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Autor Thema: Lonicera kamtschatica - Maibeere  (Gelesen 221880 mal)

Tester32

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #225 am: 29. September 2016, 10:30:47 »

Ich möchte in unserem bayerischen Klima das Sortenverhalten für unterschiedliche Züchtungen testen. So habe ich 4 weitere Sorten gekauft und auch bereits eingepflanzt:  Silginka, Wolschebniza, Jugana, Borealis. Silginka und Jugana sind aus einer sibirischen Züchtung, Wolschebniza kommt aus dem Ural-Gebiet, Borealis ist eine Kanadierin.

Mein Versuch, zwei Sorten aus der Gegend um Sankt Petersburg zu bekommen, schlugen erst mal fehl. Aber ich bekomme sie evtl. noch auf Umwegen oder in einem andere Jahr. Züchtungen aus dem Altai habe ich bewußt nicht bestellt.
« Letzte Änderung: 07. November 2016, 16:38:29 von Tester32 »
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Tester32

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #226 am: 12. Januar 2017, 16:40:37 »

So, der Freilandversuch in Bayern läuft.  :)

Gepflanzt sind 10 Sorten:

Bakczarskaja Jubilejnaja (3j, Zuchtstation: Baktschar/Sibirien)
Wostorg (3j, Baktschar)
Bakczarskij Welikan (3j, Baktschar)
Gordost Bakczara (3j, Baktschar)
Silginka (3j, Baktschar)
Wolschebniza (4j, Tscheljabinsk/Ural)
Jugana (3j, Baktschar)
Borealis (3j, Saskatchewan/Kanada)
Fialka (2j, Sankt-Petersburg)
Nimfa (2j, Sankt-Petersburg)

Den letzteren 2 geht es nicht gut, lagen zu lange in einer Postfilialie, es ist nicht sicher, dass sie überleben werden. Auch die anderen habe ich teilweise umgepflanzt, teilweise neu eingepflanzt. Im Sommer werde ich wissen, ob alle 10 am neuen Ort gut angewachsen sind. Sie sind nun alle an einer sehr sonnigen Stelle. Manche haben nicht viel Platz in die Tiefe, da teilweise über einem Öltank, aber für einen Flachwurzler ist das kein großes Problem.

Platz hätte ich zwar noch für maximal 1-2 Pflanzen, und Sortenbeschreibungen für die Dlinnoplodnaya, Morena, Zolushka sind auch durchaus interessant. Falls jemand mit diesen Sorten Erfahrungen in unserem Klima hat, - ich bin ganz ein Ohr!  :) Sie zu besorgen werde ich aber erst mal nicht, will erst abwarten, wie sich die 10 vorhandenen in unserem Klima fühlen werden, wie sie fruchten und schmecken. Eventuell kommen dann welche weg.

Im Frühjahr gibt es hoffentlich schöne Fotos.  :)

PS: Ich befördere mich hiermit zum Leiter der Bayerischen Versuchsstation für Maibeeren. ;D Immerhin habe ich mit meinen 10 Versuchssorten unsere Baerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau mit ihren 4 Sorten im Versuch schon deutlich übertroffen. Die Fialka habe ich auch in meinem Versuch, wobei das eine alte Sorte ist, deren Attraktivität nicht nur im gutem Geschmack liegen soll, sondern auch in schöner Größe und Form für Gartengestaltung. Die Fialka und Nimfa habe ich aus einem ukrainischer Baumschule, die auf Gartenbau spezialisiert ist, nicht auf Beerenzucht.
« Letzte Änderung: 12. Januar 2017, 17:52:59 von Tester32 »
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b-hoernchen

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #227 am: 12. Januar 2017, 18:49:18 »

Interessant! Was hast du denn bitte für einen Boden, Tester 32? Bei mir stehen im mit Sand, Kompost und Sägespänen/Holzhäckseln angereicherten Humus, der über kalkhakltigem Seeton. Die im letzten Frühjahr gesetzten Pflanzen sind bislang kaum gewachsen - anderes die älteren, welche die Düngeorgie mit frischem Pferdemist (vorletztes Jahr) mitgemacht haben.
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Rib-2BW

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #228 am: 13. Januar 2017, 00:59:30 »

ich finde das auch interessant. ich habe zwei Büsche. ich rate es aber ab, die büsche in die Sonne zu stellen. bei mir treiben die büsche bei mildem winterwetter aus oder fangen an zu blühen. Schatten oder die westseite vom haus halte ich für passender. die beeren haben ja für die ausreife noch viel zeit. japanische auslesen halte ich daher für interessanter.
« Letzte Änderung: 13. Januar 2017, 01:01:35 von Rib-Esel »
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floXIII

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #229 am: 13. Januar 2017, 08:02:18 »

Finde die japanischen Verwandten auch viel interessanter. Scheinen schöneres Blattwerk zu haben (auch noch in den Herbst hinein). Und die Erntemenge soll auch höher sein.

