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Autor Thema: Sauerkirsche trägt nicht  (Gelesen 8316 mal)

Gänselieschen

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Sauerkirsche trägt nicht
« am: 20. Juli 2006, 11:15:53 »

Hallo,

habe vor ca. 6 Jahren einen Sauerkirschbaum gepflanzt, Sorte weiß´ich leider nicht mehr. Er ist resistent gegen Monilia, da habe ich sicher drauf geachtet.

Der Baum hat noch nie richtig getragen. Im zweiten Jahr bekam er so einen Rost im Hochsommer und hat alle Blätter verloren. Anschließend habe ich ihn sofort ziemlich beschnitten und er hat dann im September erneut geblüht und ausgetrieben.

Inzwischen ist der Baum total dicht, ganz wunderschön dunkelgrün belaubt, blüht auch reichlich aber trägt fast nicht. Ich habe dafür keine Erklärung. Hatte insbesondere in diesem Jahr wirklich mit Früchten gerechnet, es war eine gute Blüte, kein Frost.

Ach ja, der Baum ist ca. 3 m hoch, ist vielleicht ein Halbstamm oder so.

Jetzt überlege ich, wo ich mit einem Schnitt ansetzen könnte. Eigentlich muss man ja Sauerkirschen nicht schneiden, habe ich mal gelesen, nur wenn sie so überhängende Triebe bekommen und die hat mein Bäumchen nicht.

Also, kann mir hier jemand raten?

L.G.
Gänselieschen
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macrantha

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #1 am: 20. Juli 2006, 11:22:08 »

Wie siehts bei Dir mit Bienen aus? Wir haben in diesem Jahr kaum Äpfel, da die Bienen fehlten (auch das bekannte gesumme unter den Bäumen zur Blüte), zur Zeit der Ringlo-Blüte waren auch kaum Insekten unterwegs, die Süßkirschen tragen hingegen reichlich. Dieses Jahr ist es mir sehr stark aufgefallen das Bienen und Hummeln kaum flogen - und da ich dieses Jahr den Frost ebenfalls als "Fruchtkiller" ausschließen kann ...
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Wenn Du einen Schneck behauchst, schrumpft er ins Gehäuse,
Wenn Du ihn in Kognak tauchst, sieht er weiße Mäuse. (Ringelnatz)

Gänselieschen

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #2 am: 20. Juli 2006, 13:56:36 »

Hallo Marantha,

bei uns lag im April noch Schnee, wie sich das auf die Insekten ausgewirkt hat, weiß ich nicht. Die Apfelbäume tragen gut und auch meine kleine Pflaume hat ein paar Früchte dran.

Die Kirsche hat noch nie gut getragen, deshalb glaube ich nicht, dass es ein diesjähriges Problem ist. Von Baumschnitt habe ich keine Ahnung. Äpfel würde ich mir zutraun, aber Kirschen nicht und die kleine Pflaume wächst auch munter drauflos. Habe nur einen Pflanzschnitt hingekriegt. Das hatte mir der Gärtner beim Kauf erklärt. Und nun steh' ich da...
Bei uns gibt es keine Beratung, alles andere kostet richtig Geld und die Bücher sind einfach zu abstrakt.

Ja, um den Schnitt der Pflaume geht es auch. Wahrscheinlich muss ich mal suchen, ob hier an anderer Stelle etwas steht.

L.G.
Gänselieschen
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Zuccalmaglio

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #3 am: 20. Juli 2006, 14:48:29 »

@Gänslieschen,

vielleicht fehlt deiner Sauerkirsche einfach ein (passender) Befruchter.
Manche Sauerkirschsorten sind genügend selbstfertil, manche ungenügend und manche Sorte ist selbststeril.
Welche Sorte hast du denn?
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es auch Literaturquellen, die besagen, das Sauerkirschen auch von (bestimmten) Süßkirschensorten bestäubt werden können. Aber aus halbwegs verläßlicher Quelle habe ich dafür keine Bestätigung.

Auch Sauerkirschen müssen geschnitten werden.
Zum einen müssen sie ausgelichtet werden, damit innerhalb der Krone
nicht alles kreuz und quer wächst und die Luft- und Lichtverhältnisse
ausreichend sind. Ansonsten werden die Toleranz gegen Krankheiten
und auch der Blütenansatz herabgesetzt.
Zum anderen muß jedes Jahr neues Fruchtholz gebildet werden. Meist
ist die Triebkraft der Sorten-/Unterlagenkombinationen dafür nach einiger Zeit ohne Schnitt nicht mehr ausreichend. Durch den Schnitt wird das angeregt.
Soweit ich mich erinnere, fruchten die gängigen Sauerkirschsorten ausnahmslos am einjährigen Holz (Irrtum vorbehalten), welches
jährlich im ausreichenden Maße neu gebildet werden muss. Sonst ist im folgenden Jahr nichts oder fast nichts mit einer Blüte.

