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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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|10|3|Wissen kann sich nicht mit einem grünen Daumen messen. (partisanengärtner)

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Autor Thema: Modepflanzen und die Folgen  (Gelesen 17913 mal)

Susanne

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Modepflanzen und die Folgen
« am: 09. Mai 2004, 12:30:56 »

Zitat
Ich jedenfalls fände es sehr spannend, mehr über dieses unendliche Kapitel von vielen zu erfahren. Warum werden jetzt ausgerechnet Helleborus, Schneeglöckchen und Paeonien so hochgepuscht?

Allgemein bekannt dürfte sein, daß Gärtner weder vor Modebewußtsein noch gegen Sammelsucht geschützt sind.
Dazu kommt auch, daß "Sammeln" heutzutage im großen Stil mit "Zusammenkaufen und Anhäufen" verwechselt wird. Im Gegensatz zu beispielsweise alten Büchern, die teilweise unerreichbar sind und mit Mühe aus Antiquariaten und auf Trödelmärkten zusammengesucht werden müssen, sind Pflanzen meistens problemlos reproduzierbar und können durch Kreuzung in immer neuen Varianten erzeugt werden. Nur selten (wie bei schwer teilbaren Hepaticas) erreichen sie deshalb hohe Preise, sie bleiben billig und für jedermann erschwinglich.

Die Pflanzenindustrie macht sich das zunütze und favorisiert die jeweiligen "Schätze", die es anzuhäufen gilt, ob es nun Helleborus, Schneeglöckchen, Paeonien oder Kamellien, alte Rosen, Heuchera oder Duftgeranien sind. Um konkurrenzfähig zu bleiben (vor allem im Zeitalter der Gewebekultur und des Internet) werden im Affentempo neue Arten und Sorten auf den Markt geworfen.
Nur so kann es kommen, daß unser kleines Gartencenter in der Nachbarschaft zwanzig Paletten verschiedener Geranium-Sorten ankauft und diese den Kunden als Sammlertrophäen anbietet. "Johnson's Blue", "Spessart" und dergleichen... dann geht Frau Müller-Lüdenscheid hin, kauft sich je einen Pott aus jeder Palette und zack! schon hat sie eine Sammlung. Das ist doch albern.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Einige Pflanzen waren schon immer Sammelobjekte. Ein typisches Beispiel sind die historischen Tulpenkriege in den Niederlanden, japanische Hepatica-Kreationen oder die Aurikeln, die schon seit Jahrhunderten in Großbritannien zu teuflischen Preisen gehandelt werden. Fritz Köhlein hat mehr als ein Buch über pflanzliche Sammelobjekte geschrieben.

Es geht auch unspektakulärer. Manche Menschen haben sich einer Pflanzenart schon in jungen Jahren gewidmet, nicht um zu sammeln, sondern einfach, weil sie diese Pflanzen besonders schätzen. Als meine Mutter ihre ersten Lenzrosen säte, weil sie diese Frühlingsboten aus ihrer Kindheit kannte und liebte, gab es die heute um Helleborus x orientalis inszenierte Hysterie noch nicht.

Wie weit die Sammelsucht die eigentliche Liebe zum Gärtnern übertönt, zeigt die Tatsache, daß man heute in der Szene leider schon als altmodisch gilt, wenn man nicht wenigstens ein Suchtobjekt pflegt und stattdessen die Vielfalt bevorzugt.


Ich möchte hier einen Punkt anschließen, der in letzter Konsequenz in den Zusammenhang gehört:
Vor einem Jahr hat eine Hemerocallis-Gärtnerei in den USA geschlossen, weil sie gegen die Konkurrenz aus Internet-Tausch-Aktionen wirtschaftlich nicht mehr ankam.
Auch in Europa haben immer mehr Gärtner Internet-Anschluß. Es wird in allen Foren getauscht, auch hier. Ein schwarzer Markt mit Riesenzuwachs auf Kosten traditioneller Zucht- und Vermehrungsbetriebe.
Wo sind da die Grenzen? Lassen wir Hobby-Gärtner die Kuh verhungern, deren Milch uns so gut schmeckt?




