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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Suche Info übers Heu machen  (Gelesen 31739 mal)

Ismene

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Suche Info übers Heu machen
« am: 06. Mai 2004, 22:50:19 »

Da ich wohl die falschen Begriffe eingoogle, hoffe ich
ein paar Spezis hier können mir helfen.
Mir fiel auf, dass ich gar nichts übers Heu machen weiß. Außer dass man nicht zu lang warten darf, wie Vater Boro damals. ;D
Leider gibt es hier kaum Wiesen, die erst im Juni gemäht werden. Immer wieder versuchen Kiebitz, Regenbrachvogel, Austernfischer, sogar Grutto zu brüten.
Heute wurde schon gemäht. >:(

Folgende Infos interessieren mich:
Heu selber machen - Wie geht das?
- Alle Arbeitsgänge und Werkzeuge. Vielleicht gibts ja Berichte auch ältere eines Tages (wochen)ablaufes.
- Bevorzugt und gefährliche Pflanzen.
Es gab in NL Fälle von Vergiftungen: Jakobskreuzkraut im Heu töteten Rinder und Pferde .
- Woher kommt gutes Heu? Holländer holens aus den Ardennen. Im Allgäu sah ich mal, wie Leute auf STeilhängen sensten. Rrrespekt.

Bitte um die richtigen Suchbegriffe und auch Erfahrungen mit dem Heu machen (oder wie mans bei euch nennt)

Jetzt bin ich wirklich gespannt, ob sich jemand meldet.

Unruhig zappelnde Grüße
Ismene (glaub mich sticht der Hafer)


 

 

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sonnenschein

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #1 am: 06. Mai 2004, 22:56:10 »

Wofür? Für wen?
Pferd, Kuh, oder für Dich selber?
(hm, klingt so unfreundlich :-X - meine nur, es gibt doch Heuaufguß zum Baden oder sowas?)
Brauchste bestimmte Nährwerte? Viel Eiweiß oder...??
Erzähl!
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Es wird immer wieder Frühling

Katrin

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #2 am: 06. Mai 2004, 23:06:21 »

Hi Ismene,
bei uns nennt man es heuen, gesprochen *heing*.
Meistens gibt es 3 Mahden (richtig geschrieben?), wobei die erste ca. 2 Wochen nach der Margeritenblüte stattfindet, hat mir mal unser Nachbar gesagt. Dann geht es nach dem Wuchs des Grases, meist findet die Groamahd (Grummet) irgendwann im Juli statt, oft auch Anfang August. Ende September wird dann das letzte Mal gemäht, oft aber auch schon Anfang September und man lässt die Schafe bis Mitte Oktober das letzte Gras fressen.
Das bezieht sich jetzt auf kleine, ungedüngte Wiesen, die mit dem Balkenmäher und der Sengse gemäht werden, wo ich auch ab und an mithelfe.
Großbauern mit John Deere's schaffen auch 5 Mahden im Jahr, aber dann nur mit Düngen.

Heu selber machen ist nicht schwer, habe sogar ich schon geschafft. Vorausgesetzt, du hast eine Wiese, die mähbereit ist:

Erst mal den Wetterbericht gucken oder Altbauern nach Prognosen fragen, erst beginnen, wenn keine Wetteränderung zu befürchten ist. Gewitter musst du nicht als 'gefährlich' einstufen, Gewittergefahr besteht ja nur, wenn es sehr heiß ist, und das wollen wir ja.

Dann kannst du mähen. Meist wird das am frühen Vormittag gemacht, wegen der Hitze, das weiß ich nicht, aber oft klebt da das Futter noch, was mitunter beim sengsen mühsam sein kann. Trotzdem: Vormittags beginnen!

