Hallo zusammen,
hier mal ein bißchen was zu den Hummeln ...
Hummel Hummel!Im Frühjahr kommen die Brummis mit dem farbigen Pelz wieder.
Die etwa 29 Hummelarten, die bei uns vorkommen, genießen einen ausgesprochen guten Ruf. Anders als Wespen oder Bienen gelten die gemütlichen Brummis mit dem farbigen Pelz als harmlos und liebenswert. Über ihre Biologie ist den wenigsten Menschen etwas bekannt und so wundert es nicht, dass wir über die Gefährdung der Hummelarten widersprüchliche Aussagen finden.
Einige Wissenschaftler geben die Zahl der vom Aussterben bedrohten Hummelarten für Deutschland mit 16 an. Andere bezweifeln dies.
Letztendlich ist aber allen klar, dass einige Arten häufiger und anpassungsfähiger, wiederum andere vom Aussterben bedroht sind.
Naturschützer wissen zu berichten, dass vor zwanzig oder dreißig Jahren im Frühjahr viel mehr Hummeln zu beobachten waren als heute. Bei den hochbedrohten Arten handelt es sich um Hummeln, die auf äußerst seltenen und empfindlichen Lebensbereichen wie etwa Heideflächen oder Dünenlandschaften vorkommen.
Typische Einzelgänger Eines steht jedenfalls fest: Gäbe es keine Hummeln, könnten sich viele Pflanzen nicht vermehren. Das gilt vor allem für Gewächse mit tiefem Blütenkelch, den
Rotklee zum Beispiel. Er ist auf die Bestäubung durch Hummeln angewiesen, weil Bienen bei ihm nicht landen: Zu tief der Nektar, zu kurz der Bienenrüssel.
Nur Hummeln haben ein Saugorgan, das lang genug ist, um auch den tiefsten Blütenboden zu erreichen. Diese Eigenschaft verschafft ihnen eine spezielle
ökologische Nische.
Hinzu kommt, dass Hummeln dank ihres Pelzkleids auch bei niedrigen Außentemperaturen ihrer Sammelleidenschaft nachgehen können. Gerade im Frühjahr, wenn die meisten Bienen noch im Bienenstock "hinterm Ofen hocken", tragen Hummeln entscheidend zur Bestäubung der Bäume und Kräuter bei. Während Bienen miteinander kommunizieren, im geselligen Bienentanz Informationen über ergiebige Nektarquellen austauschen und sich hernach gemeinsam darüber hermachen, sind Hummeln ausgesprochene "private dancer": Sie gehen
einzeln auf Nektar- und Pollensuche.
Hummeln lieben's warm Die verschiedenen Hummelarten zu bestimmen ist äußerst schwierig. Manche sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich, gehören aber sogenannten "Doppelarten" an. Diese Verwechslungsgefahr besteht seit der Eiszeit: Damals gab es eine große Hummeldeportation, bei der die nördlichen Populationen nach Süden verschleppt wurden und sich mit den heimischen Arten vermischten. Dabei entstand eine Vielzahl verschiedener Färbungen. Gemeinsames Merkmal aller Hummelarten bei uns ist aber, dass jeder Hummelstaat im Frühjahr neu gegründet wird, und zwar von einer einzelnen, im Vorjahr geborenen und befruchteten
Königin.
Im Frühjahr verlässt sie ihr frostsicheres Winterquartier, um eine neue Nistgelegenheit zu suchen. Dabei bevorzugt sie geschützte und warme Stellen an sonnenbeschienenen Hängen und Böschungen, zum Beispiel verlassene, ausgepolsterte Mäusenester am Boden. Allerdings ist eine Hummelart auch regelmäßig in Baumhöhlen oder Vogelnestern zu finden.
Im zeitigen Frühjahr baut die befruchtete Hummelkönigin auf dem Höhlenboden einen etwa fingerhutgroßen Honigtopf aus Wachs. In diesen Vorratsbehälter füllt sie Nektar von Frühblühern wie etwa dem
Huflattich, aber auch eiweißreiche Pollen ein, die sie zur Aufzucht der Larven und zur Produktion der Eier nutzt. Nach vier Häutungen spinnen sich die Hummellarven zu einem Kokon, in dem sie sich verpuppen. Bei diesen zueinander dicht stehenden Kokon baut das Weibchen eine Gemeinschaftszelle aus Wachs, die es mit Eiern und Pollen versorgt. Nach etwa 14 bis 35 Tagen ist es dann soweit: Die erste Generation von Arbeiterinnen schlüpft.
Diese Arbeiterinnen helfen der Königin und versorgen dabei die Nachkommenschaft. Dabei entwickeln sich bald unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte: Die Königin übernimmt mehr und mehr Aufgaben im Stock und verlässt am Ende das Nest gar nicht mehr, um sich ausschließlich der Weiterentwicklung und Vermehrung von Arbeitern zu widmen, während die Arbeiterinnen überwiegend im "Außendienst" tätig sind.
Ein Hummelvolk kann zwischen 60 und 600 Tieren umfassen.
Ist ein Hummelvolk zahlenmäßig am größten, so beginnt die Produktion von fortpflanzungsfähigen Tieren, den Drohnen und jungen Königinnen.
Die geschlechtsreifen Tiere bleiben nach dem Schlupf noch kurze Zeit im Nest, bevor sie ausfliegen und sich paaren. Um arteigene Weibchen zu treffen, verhalten sich die Männchen reichlich auffallend: sie fliegen in Bahnen oftmals mehrere Stunden am Tag dieselben Strecken ab und setzen dabei unablässig ihre Duftmarken.
Sobald sie befruchtet ist, macht sich die Hummel-Queen auf die Suche nach einem frostsicheren Winterquartier. Dass es ihre Untertanen schon in den ersten Frösten dahinrafft, ficht sie nicht an: Im nächsten Frühjahr gibt's ein neues Volk.
Mit geringfügigen Änderungen entnommen aus Naturschutz heute, dem Mitgliedermagazin des NABU.
Hummel-Literatur in Garten-purHummellinks:
Aktion HummelschutzSamentauschbörse, Gartentipps für den Hummelschutz im eigenen Garten, Nistkästen und Nahrungspflanzen, Biologie der Hummeln und vieles mehr. Sehr empfehlenswert.
Hummeln - Biologie, Arten und SchutzHier wird sehr anschaulich die Biologie der Hummel beschrieben, die Möglichkeiten des Hummelschutzes aufgezeigt und die verschiedenen Arten der Hummeln in Fotos dargestellt. Sehr empfehlenswert
Was machen Hummeln wenn es regnet?Naturtagebuch von Nafoku (Sabine Jelinek). Einfach schön!
Hummelgrüße
Hans