Was ich damit sagen will, ist, dass "naturnahe" Gärten heutzutage funktionieren, weil sie sich gegenüber dem Verschwinden der Natur außerhalb des Gartens abgrenzen. Dies braucht man dann aber nicht "antiautoritäres" Gärtnern zu nennen. Darin steckt ein Vorwurf, der unnötig ist.
so verstehe ich antiautoritär nicht. Ich würde mir das Buch aber auch nicht kaufen.
Was gemeint ist, wie ich schrieb, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Es sind die direkten Beziehungen zwischen dem Gegenstand und dem Individuum und zwischen Individuen. Es gibt nicht das, was immer schon so war und es gibt keine Norm, die regiert. Es gibt auch keinen, der "nur das Beste" für einen will und es gibt keine Notwendigkeit sich in Konkurrenz um Ansehen und Status zu behaupten.
Es ist alles nur so da. So, wie es für alles, was beteiligt ist, nur einen Prozess gibt, in dem ein Geben und Nehmen, ein Austausch stattfindet.
Wir kennen doch alle diese Konventionen, dieses abgrundtief Böse, das unmenschliche Gerede auf dem Dorf, der Neid der Nachbarn, die Niedertracht im Büro und nicht zuletzt und entscheidend, wir wissen um totalitäre Herrschaft.
Das kann man aus der Realität nicht ausblenden. In welchem Ausmaß die Kriegsgeneration, also unser Väter oder Großväter, Mütter und Großmütter, und die Menschen im totalitären Sozialismus Normen unterworfen waren und in welchem Ausmaß die Angst regierte als entscheidendes Machtmittel, das lese ich bei
Robert Gellately und gerade auch bei
James Jones. Beide begreife ich aber erst nach einem persönlichen langen Prozess des Übungsweges. Psychologisch gibt es die Analyse was Nachkriegserfahrung mit jungen Menschen macht, die Hunger erleben auch in Bezug zum amerikanischen Bürgerkrieg von
Thomas Wolfe. Also lange bevor
Wolfgang Schmidbauer das thematisierte.
Es geht also um eine Art zu Gärtnern, die demokratisch und angstfrei, also frei ist. Sich aber nicht zum Repräsentieren und Angeben eignet. Wenn man sich lange genug in der GdS aufgehalten hat, dann erkennt man den Unterschied und das Wesentliche sofort. Man fühlt sich in der Masse im Bus nicht wohl, mag keine Stechuhr beim Aufenthalt in Gärtnereien und möchte in fremden Gärten ausschwärmen wie man möchte. Man mag nur noch handverlesenen Besuch im eigenen Garten und öffnet eine Gartentür, die sowieso nicht da ist, nicht für Laufpublikum.
Weil ein Garten in dem von mir gemeinten Sinne nichts ist, was sich für oberflächliche, konventionelle und normgesteuerte Menschen lohnt anzuschauen.
Dass es jetzt öffentiche Gärten gibt, die den Besucher einladen berührt zu werden, sich öffnen und ohne "Rasen betreten" Schilder auskommen, sondern ganz im Gegenteil, Anziehungspunkte anbieten, Lockreize die Pflanzen zu ertasten. Oder sich auch an Pflegemaßnahmen zu beteiligen, das sind Anzeichen dafür, dass eine neue Generation heranwächst, die Grund zur Hoffnung gibt.
Wie ich schon schrieb, Gottfried Wilhelm Leibniz und David Hume waren die Vorreiter einer Aufklärung, die uns herauspellte aus dem Korsett der abartigen christlichen Moraltheologie und uns zu Menschen machten.
Dass dieser christlich fundamentalistische Unsinn nicht ganz vorüber ist, das sehen wir an den Äußerungen dieses unsäglichen Pabstes und seiner Kardinäle, die keine Scheu haben Kriminelle zu decken und Strafvereitelung zu betreiben.
Also wie wir sehen hat Laotse durchraus nichts Falsches im
Daodejing geschrieben. Übermäßiger Prunk bei den Herrschenden führt zu Armut und Elend unter den Bauern und einfachen Leuten.
Lassen wir uns im Garten also nichts vormachen. Machen wir
Nichtstun zur Handlungsmaxime.