Dir den Schnitt hier im einzelnen zu erläutern, überfordert mich, zumal du kaum Vorkenntnisse besitzt.
An einem guten Buch und damit der (Vor)kenntnis der Grundbegriffe
der Obstbaumpflege wirst du nicht vorbeikommen. Die Mühe muss man sich schon machen.
Wenn dir dann jemand den Schnitt und die sonstige Pflege am Objekt noch zeigen könnte, wäre es optimal.
Im übrigen sind für jede Obstart neben allgemeinen Regeln auch oft noch besondere Regeln zu beachten.
Also, nimm dir ein Herz und Buch und studiere erst einmal Grundsätzliches.
« Letzte Änderung: 20. Juli 2006, 14:49:27 von Zuccalmaglio »
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Gänselieschen

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #4 am: 21. Juli 2006, 14:15:30 »

Danke Dir für Deine ausführliche Antwort.

Ich habe gestern noch hier im Forum gesucht und viele Tipps gefunden, insbesondere drei Buchtitel nach denen ich nun doch mal fragen gehe.

Ich selbst hatte sogar im letzten Jahr dieses Thema angesprochen, es war damals allerdings irgendwie untergegangen.

Das mit der Befruchterei wäre möglich, allerdings habe ich noch einen älteren Baum, von dem ich keinen Ertrag erwarte, der aber reichlich blüht. Den hatte ich mal stark gekappt wegen Monilia. Inzwischen sieht er wieder sehr gut aus und ist "fast" gesund. Süßkirschen gibt es keine.

Übrigens ist der Baum wirklich nicht mehr sehr gewachsen, da wird es sehr wahrscheinlich tatsächlich am einjährigen Fruchtholz fehlen.

Ich habe mir leider den Sortenanhänger nicht aufgehoben, jedenfalls nicht so, dass ich ihn zielgerichtet suchen könnte. Obwohl ich nicht glaube, dass ich sowas in die Tonne werfe :(

Kann ich den Schnitt auch im Winter machen? Der Baum ist einfach so dicht, dass ich nicht weiß, wo ich ansetzen soll.

Falls Du die Bücher kennst, welches würdest du empfehlen:
- Obstbaumschnitt in Bildern Hans W Riess
- Obstbaumschnitt Martin Stangl
- Obstbäume schneiden mit Helmut Palmer Gudrun Mangold
- Kosmosbuch vom Obstbaumschnitt

L.G.
Gänselieschen
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Zuccalmaglio

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #5 am: 21. Juli 2006, 14:43:16 »

@Gänselieschen,
ich habe z.Z. zu Hause kein Internet und weiß jetzt auch nicht, was ich aus früheren Jahren für Schnittbücher habe.
Aber das Palmer/Mangold kann ich -zumindest für Anfänger- nicht
empfehlen. Einfach zu durcheinander. Das andere, original von Palmer
(Titel entfallen) ist sehr gut, wenn es vielleicht auch ein wenig Vorkentnnis voraussetzt. Aber wie gesagt. Alles aus lückiger Erinnerung.
Im allgemeinen sind die Kosmos-Sachbücher nicht schlecht und der
Stangl schreibt , wenn ich mich an andere Bücher von ihm entsinne, für den Hausgebrauch auch so schlecht nicht.

Befruchtung: Vielleicht handelt es sich bei beiden Bäumen um dieselbe Sorte. Dann wäre auch keine Frembefruchtung möglich.
Falls zwei verschiedene Sorten. Überschneiden sich die Blühzeiten?

Wie Sauerkirschen auf einen Winterschnitt reagieren, weiß ich nicht.
Ich habe es seit Jahr und Tag immer so bis zu 2 oder 3 Wochen nach der Ernte gemacht. Vielleicht weiß ein anderer hier mehr.




« Letzte Änderung: 21. Juli 2006, 14:43:40 von Zuccalmaglio »
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kupu malam

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #6 am: 22. Juli 2006, 09:20:15 »

Hallo,

Sauerkirschen treiben bei einem Winterschnitt stärker aus, als bei einem Sommerschnitt, gilt aber natürlich auch für andere Bäume. Aber möglichst Anfang März und nicht schon im Februar schneiden, kräftige Fröste nach dem Schnitt sind nicht optimal.

