erwiesen sich auch Besser und Gardener´s Delight; nicht so gut wie gewohnt schmeckten dagegen heuer Green Grapes: eher fad-süß und langweilig (lag vielleicht daran, dass sie nicht im Gewächshaus wuchsen, sondern im Kübel?)
Wie jedes Jahr erwies sich allerdings auch heuer wieder Sungold F1 als Sieger in punkto Süße; irgendjemand hat geschrieben, der Nachbau käme geschmacklich nicht ans Original heran, und ich muss ihm zustimmen - sie bleiben deshalb die einzige F1-Sorte, die ich weiterhin sicher anbauen werde.
Bei den Fleisch- und Stabtomaten überzeugten mich heuer besonders Kellogg´s Breakfast (geschmacklich sehr gut, ausgewogen süß-sauer, schlanke Pflanze, gesunde Blätter, reichtragend bis zum Schluss)
Kimberley (sehr schlanke Pflanze, sehr frühreifend (erste geerntet am 19.6.), eher kleinere, rote Früchte, geschmacklich vielleicht kein "Wow"-Erlebnis, aber eben "tomatig" und völlig in Ordnung)
außerdem noch Cherokee Purple (nicht so reichtragend im Freiland, aber einfach lecker) und Aunt Gertie´s Gold. Letztere trägt sehr große, mild-süße, leicht gerippte Früchte in erstaunlich großer Anzahl, brauchte allerdings enorm viel Platz im Gewächshaus und hatte ab Ende Juli Blätter voller brauner Flecken, die sich allerdings weder auf den Fruchtansatz, auf die Tomaten selbst oder deren Geschmack auswirkten.
Als sehr empfehlenswerte Saucentomaten erwiesen sich:
Corbarino: sehr reichtragend, kleinere eiförmige Früchte, keinerlei Krankheitsanzeichen bis zum Schluss und auch geschmacklich frisch vom (ca. 4m hohen) Strauch gegessen erstaunlich gut
Eva´s purple Balls: waren zwar nicht ball-, sondern birnenförmig, dafür enorm reichtragend und extrem starkwüchsig (bahnten sich ihren Weg vom Anfang des ca. 4m langen Gewächshauses quer durch bis zum anderen Ende und dann noch durch das Fenster hinaus - alles ohne krankes Blatt ...
)
Enttäuscht hat mich dagegen heuer New Zealand Paste: War sie in den letzten beiden Jahren als ideale Pastatomate (reichtragende, starkwachsende Pflanze mit sehr großen beutelförmigen Früchten) postiv aufgefallen, so mickerte sie heuer vor sich, trug kaum und was an Früchten reifte bekam Blütenendfäule ...
Hätte ich sie heuer zum ersten Mal angebaut, wäre das sicher ihr erster und auch letzter Auftritt in meinem Garten gewesen ....
Vielleicht tut man einigen Sorten wirklich unrecht, wenn man sie nur einmal pflanzt und das dann zufällig nicht ihr bestes Jahr war - aber es gibt eben soooo viele interssante Sorten - und nur sooo wenig Platz ...
Liebe Grüße
Angelika