« Letzte Änderung: 09. Mai 2004, 16:56:23 von Susanne »
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knorbs

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #1 am: 09. Mai 2004, 14:23:53 »

@susanne

teile einige deiner überlegungen, aber damit hab ich probleme:
Zitat
Es wird in allen Foren getauscht, auch hier. Ein schwarzer Markt mit Riesenzuwachs
wieso schwarzmarkt? darf sich unser gärtnerhobby nur in der beziehung zwischen professionellem erzeuger und abnehmer abspielen? das war wohl in der anfangszeit meines hobbys so...aber mit zunehmender kenntnis und spezialisierung verlagert sich das hobby eben in diesen privat organisierten tauschhandel.

wenn es diesen "schwarzmarkt nicht gäbe, hätte ich keinen garten, zumindest nicht einen wie er momentan aussieht...weil mir diese "pflanzenzüchtungsergebnisse" zu 99% noch nie angesprochen haben und wildstauden oft von den professionellen anbietern hoffnungslos überteuert angeboten werden und mein budget, dass ich von der familie abzweigen darf, sehr schnell endlich ist, bin ich auf hobbygärtner angewiesen, die wie ich auch ihre schätze vermehren und ihr hobby nicht kommerzialisieren + in der regel pflanzen unentgeltlich gegen andere eintauschen...und nicht auf den "raritätenstatus" ihrer pflanze achten ...sonst hätte ich jetzt nicht 3 cypripedium acaule sämlinge im gewächshaus liegen :D, die ich jetzt gleich eintopfen werde.

ich gestehe aber ein, dass ein professioneller pflanzenvermehrer von leuten wie mir nicht leben könnte.

norbert
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Hans

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #2 am: 09. Mai 2004, 17:54:58 »

Hallo zusammen,

in diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen mit welchen Leuten die "Pflanzenindustrie" ihr Geschäft macht.

Wenn ich mich so in der Gartenabteilung vom Obi oder beim Gärtner um die Ecke umschaue, sind das in der Mehrzahl Leute, die "wenig" Ahnung von den Pflanzen haben. Und davon dürften sich die wenigstens in Gartenforen im Internet herumtreiben.

Es gibt vielleicht 5 Millionen (total geschätzt) Leute, die sich Pflanzen kaufen und wieviel davon lesen/tauschen in Gartenforen? Ich schätze mal 0,0...1 Prozent davon. :)

Ich kann mir auf jeden Fall nicht vorstellen, dass Tauschplätze im Internet den Vermehrungsbetrieben recht viel Kundschaft wegnehmen. Und selbst wenn es so wäre, sind doch die Firmen selbst schuld daran, da sie dann anscheinend wenig vom Geschäftsleben an sich verstehen. :)

Schöne Grüße
Hans
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Es ist eine immerwährende Erfahrung, dass derjenige, der Macht besitzt, dazu neigt, diese zu mißbrauchen, bis er an seine Grenzen stößt. (Charles de Secondat)

Susanne

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #3 am: 09. Mai 2004, 23:25:39 »


Anderes Beispiel: Im Nachbarort hat eine Staudenvermehrungsbetrieb aufgemacht, der über Gewebekultur Massenvermehrung betreibt. Schnell gepuschte Pflanzen, von denen die Hälfte den nächsten Winter nicht überlebt. Damit werden in der Region die Gartencenter und Baumärkte überschwemmt. Und dort wird gekauft, ob mit oder ohne Fachberatung.

20 km weiter gibt es eine Staudengärtnermeisterin, die sich die Hacken aufreißt, um sorgfältig über Teilung, Stecklinge oder Samen vermehrte Pflanzen an den Mann zu bringen. Ihre Pflanzen haben nicht nur einen soliden Wurzelballen, sie halten auch den nächsten Winter aus. Aber sie sind auch teurer.
Die Frau hat praktisch keine Chance, es sei denn, sie bedient einen der aktuellen Modefimmel. Also macht sie auf dem Acker nebenan in Kürbissen...

