Wenn es um Nachtaufnahmen geht, ist für mich die erste Frage: Aus der Hand, oder vom Stativ?
Im letzteren Fall spielt das Rauschverhalten eher keine Rolle, im ersteren Fall ist es entscheidend.
Nächster Punkt: Brennweite. 35 mm ist die klassische universelle Brennweite für Street-, Landschafts-, Personenfotografie. Aber ich glaube nicht, dass es auf Dauer befriedigend sein kann, nur mit einer Brennweite zu fotografieren. Du willst sicher auch mal ein Portrait schießen oder ein Motiv mit geringer Tiefenschärfe vor unscharfem Hintergrund freistellen, und das ist mit 35 mm unbefriedigend. Da benötigst du lichtstarke Brennweiten so ab 80 bis 105, ggf. auch 135 mm. D.h. da fallen viele Kompakte mit einem fest verbauten Zoom aus, weil sie keine hinreichende Lichtstärke bieten.
Es kommen in Frage:
dSLR
spiegellose Systemkameras
vielleicht noch hochwertige Kompakte
Unter den (semi-)professionellen dSLR findet man die mit dem besten Rauschverhalten. Aber die sind dann sehr teuer, groß und schwer.
Meine Empfehlung wäre eine gute Systemkamera von Olympus, Panasonic oder Fuji bzw. Sony. Die Topmodelle dieser Hersteller sind in Bildqualität und auch Rauschverhalten den APS-C-dSLR gleichwertig. Gegenüber hochwertigen Kompakten bieten sie den Vorteil lichtstärkerer, hochwertiger Objektive.
Ich selbst benutze für Available light Fotografie (aus der Hand) entweder meine Olympus PEN EP5 mit 1,8 17 mm (entspricht 35 mm KB) und dem 1,8 45 mm (entspricht 90 mm KB). Mit dem 17er passt sie in eine große Jackentasche, in der anderen Tasche habe ich dann das 45er.
Oder meine Lieblingskamera, die OM-D E-M1, die allerdings ein ganzes Stück teurer ist. Die anderen OM-Ds dürften es aber auch tun ...
Liebe Grüße
Thomas