Dann antrocknen lassen, wenn es grau wird und zu duften beginnt, wenden. Abends zu Zeilen zusammenlegen, damit es der Tau nicht zu nass macht. Frühmorgens wieder ausbreiten. Normalerweise war unser Heu immer nach spätestens drei Tagen (inclusive erster Mähtag) fertig, Groamahd kann aber auch schon am Abend des 2.Tages fertig sein, weil es Ende Juli auch mörderisch heiß ist. Wann das Heu 'fertig' ist, ist Gefühlssache. Es muss durch und durch rascheln, duften und nicht kleben, alle Blätter müssen gewelkt sein.

Einlagern von Heu, dazu weiß ich nun nichts genaues mehr, wir haben es immer in einen Stadl geschichtet oder mit dem Gebläse in den Heuboden gewirbelt :)

Das ist nun mein bescheidenes Wissen zum Heuen, gewonnen von meinem - leider schon verstorbenen Opa - und unseren Nachbarn. Es muss natürlich nichts stimmen, aber so wird es hier gemacht.

VLG, Katrin
« Letzte Änderung: 06. Mai 2004, 23:07:23 von Katrin »
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"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich

globularia

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #3 am: 06. Mai 2004, 23:13:24 »

hier gibt's zum beispiel bewirtschaftungsrichtlinien für heuwiesen - so mal ein bisschen was zu schnittzeitpunkt, wiesentypen, etc.

http://www.ag.ch/natur2001/alg/pages/natur/programme/mehrjahresprogramm/Oekoausgleich/Fromentalwiese.htm

es gibt spezielle wiesenmischungen (z.b. extensiv-magerwiesen, fettwiesen, etc.) für heuproduktion.
 
für die "heuwerbung" braucht's eine gute sense (inkl. wetzstein), eine heugabel und einen heurechen und genügend lagerraum im trockenen. vor dem schnitt sollte man vor allem den wetterbericht studieren - es gibt nichts ärgerlicheres, als wenn man fast getrocknetes heu in einer "feuerwehraktion" unter dach bringen muss!

globularia

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Eva

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #4 am: 06. Mai 2004, 23:22:01 »

Wir haben früher auch regelmäßig Heu gemacht für Opas Kaninchen. Gemäht wurde das erste Mal, wenn die Margariten grad eher abgeblüht und der Wiesensalbei mittendrin war. Frühmorgens, wenn bleibend trockenes sonniges Wetter angesagt war. Gemäht wurde mit der Sense - das konnten mein Vater und mein Opa so, daß das Gras dann in ordentlichen Schwaden liegen blieb. So weit hab ichs nie gebracht, aber ich kann immerhin ganz gut alles auf eine brauchbare Länge abschneiden ohne dabei die Sense zu Klump zu hacken.

Anschließend war es der Job von uns Kindern die Schwaden mit Rechen oder Heugabel auseinanderzuziehen, so daß eine gleichmäßige Schicht den Boden bedeckt. Gewendet wurde das erste Mal, wenn es von oben ordentlich angetrocknet aussah mit der Gabel. Abends dann auf Schwaden zusammengerecht. Am nächsten Tag morgens wieder auseinandergezogen, zweimal gewendet und so weiter, bis knusprig trocken. Dann wurde zunächst auf Schwaden zusammengerecht, dann die Schwaden aufgegabelt, aufgeladen und auf den Dachboden verladen. Das wurde mit einem Handwagen gefahren, nicht viel größer als eine Schubkarre, aber mit Stellbrettern an den Seiten und mannshoch beladen - das war ganz erstne Männerarbeit, Kinder Finger weg :D. Auf dem Dachboden war es meistens mein Job als Kleinste, das Heu bis in die Winkel unters Dach zu schieben, damit auch alles reinpasst. Die beiden älteren Schwestern waren derweil beschäftigt damit, die Reste nachzurechen und wieder Nachschub aufzuladen.