Mal schauen, hab jetzt zwei Sorten hier stehen, bin schon gespannt wie sie sich entwicklen werden.

Handelt es sich bei den russischen Sorten eigentlich um Lonicera caerulea var. kamtschatica oder um Lonicera caerulea var. edulis?
Die japanischen Maibeeren müssten Lonicera caerulea var. emphyllocalyx sein oder?
Vielleicht kennt sich da jemand von euch besser aus  ;)
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Tester32

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #230 am: 13. Januar 2017, 22:05:58 »

@b-hoernchen:  Welche Sorten hast Du bitte? Die Wolschebniza habe ich übrigens auf Deinen Rat gekauft, scheint in der Tat eine leckere Sorte zu sein.

Ich habe lehmigen Boden. Letztes Jahr hatte ich ca. April vier 2-jährige Pflanzen a 20-30 cm eingepflanzt. Sie kamen in 0,5 l Containern. Ich hatte Löcher ca. 40x40x40 ausgebuddelt, mit gebrauchsfertigen und gedüngten Pflanzenerde gefüllt, und zu meinem Staunen sind die Pflanzen Im Juni-Juli gut gewachsen, ca. 20 bis 50 cm. Auch die am wenigsten gewachsene hatte beim Umpflanzen im Herbst ein ca. vierfaches Wurzelwolumen entwickelt.

Die Russen düngen ihre Maibeeren oft mit ca. 1/2 Glass Asche jährlich (ca. 100 ml) und einem (oder zwei?) Komposteimer pro Pflanze. Das soll gut funktionieren und völlig ausreichen. Ich habe vorsichtshalber letztes Jahr die Asche vom Grillen gesammelt, dürfte für meine Pflänzchen reichen.  :)

Ähm, stop, es gab da ja noch einen gut bewährten, von mehreren Leuten erprobten und bestätigten Tip, sogar von der mittlerweile leider verstorbenen Redakteurin einer guten russischen Gartenzeitschrift. Damit die Maibeere-Pflanzen gut wachsen, ,uss man sie zu Beginn der Vegetation mit Stickstoff versorgen. Das geht so:

Du verdünnst 2 Esslöffel Harnstoff in einem 10l-Eimer Wasser. Oder einer Gießkanne, sie haben auch 10L. Diese Menge reicht für 3-4 Pflanzen.  Die erste Düngung macht man Ende des Weinter oder im Frühjahr, wenn der Boden tagsüber bereits auftaut und nachts noch einfriert.  Insgesamt sollte man dreimal düngen, alle 7-10 Tage.

Zu spät darf man die Maibeeren mit Stickstoff nicht düngen, weil sie sonst Probleme im Herbst bekommen, in den Winterschaft zu gehen.

Auch gibt es russische Berichte, dass man Rasenschnitt unter die Pflanzen einmal monatlich werfen kann, ca. 5 cm dick. Zum Mulchen und Düngen gleichzeitig. Ich weiß aber nicht, ob das bei unserem feuchten Wetter eine gute Idee ist. Und ich habe keine Infos über besondere Ergebnisse dieser Methode.

« Letzte Änderung: 19. März 2017, 16:15:12 von Tester32 »
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Tester32

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #231 am: 13. Januar 2017, 22:26:31 »

ich habe zwei Büsche. ich rate es aber ab, die büsche in die Sonne zu stellen. bei mir treiben die büsche bei mildem winterwetter aus oder fangen an zu blühen. Schatten oder die westseite vom haus halte ich für passender. die beeren haben ja für die ausreife noch viel zeit. japanische auslesen halte ich daher für interessanter.

Welche Sorten hast Du bitte?

Es gibt eine Studie über das Verhalten der Pflanzen auf der Sachalin-Insel. Dort überleben die Pflanzen nur auf Lichtungen, im Schatten keine Chance. Drei starke Stressfaktoren wie Schatten, Kälte und hohe Temperatursprünge bis 30°C/Tag können die Maibeere-Pflanzen nicht aushalten. Unter diesen Bedingungen werden sie anfällig gegenüber Pilzen und anderen Pflanzen, die sonst gar nicht pathogen sind.

Die Berichte von Russen aus ihren Gärten bestätigen überwiegend, dass Maibeeren in der Sonne besser wachsen als im Halbschatten. Auch im russischen Forschungsinstitut in Sürsibirien habe ich die Pflanzen in praller Sohne erlebt, das schien sie nicht zu stören.

