wenn jemand lehmigen waldhumusboden als ausgangsboden im garten hat, dann gärtnert der quasi schon unter wildstandortbedingungen. hier das letzte quentchen noch aufzuwenden, damit cypripedien optimale standortbedinungen haben, ist ein klacks.
ich kenn auch naturstandorte des calceolus mit riesigen horsten, die kein mensch düngt.
aber wer hat solche ausgangsbedingugen schon. ich bin ja schon froh, dass mein braunerdeboden von haus aus sehr sandig ist, weshalb ich mir auch keine großen gedanken wg. staunässe etc. machen muss. von haus aus wuchs hier nur quecke + konsorten. also muss ich hier mehr aufwand betreiben, wenn ich an meinen cyps längere freude haben will. und da gehört gelegentliches düngen der mineralischen substrate dazu. ich gieße ab+an mit einer volldüngerlösung, vielleicht die hälfte des normalen oder sprühe die blätter damit ein (noch stärker verdünnte volldüngerlösung). halte das aber nicht sehr konsequent ein. wenn es regelmäßig regnet während der wachstumszeit, dünge ich gar nicht. es gibt genügend eintrag an nadelstreu + laub in das beet, dass dann von den bakterien + pilzen mineralisert wird. das reicht den cyps als dünger. vielleicht dauert's dann halt etwas länger bis sie sich zu "riesenhorsten" entwickeln.
ein bekannter + sehr erfahrener gärtner erzählte mir, dass er für seine cyps im früjahr etwas blaukorn auf den schnee aufstreut. wenn der dann schmilzt werden die cyps gleich versorgt. das reiche seinen cyps.
cyp-hybriden sind jetzt auch nicht mein ding. es gibt aber schon tolle sorten...ist halt alles geschmackssache. die sorte 'sebastian' finde ich z.b. sehr gelungen, weil er dem extrem schwer zu kultivierenden cyp. montanum optisch sehr ähnlich ist (der ist an der sorte auch beteiligt). ich bin auf der suche nach dieser sorte. ich bekam einen von einem lieben menschen, der sicherlich feuchte augen hatte, als er diesen als tausch einsetzte. er wuchs im topf 2 jahre prächtig heran, aber nach dem auspflanzen im herbst 2009 hatte er im frühjahr 2010 nicht ausgetrieben. "nottopfung" brachte ihn leider auch nicht mehr dazu, aus einem schlafenden auge erneut auszutreiben....dieser verlust hat sehr geschmerzt.
ein großteil der hybriden scheint aber in der tat sehr robust zu sein. bei einem der cyp-stammtische hatte ein züchter mal seine arbeit vorgestellt. die hybriden werden in beeten aufgepflanzt + müssen im freien ohne jeglichen schutz mit jedem wetter zurechtkommen. der selektiert auf diese art gnadenlos aus. nur was sich da durchsetzt kommt ins angebot.