Moin an alle:)
Ich habe Gott sei Danke keinerlei Probleme mit diesem Pilz (allerdings auch nur zwei Buchs im Garten und wenn die hopps gehen ist das auch noch so).
Was diesem Pilz angeht würde ich mich an eurer Stelle ausschließlich auf Infos des zuständigen Pflanzenschutzamtes verlassen, da scheinbar ziemlich viele dubiose Empfehlungen zu diesem Thema existieren, wenn man die Beiträge hier gründlich studiert.... Urgesteinmehl wird dem Pilz eher nicht das Wasser entziehen, es bindet zwar Wasser aber beseitigt es nicht sondern speichert es, damit könnte der Schuss ganz gefährlich nach hinten losgehen (denn dann ist das Wasser schließlich bis zum austrocknen des Gesteinsmehls auf der Pflanze...)!
Aliette könnt ihr, wenn es sich relativ sicher um Cylindrocladium handelt, mit Sicherheit vergessen! Das Mittel wirkt sehr spezifisch ausschließlich gegen Phytophthora-Arten und erfasst selbst nahe verwandte Pilze wie Pythium nur unzureichend.... (Bei vorhandenem Befall gibt es übrigens selbst im Profigartenbau kein sicheres Mittel gegen Phytophthora soviel zur schlechten Wirkung von Aliette)
Wichtig ist vor allem, dass die Pflanzen so schnell wie möglich abtrocknen können (ist bei diesem Wetter schwierig oder unmöglich, ist mir auch klar!) und möglichst auf anfällige Sorten wie den Blauen Heinz zu verzichten.
Gefährlich ist vor allem die Zeit nach dem Schnitt (die Sporen dringen über die Wunden ein), hier kann die Anwendung eines breit wirksamen Fungizides wie Dithane (Mancozeb), sofern im Kleingarten noch greifbar Polyram (Metiram), Kupferpräparaten oder ähnlichen nützlich sein (sicher keine 100%ige Wirkung!). Aber: Alle diese Mittel sind reine Kontaktfungizide und wirken daher erstens nur vorbeugend und zweitens nur bei einem lückenlosen Belag auch auf der Blattunterseite! Bei regnerischem Wetter am ehesten Kupfer, da diese Mittel nach meinen Erahrungen die beste Haftfähigkeit besitzen.
Für den Profi werden noch andere Präparate empfohlen, deren Wirkstoffe auch im Kleingartenbereich einsetzbar sind und zwar: Azoxystrobin (es gibt einige Präparate für den Kleingarte, u.a. auch eines der zahlreichen "Saprol's") Thiophanat-methyl (für die Schweizer Topsin, in Deutschland nicht erhältlich für den Kleingarten und zu Österreich hab ich keine Infos) und die Wirkstoffkombination Cyprodinil+Fludioxonil (Erdbeerspritzmittel Botrysan, in den Nachbarländern möglicherweise als Switch zu haben). Letztere hat sich gegen Cylindrocladium an anderen Pflanzen als gut wirksam erwiesen. Wirksam dürfte auch der Wirkstoff Triticonazol sein (auch dazu gibts in Deutschland ein "Saprol"), da ein anderer Wirkstoff aus dieser Wirkstoffgruppe empfohlen wird.
Wichtig: Alle Mittel wirken ausschließlich vorbeugend! Also nach dem Schnitt oder bei hohen Temperaturen mit hoher Luftfeuchte einsetzen. 100% sicher ist keins davon! (alle letztgenannten Mittel sind übrigens systemisch oder werden zumindest fest an die Wachsschicht gebunden und sind somit recht unabhängig von der Witterung wirksam, sofern der Belag vor dem Regen antrocknen kann.)
Wenn man erst Symptome sieht, hilft eigentlich nur noch konsequentes Vernichten der befallenen Pflanzen via Verbrennung oder Restmüll! Alles rumdoktern mit Rückschnitt etc. halte ich für sinnlos (wie euch ja auch das Pflanzenschutzamt bestätigt hat) und weiter weg pflanzen hält den Pilz echt fantastisch im Garten, wenn das also euer erklärtes Ziel ist.... man zu. Wobei ich es zugegeben verstehen kann wenn man das nicht tun mag, auch ich hänge an meinen Pflanzen, wenn auch nicht gerade an meinem Buchs.....
Sicherheitshalber solltet ihr noch die Schnittwerkzeuge desinfizieren um Verschleppung zu vermeiden, das geht im Kleingarten am besten mit 70%igem Alkohol (Spiritus), da Dimanin ausgerechnet gegen Cylindocladium unwirksam ist.
Achja zum Schluss sei noch erwähnt, dass alle genannten Mittel auch gleichzeitig gegen Voluntelle und andere Blattfleckenpilze wirksam sind.
Und damit genug von mir,wnn ihr noch Fragen habt könnt ihr euch ja melden.
LG Daniel