Der zweite Schnitt heißt bei uns Grummet der dritte Öhmd.
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Ismene

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #5 am: 06. Mai 2004, 23:24:41 »

Sonnenscheinchen:
Selber Heu machen wollte ich jetzt nicht.
Wiesenkerbel, Brennessel, Sauerampfer, Quecke ist wohl nicht das leckerste Wiesenheu. :-X
Aber wenn ich die geeignete Wiese hätte: warum nicht?
Ich müsste nur Anweisungen geben: hier gibts viele Leute, die sich drum reißen mal zu Sensen.
Warum klingt das unerfreulich? Hast du Heuschnupfen?
Dieser Duft, das Geräusch der Sense, des Wetzsteines
ich finds sehr sinnlich. Ich bewundere Leute, die diese Kunst beherrschen! :)
Sensen ist schon klasse.
Toll, was die Katrin alles so erzählen kann. Sehr anschaulich.
Hier gibts ja nur Schwerstmaschinen.
Globularia, hast du schonmal ne Feuerwehraktion miterlebt?
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"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort

Silvia

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #6 am: 06. Mai 2004, 23:26:38 »

Bei uns wird das Heu i. d. R. erstmals im Juni gemäht, meistens ganz unromantisch mit einer Mähmaschine. Dann lässt man es ausgebreitet liegen, damit es trocknet und es muss ab und zu gewendet werden, wie bereits beschrieben. Ich erinnere mich noch gut an die spinnbeinigen Heuwender aus meiner Kindheit. Erst wenn es richtig getrocknet ist, kann man es einfahren. Oft werden hier heute Ballen gepresst wie bei Stroh. Wichtig ist, dass es wirklich sehr trocken ist bzw. es eine Trockenmöglichkeit gibt, sonst schimmelt es sehr schnell. Wenn es zwischendruch regnet oder sowieso ein verregneter Sommer ist, kann das schon einmal zum Problem werden, denn nicht immer gibt es Möglichkeiten zum Trocknen.

Was für ein Heu man bekommt, liegt an der Wiese. Je nachdem, wie oft eine Wiese gemäht bzw. abgefressen wird, kommen andere Pflanzen hoch. Auch die Düngermenge spielt eine Rolle.

Hier z.B. gibt es einige Wiesen mit Herbstzeitlosen. Die eignen sich aber eher nicht zum Heu machen. ;)

LG Silvia
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Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

Eva

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #7 am: 06. Mai 2004, 23:28:06 »

Achja,

über den Schnittzeitpunkt kann man steuern, ob das Heu mehr oder weniger Rohfaser enthält und irgendwie auch, ob eher kohlehydrat- oder proteinbetont ist. Überdünung der Felder mit Kali (Gülle) führt zu reduziertem Gehalt an Magnesium und Kalzium, vor allem dadurch, daß die pflanzliche Zusammensetzung der Wiese sich ändert, aber noch dazu auch dadurch, daß die Pflanzen recht Kaliumreich sind, und daher bei der Verdauung auch noch die Resorption von Magnesium reduziert wird.

Und gutes Heu gilt nach wie vor als das beste Diätfuttermittel für Pferde, Kühe, Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchillas.... mit Verdauungsproblemen.
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Ismene

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Wo sind eure Heugebiete?
« Antwort #8 am: 06. Mai 2004, 23:28:48 »

Toller Bericht, Eva.
Aber wo ist dieses legendäre Heugebiet?
Und Katrin irgendwo in Österreich? Globularia?
Mich interessieren die Gebiete brennend, weil ich gerne die Namen wie Grummet (einer Regionalsprache) zuordnen will.

 
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"Man muss nicht das Licht des anderen ausblasen, um das eigene leuchten zu lassen." Griechisches Sprichwort

Eva

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #9 am: 06. Mai 2004, 23:31:21 »

Und Heu, das zu feucht eingefahren wird und auf dem Heuboden nicht nachgetrocknet wird, fängt an zu gären und kann so hohe Temperaturen dabei entwickeln, dass es sich selbst entzündet. Früher war es wohl relativ üblich, dass mal ein Heuschober abbrennt. Heutzutage haben die meisten, die noch Heu machen eine Heutrockenanlage. Außerdem wird mehr siliert und weniger Heu gemacht.

