Hallo Eckhard,
ja, die Kiesschicht ist nur zum Wiederfinden, bei den ersten Sämlingen hab ich nämlich festgestellt, dass ich mich sehr schwer tat, sie wiederzufinden, das hat was von nem Wimmelbild, wenn man in der Wiese sucht.
Der Boden der Wiese besteht aus schwerem Lehm, kalkhaltig, nicht allzuviel Humus, da immer als Weide genutzt.
Der Boden war ursprünglich gut gedüngt, da der letzte Bauer, der uns Schafe zur Beweidung reinsetzte, im Frühjahr mineralisch düngte, damit die Schafe auch bloß genug zu fressen hatten.
Seit 2001 magere ich ab, indem ich die Wiese erst 1x, inzwischen schon viele Jahre 2x im Jahr mähen und das Schnittgut abtransportieren lasse.
Ich hatte als Jugendlicher schonmal versucht, Wiesenorchideen zu kultivieren, mit Spezialbeet und extra gemischter Erde und bin gescheitert.
Dieser Versuch war als großes Experiment, aber ohne großen Erwartungen angelegt, ich hatte recherchiert, welche Arten mit Boden, Feuchteverhältnissen klarkommen könnten und sie schlicht und ergreifend in die Erde gepflanzt, die an der Pflanzstelle vorhanden war.
Ich hatte nur die Verkäufer gebeten, Substrat vom Standort in deren Gärten mit zu schicken, das hab ich dann beim Pflanzen untergemischt (in der Hoffnung, einen eventuellen Symbiosepartner mitgeliefert zu bekommen).
Bei der Pflanzung hab ich den Boden mit Kies abgedeckt zum markieren, im Laufe des Jahres habe ich immer mal wieder das Gras drumherum etwas gerupft, auflaufende Sämlinge von Wiesenkräutern aus dem Kies gezupft, mehr mach ich nicht.
Die Himantoglossum-Sämlinge haben sich bis zu der Größe, in der ich sie jetzt fand, ganz allein im Gräserdickicht entwickelt.
Die Wiese ist momentan schon abgemagert, aber in regenreichen Jahren wird das Gras trotzdem noch sehr hoch, kippt im Sommer dann auch um, da hilft es den Orchideen schon, wenn ich etwas auslichte.
Gerade bei den Himantoglossum hatte ich nicht wirklich an einen Erfolg geglaubt, aber von denen hab ich ja inzwischen Sämlinge, die Orchis mascula hat sich bisher noch nicht versamt (es sei denn, es tauchen irgendwann neue Blütenstände auf, die Sämlinge sind wohl noch unscheinbarer als die der Himantoglossum, dass ich die als Blattrosette finde ist eher unwahrscheinlich)
Die Ophrys apifera habe ich übrigens nicht gepflanzt, die hat sich von allein eingestellt (ein paar Kilometer entfernt gibt es einen aufgelassenen Tagebau, da wachsen einige Orchideenarten), allerdings hat sie nur einmal geblüht und ward dann nicht mehr gesehen.
Insofern freut es mich, dass ich die Pflanze (oder immerhin einen Sämling von ihr?) jetzt wiedergefunden habe.