wo wir gerade bei Piet Oudolf sind. Seine Empfehlung ‘The most romantic, creative person in garden design I know.’ zu diesem Buch hat mich neugierig gemacht. Ich kann mit dem Buch nichts anfangen. Hatte es bei MarkusG am 13. Oktober dabei und keiner wollte es. Markus hatte es schon und sagte dazu, dass es ihm nicht gefallen würde, endlose Schilderungen irgendwelcher persönlichen Höhepunkte mit Pflanzen. Sinngemäß. Farne, glaube ich.
Thoughtful Gardener (Englisch) – 16. März 2017
von Jinny Blom
Hätte ich diese Rezension gelesen, dann hätte ich mir das gespart. Aber ich habe am 8. Juli 2018 bestellt, leider.
>>Thomas
2,0 von 5 Sternen
Self-promotion of the author
7. August 2018
Format: Gebundene AusgabeVerifizierter Kauf
Design quite often is a question of taste and in this the author and myself seem not to agree quite often, however, it seriously becomes anoying if the author incessantly points out how great she everything did. This book is obviously written more as self-promotion than actually with the goal to instruct. It would have been much more helpful to be more critical and to also point out what has not turned out well and also to show examples of great design of other designers.<<
Danke Pearl für dieses Zitat. Der Rezensent bringt es exakt auf den Punkt: Das Buch ist eine endlose Selbstbeweihräucherung ohne Substanz. Und dann dieser Plauderstil: Will ich wirklich wissen, dass sie mal einen schönen Farn hatte und ihn herschenken musste, weil sie nicht die geeigneten Bedingungen für ihn hatte? Im Kapitel "Farne" erwarte ich wahrlich mehr! Und alles macht sie toll, perfekt, ... Es überkam mich zunehmend eine gähnende Langeweile. Und dies drückt sich leider auch in den Fotomotiven nieder. Viele Bilder sagen einfach nichts aus.
Den Inhalt des Buches könnte man so zusammenfassen: Bei der Gartengestaltung sollte man Materialien der Region verwenden, dazu Gehölze, Stauden und Farne. Und niemand kann das so gut wie Jinny Blom! Ach ja: Und die Auftraggeber sollten reich sein.
Es gibt Bücher, die sind ein Ärgernis und da gehört "The thoughtful gardener" für mich dazu!
Markus
danke, dass du meine vage Erinnerung an das, was du gesagt hattest, noch mal konkretisierst. Vor manchen Büchern muss einfach gewarnt werden!
Aufgrund der "Warnung" hier (so lange die Bücher nicht gleich verbrannt werden....) habe ich mir das Buch ausgeliehen, der "Blick ins Buch" bei amazon offenbarte ein Inhaltsverzeichnis, das eigentlich sehr wohlüberlegt, strukturiert und interessant daherkommt.
Und ehrlich gesagt, die vehemente Ablehnung kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen.
Die Autorin ist Gartengestalterin - und hat ein Buch über Gestaltung geschrieben.
Es geht um Gestaltungsprinzipien, Kondensationspunkte für Gartengestaltung, Rhythmus, Proportion, um die Wirkung von Pflanzungen, eigentlich fast nicht um konkrete einzelne Pflanzen, auch wenn es einzelne Kapitel zu Rosen, Sträuchern, Bäumen, Gräsern, Farnen...gibt - die dienen aber vor allem dazu, zu ergründen, welche Wirkung, man mit dieser oder jener Pflanzengruppe wie erzeugen kann.
Dabei ist die Autorin fest in der englischen Gartentradition des 20. Jh. verwurzelt - klare Strukturen wie Hecken, Mauern, Formschnitt, Raumbildung gibt einem Garten das für sie (und auch oftmals für mich) unabdingbare Gerüst, das die überbordende Fülle üppiger Staudenrabatte oder sogar naturnaher, wiesenhafter Pflanzungen halten, ja besonders zur Geltung bringen kann.
