Hallo an Aurikel,
ich lese gerade Deinen Beitrag über Quittenbrot, das kenne ich auch noch.
Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Weihnachtsteller unserer Eltern und Großeltern nicht so bunt und schokoladig waren wie heute. Da gab es Nüsse, Äpfel, Lebkuchen und Plätzchen, die eher den "Pfeffernuß-Charakter" hatten und weniger den Konfektstil der heutigen Glanzseiten in den Kochbeiträgen des Wochenmagazins ;-) Damals gab es auch nicht die große Vielfalt von Süßwaren und noch keine Gummibärchen ;-))
In solchen Zeiten war eine fruchtige und farbige Beilage auf Weihnachtstellern oder am Baum etwas Besonderes. Quittenbrot war so etwas.
Quittenbrot ist nicht süßer als Marmelade, denn es ist eigentlich nichts anderes: Quitten abgerubbelt und gewaschen, in wenig Wasser gekocht, durch ein Sieb gestrichen, zum gleichen Teil Zucker dazu, kochen wie Marmelade, bis sie richtig steif wird. Das geht bei Quitten gut, da ist viel Pektin drin. Sie wird dunkelorange-farben.
Dann ein Backblech nehmen, mit Pergamentpapier (heute nimmt man Backpapier) belegen und einen Rand formen, und darauf etwa Klein-Finger-dick die Marmeladenmasse drauf streichen. Das muss dann ein paar Tage lang in einem sehr warmen Raum, auf einer Heizung, oder bei sehr sehr kleiner Wärme im Backofen fest werden, quasi austrocknen.
Wenn die Masse fest genug ist - das merkst Du wenn die Oberfläche nicht mehr klebt und wenn (vorsichtig am Rand probieren) die Masse sich vom Papier abziehen läßt. Dann die Masse erstmal in fingerbreite Längsstreifen schneiden, dann nochmal schräg, so dass Rauten entstehen - das ist die klassische Form. Aber auch jede andere Form ist erlaubt, Rechtecken usw.
Nachdem die Dinger aber immer noch ein bisschen kleben wälzt man sie in Zucker, klassisch in grobem Hagelzucker. Dann legt man sie noch ein paar Tage locker auf ein Backrost, so dass sie noch etwas abtrocknen.
Dann sind sie fertig. Orangebraun, süß, marmeladenfruchtig und altmodisch-schön.