Die wunderbare Heugegend meiner Kindheit liegt in Franken und eigentlich sind das recht kleine Flächen in Gärten gewesen, aber trotzdem war es immer ein richtiger Familien-Arbeitseinsatz. Anstrengend aber schön.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2004, 23:34:12 von Eva »
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brennnessel

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #10 am: 07. Mai 2004, 08:08:43 »

Ja, das Heuen gehörte zum Einprägendsten (nicht so Erfreulichen)meiner Kindheit! Wir hatten eine kleine Landwirtschaft mit zwei Kühen. Da der Vater 6 Tage die Woche schon um 6h zur Arbeit außer Haus musste, konnte er am frühen Morgen jeweils nur einen kleinen Wiesenfleck mähen, den wir Kinder und die Mutter dann die nächsten Tage zu bearbeiten hatten. Deshalb gingen die schönen Tage in den Sommerferien fast zur Gänze damit auf.
Das geschah genau, wie Katrin und Eva das schilderten. Übrigens war die unbeliebteste Arbeit dabei der Einsatz in der Heuhütte unter dem heißen Dach und staubig - eigentlich ein "Sträflingsjob" ......
Da es bei uns aber nicht so oft anhaltend schönes Wetter gab, wurde das Futter "aufgehängt". Dazu gab es mehrere Methoden:
a) Hiefeln: Das waren ca. 15cm starke 2m hohe Holzrundlinge, oben und unten gespitzt mit versetzt gebohrten Löchern, in die dann die "Sprissel" (runde Holzstecken, ca. 60cm lang) gesteckt wurden. Diese Hiefel wurden in mit einer schweren Eisenstange vorgebohrte Löcher in die Erde gerammt. Das Futter wurde um die Sprissel gelegt und fand dadurch Halt. Den Abschluss bildete ein großer "Schüppel" (der "Hut"), den ein Erwachsener mit dem richtigenSchwung oben auf platzierte. Diese Heumännchen gehörten bei uns (im Salzkammergut und Alpenvorland) genau so wie die "Getreidemandeln" (aus zum Trocknen zusammengestellten Garben aufgestellte pyramidenartige Gebilde) zum Bild des Sommeralltages.
b) dann gab es die "modernere" Art des Heutrocknens, die "Schwedenreiter" : dazu schlug der Vater am Beginn der ersten Heumahd in einigen Metern Abstand die besagten "Hiefel" in den Boden, spannte in ca 30cm Abstand starken Draht. Auf den konnte man dann fast noch grünes Futter aufhängen und das längere Zeit so trocknen lassen. Das machte ncihts, wenn es zwischendurch auch regnete. Es wurde trotzdem hervorragendes duftendes Heu daraus. Diese Schwedenreiter blieben bis zum Sommerende auf der Wiese stehen. Man benutzte sie für alle 3 Mahden.
Auch bei uns gibt es diese Handarbeit fast nicht mehr. Die Bauern silieren das meiste Futter. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das stinkende Zeug das ganze Jahr hindurch den Tieren schmeckt! Natürlich kennt man das auch in der Milch, wenn diese 2 oder drei Tage im Kühlschrank steht. In Gegenden, wo bestimmte hochqualitative Käsesorten hergestellt werden, dürfen die Bauern nur mit Heu und Grünfutter füttern. Dafür bekommen sie auch mehr für ihre Milch. (so war es zumindest bis vor einigen Jahren....)
Lieben Grüße Lisl
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sonnenschein

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #11 am: 07. Mai 2004, 08:31:15 »

Achso, das hier ist ist kein Praktiker-Faden sondern ein Romantiker-Schwelgen ;).
Im Sensen-Wetzen und Heu-mit-der-Holzharke-wenden habe ich leider nicht die geringste Erfahrung.
Als ich in meiner Lehrzeit geheut habe, da bin ich auch mit den großen Maschinen... :-X.
War aber trotzdem toll!(naja, bis auf die bei der ersten Mahd zwangsweise jeden 20. Hektar erwischten Rehkitze - könnt ich heute noch von alpträumen!).
 Der Geruch übertönt auch den eines heiß arbeitenden 80 PS- Diesel-Motors ;).
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globularia