Und was die "Tauschplätze" im Internet angeht, da habe ich letztens Bauklötze gestaunt. Inzwischen hat doch wirklich jeder Branchenbeteiligte, ob Interessengemeinschaft, Presse, Fernsehen oder Produzent sein eigenes Forum mit Tauschbörse.

Ganz zu schweigen von ebay...



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Nina

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #4 am: 09. Mai 2004, 23:35:45 »

Ich gebe zu: Meine Muttertagsgeschenke habe ich selber gesaet (Chili und Tomaten) oder geteilt (Hostas etc.)worden... ::)

Dennoch lasse ich genügend Geld bei den professionellen Pflanzenvermehrern. ;)

Was schlägst Du vor Susanne?
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Matthias

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #5 am: 09. Mai 2004, 23:59:39 »


Anderes Beispiel: Im Nachbarort hat eine Staudenvermehrungsbetrieb aufgemacht, der über Gewebekultur Massenvermehrung betreibt. Schnell gepuschte Pflanzen, von denen die Hälfte den nächsten Winter nicht überlebt.

Das denke ich mal stimmt so nicht ganz, auch z.B. Häberli vermehrt die meisten Pflanzen durch Meristemvermehrung, was ja nichts anderes als Vermehrung durch Zellen bedeutet, also Massenproduktion.

Zitat
20 km weiter gibt es eine Staudengärtnermeisterin, die sich die Hacken aufreißt, um sorgfältig über Teilung, Stecklinge oder Samen vermehrte Pflanzen an den Mann zu bringen. Ihre Pflanzen haben nicht nur einen soliden Wurzelballen, sie halten auch den nächsten Winter aus. Aber sie sind auch teurer.

Sicherlich vermehren viele Staudengärtnereien vegetativ und durch Samen, um aber im Markt bestehen zu können müssen sie warscheinlich alle bald auf den Zug aufspringen um nicht von ihm überfahren zu werden.
Fakt ist doch eindeutig, wie es auch hier schon mehrfach diskutiert wurde, der/die Kunde(in) will billige Pflanzen (Schnäppchen) kaufen, und dafür eignet sich dann eben auch die Gewebevermehrung.

Zum anderen habe auch ich nicht ein riesengroßes Budget, dass ich alles in teuren Gärtnereien kaufe. Zum Glück gibt es weltweite Samen- und Pflanzentauschforen, und wenn ich diese Quellen nicht zur Verfügung hätte, würde ich aucn noch manche Pflanze nicht im Garten besitzen.

Ich kaufe im Handel nur Samen und vermehre selber, ansonsten tausche ich den Rest über Gartenforen.

Zitat
Also macht sie auf dem Acker nebenan in Kürbissen...

Kann die Frau von Kürbissen leben ? Sind Kürbisse eine Marktlücke?

Zitat
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Susanne

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #6 am: 10. Mai 2004, 00:01:45 »


Zitat
Was schlägst Du vor Susanne?
Erst mal gar nix, weil ich nicht weiß, wie groß das Problem tatsächlich schon ist. Ich kenne halt auch nur die Einzelfälle.

Andererseits mag ich mich auch nicht damit abfinden, daß solche Entwicklungen zwangsweise als Zeichen der Zeit hingenommen werden. Es gibt schon zuviele Berufe und Bereiche, die durch zunehmende Automatisierung an Charakter verloren haben, ich mag das nicht auch noch unterstützen.

Tatsache ist aber, daß mir bei Internet-Tauschaktionen inzwischen Zweifel kommen, egal, ob es sich um Saatgut oder Pflanzen handelt. Natürlich schädige ich mit den kleinen Einzeltauschaktionen niemanden, aber ich denke auch immer dabei, ich hätte ja auch den Existenzkampf des Saatguthändlers in der Nachbarschaft oder der oben genannten Staudengärtnermeisterin etwas erleichtern können...

