Also der Überschrift nach hätte ich das gesamte Thema etwas anders interpretiert...
Modepflanzen sind ja momentan, neben den von euch genannten, auch die armen Geraniümmer, Hostas, Hems und als Dauerbrenner die Rosen. Gerade bei Hostas finde ich es unerträglich, wenn sie als pflegeleicht und anspruchslos angepriesen, in vollster Sonne ihr Dasein fristen, mit dünnen, löchrigen Blättern der Hitze harren und nichts von der üppigen Wirkung entfalten, deretwegen ich sie gerne pflanze.
Ebenso das Geranium, welches mit den Sorten 'Johnson's Blue', macrorhizum, cantabrigiense und himalayense schon in fast jedem Garten vertreten ist. Nichts gegen die Gärtnerinnen und Gärtner, die in der selben Begeisterung wie noch ich ( vor gar nicht so langer Zeit ) die Pflanzen pflegen und auf meine Frage, ob sie denn Storchschnäbel hätten, sofort abblocken und meinen, sie hätten rosa und blauen und mehr gäbe es nicht
- oft fragen sie dann noch nach psilostemon und 'Claridge Druce' und dann ist es aus mit ihrem Wissen: Mehr Sorten werden in einschlägigen Zeitschriften nicht erwähnt.
Und wenn schon Modepflanzen, dann wenigstens standortgerecht setzen! Nur weil sie gerade in ist, die Schneerose mitten ins Staudenrabatt zu setzen und sich dann zu wundern, weshalb sie nicht wächst...
Ich glaube, alles Unheil mit Modepflanzen wird von Mein schöner Garten, Flora und Co geschürt. Man bekommt ewig gleiche Bilder gezeigt, zwar ohne Zweifel schöne, aber doch immer die selben und langsam, gleich einer Gehirnwäsche!, zwingt es einem ins nächste Gartencenter und schon werden die benötigten Stauden gekauft, ohne Rücksicht, ob diese nun zum eigenen Stil passen, ja oft wird vergessen, dass der eigene Stil doch anstrebenswert wäre, denn zu einfach ist es, Pflanzvorschläge stur nachzupflanzen, statt selber welche zu entwerfen *schnauf*.
Einige solche Leute kenne ich, sie schaffen es oft auch, ganz hübsche Gärten zu fabrizieren und im Grunde möchte ich sie garnicht kritisieren. Aber läuft es am Ende nicht doch wieder darauf hinaus, dass alle Gärten gleich aussehen? Rosa Rosen, einen 'Bobby James' im Apfelbaum, Katzenminzen und Frauenmantel, dahinter Geranium x magnificum (das ich oben vergessen habe) und fertig ist unser toller Garten, sich nur an der Größe von denen des Nachbarn unterscheidend, zwar eindeutig besser als eine Thujenwüste, aber ideologisch genau das selbe, ja geradezu ident mit dem Denker längst verstrichener Jahrzehnte. Und am Ende will niemand auffallen, sondern sich der Masse anpassen, mitlaufen mit den Meinungsbildenden....
Hach, wieso streben nur so wenige nach Selbstverwirklichung? Warum denken viele garnicht dran, dass ein eigens entworfener Garten vielleicht ein besonderes Kleinod werden könnte?
Sinnloses labernd,
Katrin