Was für ein Reinfall. Alle haben so gut angesetzt und getragen. Dann brannte ihnen die Hitze alles weg, die Früchte fielen notreif im August ab, einige blieben hängen. Die wurden dann von den Bäumen im September abgeworfen, das hier war die Letzte vor vier Tagen:
Reif, süss, duftend, weich, aber im Aroma nicht gut, es herrschte eine hintergründige Bitterkeit wie ein überkonzentrierter Süßstoff. Unausgeglichen, das Aroma irgendwie penetrant, man brachte sie kaum runter.
Die im August abgeworfenen Früchte waren ebenso, aber etwas weniger süss und ich musste erstmalig eine unangenehme Erfahrung machen: Eine Stunde später nach dem Test wie sie schmecken begannen Bauchschmerzen, die einige Stunden anhielten. Auch das war bei normal reifen Früchten der letzten Jahre nie der Fall.
Wir lernen daraus: Es gibt eine späte Notreife, das Ergebnis sind augenscheinlich gute Früchte, die aber minderwertig und schlecht verträglich sind. Es könnte also gut sein, dass negative Berichte über Pawpaws daraus resultieren, dass Leute an solche Früchte geraten sind, die gar nicht wirklich reif waren, aber so wirkten.
Alles in allem bin ich enttäuscht. Es hat so gut angefangen, endlich eine Obstart mit tropischen Aromen, die Bäume sind gewachsen. Sie blühen, schienen auch nicht sehr spätfrostempfindlich zu sein. Dann kamen immer mehr Hitzejahre, es wurde immer trockener, schon 2018 hätte man es akzeptieren müssen: Dafür sind Pawpaws nicht geeignet. Die reihen sich wohl ein wie so Vieles andere in die Sachen, die nur noch für die schrumpfenden Gunstlagen des Landes sind, mit mehr Wasser oder möglicher Dauerbewässerung und weniger starken Hitzespitzen.