"Selbstbeweihräucherung" finde ich auch merkwürdig - gut, ich las das Buch genau mit diesem "Vorwurf" vor Augen und fand eher vielfach Aussagen, dass sie Glück hatte, dass ihr dieses oder jenes IHREM Empfinden nach gelang, daß sie Glück hatte, auf gute Handwerker, Gärtner zurückgreifen zu können...ja vielfach ist eher von einem "wir" als von einem "ich" die Rede...dass es SCHEINT, als ob andere ihre Gestaltung auch ansprechend finden...
Auch möge man mir bitte einen Gartengestaltungs-Buchautor, der selber Gartenplaner ist, zeigen, der, um seine Ideen zu erläutern, zu erklären, NICHT auf seine eigene Entwürfe zurückgreift.
Oudolf schreibt schliesslich auch über seine eigene Anlagen, Henk Gerritsen ebenso, Christopher Lloyd, Beth Chatto.....
Übrigens, Oudolfs Auftraggeber sollten auch reich sein - oder zumindest wissen, wie man Geld auftreiben kann
Vielleicht führt der Plauderstil dazu, dass so ein großer "ich"-Eindruck entsteht?
Ich fand die Wahl dieses Stils mit philosophischen Anklängen jetzt auch nicht so wirklich begeisternd, zumal das Englisch schon anspruchsvoller ist und mich häufiger zum Online-Wörterbuch zwang.
Er verwässert meinem Empfinden nach auch etwas die konkreten Empfehlungen und Beschreibungen, was ihr besonders wichtig ist - der Text hätte kompakter, griffiger sein können.
Die Fotos sind alle sehr gut und Coffetable-Style, illustrieren für mich auch oft, was die Autorin zeigen will.
Was mich bei den Bildern störte war, dass bei der Bildbeschreibung erst nach dem ersten Satz die Information kam, welches Bild denn gerade beschrieben wird - z.B. das auf der nächsten Seite.
Es wäre nicht unbedingt ein Buch, das ich mir kaufen würde, habe ich doch schon viele Bücher über den englischen Gartenstil und seinen Aufbau, seine "Funktionsweise" und über Gartengestaltung insgesamt, aber für jemanden, der Lust auf einen "virtuellen Gartenspaziergang" mit einer Gartengestalterin hat, die ihm oder ihr währenddem aus dem Nähkästchen der Gartengestaltung erzählt, der oder die zudem noch über einen guten Englisch-Sprachschatz verfügt und Lust auf schöne Bilder, Landschaften hat, wäre es nicht das schlechteste Weihnachtsgeschenk.
Insofern, um der Differenzierung Willen, wollte ich meinen Eindruck doch auch noch anfügen.
Ein schönes Interview mit Treasure-Jo!
Da im verlinkten Artikel erwähnt, wollte ich auch noch auf ein Buch eingehen, das auch ich sehr interessant fand und bei dem ich einige Aha-Erlebnisse hatte.
"Garten Räume Gestalten" von Wolfgang Borchardt
Dieses Buch dreht sich ausschliesslich um Raumwirkung im Garten.
Wie man im Freiraum Räume schafft, mit welchen einfachen oder komplexen Mitteln, wie man Raum "manipulieren" kann, alles dreht sich um Raum.
Vielfältigst mit Beispielbildern versehen, die die theoretischen Grundsätze illustrieren und lebendig machen.
Der Autor ist Dozent an der Fachhochschule Erfurt, Fachrichtung Landschaftsarchitektur, und das merkt man - allerdings hätte ich mir so eine reichhaltige Vorlesung zu der Thematik zu meiner Studienzeit sehnlichst gewünscht....
In eine sehr ähnliche Stoßrichtung geht:
"Envisioning the Garden - Line, Scale, Distance, Form, Color, and Meaning" von Robert Mallet,
das es auch im französischen Original gibt, mit wunderschönen Fotos und tollen perspektivischen Zeichnungen ausgestattet, die Raumwirkungen illustrieren.