Jedenfalls kann ich es heute keinem Züchter mehr übel nehmen, wenn er seine Sorten patentieren läßt und die Vermehrung nur gegen Lizenzgebühren erlaubt.

Vielleicht meldet sich mal ein Profi zu dem Thema... es ist ja ursprünglich auch von einem Profi aufgeworfen worden. ;D

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sonnenschein

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #7 am: 10. Mai 2004, 00:03:45 »

Ich bin ja nun eine Bauerntochter. Und liebe die Erzählungen "alter Leute" von früher.
Gärtnereien? Gabs nicht, war Luxus. Dekadent!
-
Bei der Konfirmation der Nichte war Ausfahrt. Die weggeheiratete Schwester hatte eine Rose vom Nachbarn bekommen. Eine ganz besondere, die war nicht rosa, sondern dunkelrot! Und einen Ausläufer hatte sie schon gemacht! Den bekam die Oma dann von ihrer Schwester im Oktober zum Geburtstag. Der Tausch über den Gartenzaun war sowieso selbstverständlich. Danke sagen durfte man nicht, die Pflanze wuchs sonst nicht an.
-
Ich freue mich auch, wenn ich in einer guten Gärtnerei einkaufen kann, sie auch unterstützen. Aber den Tausch und dabei immer auch den Erfahrungsaustausch würde ich mir nie verkneifen wollen!

Kurbelt es nicht die Wirtschaft an, wenn die meisten Pflanzen (aus dem Supermarkt http://www.bluemchen-auslese.de/index.php?seite=zeitung_nasowas.php ) den Winter nicht überleben? Diejenigen, die sich von Leidenschaft haben anstecken lassen, werden früher oder später auf gute Gärtnerware umsteigen. Wären sie ohne Supermarktfrust ans Gärtnern gekommen? Ohne die momentane Mode? Einige sicher, viele aber nicht!
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Susanne

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #8 am: 10. Mai 2004, 00:05:11 »



Zitat
Das denke ich mal stimmt so nicht ganz
Ich berufe mich dabei auf die Aussage der Staudengärtnermeisterin. Du nennst Häberli - es macht doch einen Riesenunterschied, ob jemand Stauden oder Obstgehölze über Zellkulturen vermehrt.

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Matthias

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #9 am: 10. Mai 2004, 00:12:35 »


....es macht doch einen Riesenunterschied, ob jemand Stauden oder Obstgehölze über Zellkulturen vermehrt.

Ja wirklich.. wo soll der denn bestehen? Ab Anfang der 80er Jahre hat das bei uns (nicht nur bei Obst, auch bei Stauden) begonnen, und sicherlich auch in anderen Gärtnereien.

Besteht zwischen Meristemvermehrung bei Obst und Stauden ein Unterschied, Susanne? Ich habe mal schnell gegoogelt und konnte ihn nicht finden, auch andere renomierte Firmen befassen sich damit, lässt sich ganz schnell herausfinden, gib bei Google das Suchwort - ,,Meristemvermehrung'' ein...

Auch Gärtnereien müssen betriebswirtschaftlich rechnen. Ob ich nun von einer Pflanze vegetativ 10-20 Stecklinge machen kann, oder mit Zellvermehrung einige 1.000 ist doch am Ende richtiges Geld, die Verlockung nach dem großen Geld ist für viele Firmen groß, die diese Technik beherrschen.
« Letzte Änderung: 10. Mai 2004, 00:16:24 von Matthias »
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Susanne

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #10 am: 10. Mai 2004, 00:28:25 »


Zitat
Besteht zwischen Meristemvermehrung bei Obst und Stauden ein Unterschied
Der Unterschied besteht darin, daß man eine über Gewebekultur vermehrte Staude für schnelles Geld vor dem ersten Winter verkaufen kann. Obstgehölze werden aber erst nach einer Verholzungsphase verkauft, müssen also mindestens einen Winter überstanden haben. Dafür müssen sie ausreifen, anschließend gelagert werden, können also nicht wie Stauden über hohen Dünge- und Spritzmittelaufwand in einer Saison auf den Markt gepuscht werden. Entsprechend gering ist bei Gehölzen der Unterschied in der Gewinnspanne.



