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[Susanne]

An meinem Teich habe ich seit Jahren Etagenprimeln stehen, die sich auch gerne versäen, wenn ich sie lasse.
Im Herbst sortiere ich dann Überschüsse aus und vereinzele die Pflanzen, damit sie nicht zu dicht stehen. Das machen sie alle prima mit, ohne Ausfälle.

Was mich stört, ist, daß die Pflanzen eine ganz schlechte Wurzelbildung haben. Wenn ich das Beet auseinandernehme, sind teilweise gar keine Wurzeln mehr an den Pflanzen. Sie sehen aus wie abgefressen. Weil weder Wühlmäuse noch Engerlinge noch Dickmaulrüssler in der Ecke des Gartens unterwegs sind, frage ich mich nach der Ursache.
Ich habe schon einzelne Pflanzen in das gleiche Substrat im feuchten Boden (Lehm mit Humus) getopft, um herauszufinden, ob es an der Erde liegt. Im Topf bildeten sie sofort sehr schöne Wurzelballen aus.

[fars]

Ich habe auch sehr viele Etagenprimeln, die sich fast schon "fabrikmäßig" vermehren. Deine Beobachtungen kann ich aber nicht teilen. Könnte es sein, dass die unterentwickelten Pflanzen in einer anaeroben Situation wachsen?

Zuviel Feuchtigkeit spielt keine Rolle. Bei mir stehen sie im Sumpf und produzieren sogar zuviel Blattmasse und verdrängen andere Pflanzen.

[Susanne]

Anaerobe Situation kann eigentlich nicht sein. Der Boden ist an der Stelle sehr locker, ich kann die Pflanzen mit der Hand ein- und ausgraben. Die Bodenfeuchtigkeit ist gleichmäßig, aber nicht staunaß.
Ich habe mich gefragt, ob die Erde für die Etagenprimeln vielleicht zu sauer ist. Andererseits fühlen sich Enzian und komischerweise auch Jakobsleiter im gleichen Beet durchaus wohl und haben gut ausgebildete Wurzeln.

[cornishsnow]

Hallo Susanne,

den gleichen Effekt beobachte ich bei meinen Etagenprimeln auch, wenn ich die Pflanzen umsetze in reine Rhododendronerde erholen sie sich meist wieder, deshalb würde ich zu saures Substrat ausschließen.
Ich denke es könnte, zumindest bei mir ein Nährstoffdefizit sein. Bei Topfhaltung im gleichem Substrat und jährlichen umtopfen tritt dieses Problem nie auf.
Primeln sollen ja zu den Starkzehrern gehören, vielleicht laugen sie den Boden stark aus?

Allerdings erklärt das nicht warum sie bei Fars anscheinend ausdauernd sind?

@ fars

Wie alt werden deine Pflanzen im Schnitt?

[Susanne]

Wie alt Sie werden? Da muß ich passen. Es sind sehr viele Pflanzen, alle Farben durcheinander. Ich habe ein paar Exemplare darunter, die gefleckte Blüten haben (wohl ein Virus). Zumindest bei denen weiß ich, daß sie schon etwa sechs Jahre da stehen - und wie alle anderen im Herbst kaum noch Wurzeln haben. Ältere Pflanzen erkenne ich eigentlich nur an den dickeren Strünken.
Aus unerklärlichen Gründen sind meine weißen Etagenprimeln schon früh dahingeschieden, ich habe jetzt mal nachgepflanzt.

[Violatricolor]

Hallo alle zusammen!
Also, eines macht mich stutzig: Enzian, wenn es Gentiana acaulis ist, braucht unbedingt volle Sonne une Lehmboden, während die Etagenprimeln mehr sauren Boden verlangen, oder humusreichen Boden. Die aus dem Himalaya kommenden Primeln haben bei uns keine hohe Lebensdauer, deshalb muss man sie regelmässig aussäen. Diese Arbeit lohnt sich auf jeden Fall, weil sie alle wunderschön sind.
Vielleicht sind sie trotz allem zu feucht? Und die gefleckten Blüten würde ich eher als Hybriden als Viren anerkennen.
LG
Violatricolor

[Susanne]

Es ist nicht Gentiana acaulis, sondern die Gentiana sino-ornata Hybride 'Strathmore'.
Wie schon oben gesagt, stehen die Etagenprimeln in lehmig-humosem, sauren, lockeren Gartenboden und säen sich selbst aus.

[fars]

@ fars

Wie alt werden deine Pflanzen im Schnitt?

Da ich immer noch die 1. Generation in meinem neuen Garten habe, sind die ältesten 8 Jahre alt.

[Violatricolor]

Aha! Die G. sino-ornata finde ich auch wunderschön, ich habe die botanische. Und natürlich steht sie da richtig mit Deinen Etagen-Primeln.
LG
Violatricolor

[Primel]

Ich liebe Etagenprimeln auch sehr, und säe sie jedes Jahr neu aus, weil sie selten länger als einige Jahre überleben. Besonders wenn man den Samen ausreifen läßt, fehlen sie meist nach dem Winter. Ausnahmen machen eigentlich nur die beesiana-Hybriden. Das Problem mit der schlechten Wurzelbildung kenne ich auch. Mein Gartenboden ist lehmig und schwer, eigentlich für Primeln ungeeignet. Ich habe jetzt mal ausprobiert außer Blähton auch noch Agrosil unterzumischen, natürlich auch Torf. Ob das Agrosil hilft, weiß ich im Herbst. Aber probiers doch auch mal. Gruß Gerda

[Susanne]

Ich glaube nicht, daß die schlechte Wurzelausbildung im Herbst an der Erdmischung liegt. Vom Frühjahr bis zum Spätsommer, also in der Hauptwachstumszeit, sind die Pflanzen ja gut bewurzelt. Erst nach der Samenreife tritt das Phänomen der mickrigen Wurzeln auf.

[Primel]

Ich denke das liegt daran, dass Du den Samen ausreifen läßt. Die nötigen Nährstoffe dazu holen sich die Pflanzen dann aus den Wurzeln. Vielleicht würde ja Düngen, so ungefähr wenn der Samen angesetzt ist, was bringen.Ich hatte noch nie "Überlebende", wenn ich den Samen ausreifen ließ.Ich ziehe sie jährlich nach.

[Susanne]

Na, dann werde ich nächstes Jahr nach der Welke schneiden und etwas düngen... im Sommer habe ich die Primeln bislang noch nie gedüngt.