Naja, der Duden ist nicht veraltert - er ist eine der vielen existenten Grammatiken (ob er die
Richtige ist, sei dahingestellt)
.
Natürlich ist Fotografie Dokumentation, denn sie zeigt einen Teil unserer Umwelt, wie sie zu genau dieser Zeit wahrgenommen werden konnte (!).
Die Qualität einer Fotografie macht für mich aus, wie nahe sich das entstandene Bild (mit oder ohne Bearbeitung) am Ziel der fotografierenden Person befindet; wie sehr es das wiedergibt, was es darstellen sollte.
Die Schönheit einer Fotografie kann ich nicht definieren. Ich mag formale ebenso wie chaotische Bilder ohne Blickpunkt, ich mag besonders Bilder, die eine tatsächliche Stimmung festhalten und ganz besonders mag ich eigene Bilder, die das zeigen, was ich in dem Moment gespürt habe -
das Bild eben, das wohl manche zu machen versuchen. Solche Bilder sind aber meist eine Enttäuschung, da sie entweder nie gelingen oder wenn, dann wirken sie auf den Rest der Menschheit wie ein überdurchschnittlicher Schnappschuss. Deshalb machen die meisten Menschen Bilder, die dem allgemeinem Schönheitsmaßstab entsprechen, wohl unbewusst, und schaffen so durchaus Werke künstlerischen Ausdrucks, sofern man natürlich Kunst als selbstgeschaffenes Produkt mit dem Ziel, etwas mitzuteilen (ebenfalls unbewusst) betrachtet.
Ich selbst schaffe dokumentierende Kunst, die möglichst nahe an meinem Verständnis und meiner Auffassung der Umwelt liegt - Fotografie also, bei welcher der Grad der Bearbeitung steigt, je mehr das Ergebnis von meinem 'inneren' Bild abweicht.
VLG, Katrin