Nomenklatorisch richte ich mich in unserem Katalog in erster Linie nach dem englischen Plantfinder, nicht nach den Büchern. Dort sind namhafte Botaniker am Werk. Trotzdem gibt es weltweit Ungereimtheiten, die einen Institute plädieren oft aus patriotischen Gründen für eine Benennung einer Subspecies zu einer Art, mir fällt gerade kein gutes Beispiel ein.
Bei Actaea und Cimicifuga hat man sich aber weitestgehend auf Actaea geeinigt und dies hat sich sogar bei den Holländern schnell durchgesetzt, obgleich die immer wieder in nomenklatorischen Fragen hinterherhinken. Man unterscheidet zwischen einer botanischen und einer gärtnerischen Nomenklatur. Letztere kann sich der botanischen alle 10 Jahre anpassen. In der Zwischenzeit hat sich meist aber schon wieder viel geändert, siehe Chrysanthemum in Dendranthema und wieder zurück. Oder Sinarundinaria in Thamlocalamus und dann schlussendlich in Fargesia, innerhalb weniger Jahre.
Aber man muss auch der Botanik zugestehen, dass sie keine statische Wissenschaft ist und gerade heute mittels Gencode wahrscheinlich noch sehr große Umwälzungen ins Haus stehen. Ob dies uns schmeckt oder nicht.
Ich meine irgendwo in einer englischen Zeitschrift gelesen zu haben, dass die Gattungen Actaea und Cimicifuga genetisch sehr dicht beinander liegen. Wenn man sich den Blütenaufbau und das Wachstum näher ansieht, ist dies auch nachvollziehbar. Die Früchte sprechen allerdings eine andere Sprache.
Also Cimi, du wirst dich in Actaea umbenennen müssen!
Cimicifuga ist nicht mehr existent.
Acti wäre ja auch ein ganz netter Spitzname.