Hallo,
ich hab mich auch grad etwas zum Thema informiert.
Erdnüsse scheinen überhaupt nur sehr geringe (gemessen an anderen Feldfrüchten) Flächenerträge zu bringen. Auf diversen amerikanischen Erdnussanbauseiten war von deutlich unter 1000 bis ca. 3000 lb/acre (also ungefähr 1100 bis 3300 kg / ha) Ertrag (gemessen in Nüssen mit Schale) die Rede.
D.h. 100 bis 300 g pro Quadratmeter Anbaufläche.
Anscheinend werden Erdnüsse auch in den nördlichen US-Bundesstaaten angebaut. Es gibt dafür Sorten mit extra kurzer Wachstumsperiode von nur 100 bis 120 Tagen.
Stickstoff scheinen sie so gut wie gar keinen zu brauchen (ist bei Leguminosen und dem geringen Ertrag wohl verständlich).
Wirkungsvoll scheinen dagegen mäßige Calzium und Schwefeldüngung zu sein. Da in Gips (Calziumsulfat) beides enthalten ist, wird anscheinend bei Bedarf mit Gips gedüngt. Es schadet vermutlich auch bei Blumentopfanbau nicht, ein Löffelchen unterzumischen.
Auf Flächen wo bisher keine Erdnüsse angebaut wurden scheint die wirkungsvollste Maßnahme ein Impfen des Saatguts mit den passenden Knöllchenbakterien zu sein. Es ist teilweise von einem Mehrertrag von bis zu 200% die Rede. Diese Bakterien gibt es in den Anbauländern als Sporen säckeweise zu kaufen. Wenn die Bakterien einmal auf der Fläche sind, dann soll auch nach Anbaupausen von über 10 Jahren keine neue Impfung nötig sein.
Das ist wohl einer der Knackpunkte im Blumentopfanbau. Falls hier ein Profi für Knöllchenbakterien unterwegs ist: Könnte man sich evtl. mit welchen von anderen Leguminosen behelfen? Z.B. untermischen eines Klee-Wurzelstocks oder ähnliches? (Nachtrag: Hab grad bei Wikipedia einen Artikel dazu gefunden: Das mit den Klee-Bakterien kann ich wohl vergessen. Es müssten schon Bakterein mit den richtigen Marker-Genen sein. Evlt. hift es, die zerbröselten Schalen der Nüsse (falls greifbar) mit einzugraben, und auf Anhaftungen von entsprechenden Sporen zu hoffen.).
Vielleicht könnte man die fehlenden Bakterien auch durch eine etwas höhere Stickstoffgabe ausgleichen.
Um die Nüsse aus dem Boden zu bekommen kommen nur sehr leichte Böden (Sand) in Frage. Da diese kaum Wasser speichern ,scheint eine Bewässerung bis zu 100 % Mehrertrag zu bringen. Besonders wichtig soll die Wasserversorgung zur Hauptblüte sein. Kurz vor der Ernte ist sie eher nachteilig.
Sobald die Stängel, welche die Nüsse versorgen, verdorrt sind, scheinen die Nüsse recht schnell zu vergammeln. Deshalb wird geerntet wenn viele Nüsse noch nicht ausgereift sind.
Demnach bräuchte man für den Hobbyanbau hierzulande eine frühe Sorte, ein Päckchen Knöllchenbakterien zum Impfen, und eine realistische Ertragserwartung von einem Fernsehabend pro Quadratmeter.
Evlt. findet sich ja mal ein Anbieter für so ein Hobby-Set.
Viele Grüße,
Manfred