Zu Palmer:
http://www.naturbauten.com/palmer/

Nicht jede Sauerkirsche kann jede andere Sauerkirsche befruchten, von evtl. unterschiedl. Blütezeiten gar nicht zu sprechen. Ohne den Sortennamen bleibt wohl nur abzuwarten ob es nächstes Jahr besser wird. Oder vielleicht schon mal
eine zweite Sorte aufveredeln, dann sollte aber zumindest auf die gleiche Blütezeit geachtet werden.
Ob als Befruchter geeignet kann auch getestet werden in dem man einen Ast der potentiellen Befruchtersorte zur Blütezeit abschneidet und in den zu befruchtenden Baum hängt.

Grüße
kupumalam
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riesenweib

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #7 am: 22. Juli 2006, 09:41:16 »

ein bisserl was steht schon mal hier bei der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

alles was ins innere wachst oder bei grossen zweigen grad rauf, weg. Egal welche sorte. wichtig auch der hinweis aufs fruchten am einjährigen holz.unser baum hat heuer im 7ten jahr das erste mal gut getragen, auch nach einem "guten" frühjahr. wir haben sogar marillen,weil die bienen ohne regenmantel unterwegs sein konnten...

lg, brigitte
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kupu malam

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #8 am: 22. Juli 2006, 12:33:39 »

Hallo,

das Bäumchen auf dem Link sieht aus, als wäre es nach der Anleitung dort geschnitten.
Schlimm, so was kann man wohl kaum als Kronenaufbau bezeichnen. Man stelle sich das Ding in 10 Jahrn vor, o.k. bis dahin haben sie es gerodet.

Für die Bildung eines ausreichenden Kallusgewebes reicht auch die Zeit von Mai bis Dezember nicht, danach darf man logischerweise nie schneiden.
Das verstreichen der Wunde ist eine so strittige Frage, da sage ich besser nichts dazu. :)

Grüße
kupumalam
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riesenweib

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #9 am: 22. Juli 2006, 15:37:39 »

ich verstreiche nie,habe aber keine riesenwunden.
ich muss gestehen, ich habe mir daher den link nur drauf angesehen, was weggehört. schnitt meines wissens bei sauerkirschen (schattenmorelle) direkt nach der ernte, also jetzt, vorteilhaft ---> die triebe die jetzt wachsen sind nächstes jahr die fruchtträger. oder ist das falsch?
« Letzte Änderung: 22. Juli 2006, 15:37:52 von riesenweib »
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Laurin

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #10 am: 22. Juli 2006, 15:49:24 »

Also meine Weichsel habe ich noch nie geschnitten und sie tragen jedes Jahr reichlich. Ich weiss nicht , welche Sorte es ist, da schon seit Generationen diese Weichseln wachsen. Sie werden höchstens 4 m hoch, treiben Wurzelausläufer, die wiederum die gleichen Weichseln hervorbringen.
Übrigens würde mich interessieren, was der Unterschied zwischen Weichseln und Amarellen ist
LG
Laurin
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kupu malam

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Re:Sauerkirsche trägt nicht
« Antwort #11 am: 22. Juli 2006, 19:17:34 »

Übrigens würde mich interessieren, was der Unterschied zwischen Weichseln und Amarellen ist

Die Früchte von Weichseln haben einen dunkelroten, die von Amarellen einen farblosen Saft.

@riesenweib

Sauerkirschen neigen dazu die Blüten an den Zweigen des vorigen Jahres anzusetzen.
An den Zweigen, die dieses Jahr wachsen, werden sich also nächstes Jahr die Blüten im Frühjahr befinden.
Aber viele Blüten bedeuten nicht unbedingt viele Früchte. ;)
Der Baum wird nur so viel Kraft in Früchte investieren, wie er nicht für andere Dinge benötigt.
Deshalb wird er im Mai/Juni zuviel angesetzte Früchte abwerfen. Man kann zwar mit Tricks kurzfristig etwas mehr herauspressen, zahlt es aber mit Zins und Zinseszins längerfristig zurück.
Je mehr ich nun den Baum zurückschneide, ihm also die nährstoffprallen Zweige mit produzierenden Fabriken (Blätter) abschneide, desto mehr wird er dies als Notfall erkennen, desto stärker wird er seine Reserven mobilisieren und desto stärker Neutriebe bilden.
Daher wäre ein Schnitt Anfang März, wenn die ganzen Nährstoffe noch hauptsächlich in den Wurzeln gespeichert sind, sinnvoller. Allerdings schneide ich dann bei jedem Schnitt auch den Neutrieb vom letzten Jahr weg. Mache ich das überall, dann strotzt der Baum vor Kraft, wird mangels Blüten aber dennoch keine große Ernte bringen. ;D

Ist alles ganz einfach und logisch, aber man muß eben zuerst denken und dann, nach Abwägung der Vor- und Nachteile, schneiden.
Und: eine ausgebrochene Knospe im April, die in die falsche Richtung zeigte, erspart mir später einen Schnitt und dem Baum sinnlos verschwendete Energie.

Grüße
kupumalam
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