 


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Matthias

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #11 am: 10. Mai 2004, 00:36:30 »

Zitat
Der Unterschied besteht darin, daß man eine über Gewebekultur vermehrte Staude für schnelles Geld vor dem ersten Winter verkaufen kann.

Aha.., das kann eine Firma aber auch mit samen- oder stecklingsvermehrten Stauden machen, diese noch einjährig in den Handel zu bringen. Der durschnittliche Garten-/Baumarktkunde oder Ebaykäufer merkt das nicht, oder etwa doch? ??? :D
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bernhard

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #12 am: 10. Mai 2004, 08:39:28 »

zur differenzierung:

Zitat
Zitat:
Ganz zu schweigen von ebay...
Fachfrauen/-männer kaufen garantiert nicht bei ebay...!

es gibt auch ausnahmen .... siehe hubertusstock! da kann man qualität kaufen.....
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Bernhard

ernst

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #13 am: 10. Mai 2004, 08:57:06 »

Das Geld in Scheinen ist sicher nur mit Quantität zu machen. Die Stückzahlen bringen den Baumärkten, Pflanzenvertriebsketten und Aldis den notwendigen Gewinn.
Ich denke nicht, dass ein paar wenige Sortenwahnsinnige ;D mit ihren internen Spielchen in dieser Maschine eine wesentliche Rolle spielen- direkt!
Über Umwege sehr wohl.
Ich habe vor Jahren, als das ganze Einkommen für die notwendigen Dinge des Lebens verplant war, gärtnerisch auch hauptsächlich vom Tausch gelebt, und so gewonnene Begeisterung führt heute, wo's rein altersbedingt finanziell einfacher ist, dazu, dass ich oft und oft meiner Unbeherrschtheit freien Lauf lasse, und die Gärtnereien im Kaufrausch kräftigst unterstütze ;)

Eine Pflanze mit Geschichte, von diesem, von jenem, unter diesen oder jenen Umständen bekommen, hat aber einen eigenen Reiz, der durch nichts ersetzt werden kann (zB eine einzige Centaurea, vor 20 Jahren von einem Freund anläßlich eines Geburtstagsfestes auf eine Berghütte überreicht bekommen, hat sich zu einer "Leitpflanze" in meinem Garten entwickelt. Oder ein Pfingstveilchen, trotz durchzechter Nacht und den entsprechenden Folgen, um 6 Uhr früh, noch schnell vor der Heimfahrt überreicht)

Noch ein anderer Aspekt:
Pflanzentausch über "seedsavers" oder "Arche noah" ist doch eine sinnvolle Ergänzung, man findet interessante Teile und tut ein gutes Werk.- nicht zuletzt deswegen, weil mir die durch moderne Vermehrungsmethoden entstehende genetische Uniformität wirklich zuwider ist.

Und in jedem zweiten Garten die identen Pflanzen zu sehen, weil sie in diesem Jahr gerade zufällig in allen Großmärkten Europas verkauft werden, ist auch fad.
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fisalis

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Re:Modepflanzen und die Folgen
« Antwort #14 am: 10. Mai 2004, 09:11:01 »

Qualität bei Pflanzen heisst für mich zwingend auch aus kontrolliert biologischem Anbau. Wenn dann kein Setzling erhältlich ist, bleibt mir nur die Anzucht aus biologischem Saatgut. Beides ist nach wie vor alles andere als einfach erhältlich, und solange sich da nichts ändert, ist es mir genauso wie bei den konventionellen Bauern eigentlich egal, wenn konventionell produzierende Gärtnereien eingehen.
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