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #12 am: 07. Mai 2004, 10:43:58 »

@ ismene: die schweiz ist primär ein "milch- und fleischwirtschaftsland" und hat dementsprechend einen hohen grünlandanteil (mähwiesen, weiden).

in meiner praktikumszeit habe ich schon solche "feuerwehraktionen" miterlebt: unter drohenden gewitterwolken mit dem traktor und dem ladewagen das heu einräumen oder heuballen aufladen!
zur romantik: mit der sense haben wir auch nur kleine wiesenborde gemäht, sonst hatten wir schon ein paar ps mehr zur verfügung!

unser mähwieslein hier ums haus ist nicht so gross ;D; falls mal regen angesagt ist, ist das zeug schnell unter eine plane gerecht.


globularia

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pjoter petrowitsch

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #13 am: 07. Mai 2004, 11:33:01 »

Laubheu:

Früher wurde auch noch Laubheu verfüttert,
d.h. es wurden bestimmte Baumarten regelmäßig
geschnitten um an die Blätter zu kommen.

Dieses Heu soll je nach Baumart sogar noch besser
als Wiesenheu sein.
Es gibt sogar Spekulationen, daß durch dieses Heuen
schon in vorgeschichtlicher Zeit, wo die Menschen in
Mitteleuropa ja in einem Waldland lebten, die Baumarten-
zusammensetzung der Wälder stark beeinflusst wurde.

Die Sense gibts übrigens erst seit relativ kurzer Zeit,
einige hundert Jahre glaub ich.

PP





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Amur

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Re:Suche Info übers Heu machen
« Antwort #14 am: 07. Mai 2004, 12:57:32 »

Die Feuerwehraktionen hat mein Schwager fast jährlich.
Er erwischt es immer so, daß es am letzten Tag wettert und er noch schnell den Holder anwirft um alles reinzufahren für seine Hasen.
Als Verwandtschaft hilft man da eben, sofern man gerade da ist.

Die alten Bauern sagen, daß das Heu von den Heinzen (dreieckige Gestelle, ähnlich dem Holzgestell für ein Indianerzelt) das Beste gewesen sei. Oben wurde das ganze wohl hiefeln genannt.
Bei dem Aufhängen fermentiert das Heu wohl noch etwas.

Ansonsten weis ich nur, daß man das Heu für Pferde erst sehr spät schneiden soll, für Kühe dagegen eher früh. Bei uns irgendwo Mitte, Ende Mai, bei schlechtem Wetter wirds auch Anfang Juni, dann sind die Bauern aber nicht glücklich drüber.

Früher mähte man früh morgens. Das nasse Gras läßt sich mit der Sense viel besser mähen. Wenn es mal abtrocknet, geht es deutlich schlechter.
Mit den Maschinen mähen die meisten abends. Dann trocknet am nächsten Morgen die kurze Wiese schneller ab, das Gras hat den Tau erst gar nicht aufgenommen und man kann die Schwaden schnell wieder auseinanderwerfen.

Rehkitzverluste sind oft der Fall. Leider werden wir Jäger meist nicht vorher benachrichtigt wann gemäht wird, weil die Bauern selbst den Wetterbericht abwarten und dann ganz kurz entschlossen mähen. So bleibt keine Zeit, die Wiese abzusuchen. Letztes Jahr mußte ich nach Stunden noch ein kleines Kitz, kaum eine Handvoll mit drei abgemähten Läufen vollends ins Nirwana schicken.

Solch nasse Wiesen, das sich Kiebitz, Brachvogel und Co da rumtreiben würden, sind bei uns meist stillgelegt. Es gibt auch Programme, wo Zuschüsse gezahlt werden, wenn später gemäht wird. Allein Brachvögel gibts bei uns praktisch nicht mehr.

mfg
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