Ich glaube nicht, dass ein Schatten das sogenannte Herbstblühen (im Spätherbst und Winter) nennenswert verhindern kann. Es hängt mehr von der Empfindlichkeit der jeweiligen Sorte und dem Alter der Pflanze (2-3-jährige Pflanzen neigen nicht dazu) ab. Von der Dauer der Lichteinstrahlung (Summe der Lichtstunden) und der Temperatur hängt gewiß auch ab, ob eine Pflanze aufwacht, aber ob man das über eine Anpflanzung im Schatten wesentlich beeinflussen kann, bezweifle ich. Die Ernte und den Geschmack beeinflusst das auf alle Fälle negativ, im Schatten tragen die Pflanzen weniger Früchte und sie sind saurer. Die Folgen des Winterblühens sind übrigens oft nicht schlimm. Können aber auch verheerend sein, bis zum totalen Ernteausfall.

Du kannst ja mal zum Vergleich Setzlinge von gleichen Pflanzen in die Sonne setzen.  :)
« Letzte Änderung: 14. Januar 2017, 23:26:03 von Tester32 »
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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #232 am: 13. Januar 2017, 22:49:30 »

Finde die japanischen Verwandten auch viel interessanter. Scheinen schöneres Blattwerk zu haben (auch noch in den Herbst hinein). Und die Erntemenge soll auch höher sein.

Ja, die Japaner fand ich vom Aussehen her auch interessanter als die Russen. :) Schöner Blauton der Blätter. Aber die Pflanzen sind glaube ich etwas kleiner und nicht so dicht? Wobei das bei den neuen Baktscharsorten auch der Fall ist, klein und nicht dicht.

Hast Du Infos über die Japaner? Sortenbeschreibungen, mit Beerengrößen und Erntemengen? Ich würde sie gerne mit den Russen und Kanadiern vergleichen. Viel besser dürften die Japaner wahrscheinlich auch nicht sein, sonst hätten die Kanadier für ihre Plantagen die Japaner nehmen können und keine eigenen Sorten züchten müssen. Aber schöner definitiv!

Wie heißen Deine Sorten und wo hast Du sie bekommen?


Handelt es sich bei den russischen Sorten eigentlich um Lonicera caerulea var. kamtschatica oder um Lonicera caerulea var. edulis?
Die japanischen Maibeeren müssten Lonicera caerulea var. emphyllocalyx sein oder?
Vielleicht kennt sich da jemand von euch besser aus  ;)

Ich bin darüber auch verwirrt. :) Die Ergebnissorten aus dem rusischen Zuchtprogramm heißen wohl Lonicera kamtschatica. Als Genquellen nehmen die Züchter wohl neben den bereits bekannten Sorten die wilde Lonicera Kamtschatica (soll für süßen Geschmack sorgen), die Lonicera altaica (soll für Produktivität sorgen), die Lonicera turczaninovii (keine Ahnung, was für ein Zeug) und noch irgendeine Lonicera (kann die japanische sein).
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floXIII

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #233 am: 14. Januar 2017, 08:18:27 »

@Tester32: Danke für deine Beiträge, sehr interessant.

Meine “Japaner“ heißen Blue Sea und Blue Moon. Gib einfach “Erstbeeren“ bei YouTube ein. Da sieht man dann schöne Videos dazu. Auch den Unterschied mit der Kamtschatica.
Sie sind kompakter und buschiger. Vom Wuchs her finde ich sie deshalb auch schöner. Kanns aber halt nur anhand der Vid
eos beurteilen. Eigene Erfahrungen gibs erst mit diesem Jahr.
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Rib-2BW

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #234 am: 14. Januar 2017, 11:16:30 »

ich habe zwei Büsche. ich rate es aber ab, die büsche in die Sonne zu stellen. bei mir treiben die büsche bei mildem winterwetter aus oder fangen an zu blühen. Schatten oder die westseite vom haus halte ich für passender. die beeren haben ja für die ausreife noch viel zeit. japanische auslesen halte ich daher für interessanter.

Welche Sorten hast Du bitte?


Wenn ich mich noch richtig erinnere, dann stand an dem Zettelchen Morena. kann aber auch Mailon sein. Sie stehen halbschattig.
« Letzte Änderung: 14. Januar 2017, 13:23:10 von Rib-Esel »
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cydorian

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #235 am: 14. Januar 2017, 11:34:04 »

Die Japanischen habe ich wild auf riesigen Flächen wild auf Hokkaido wachsen gesehen, bis direkt an heisse vulkanische Quellen heran. Vom weitem bis auf die bläulichere Blattfarbe in Grösse und Habitus fast wie Heidelbeeren. Wird dort auch wild gesammelt. Marmelade draus kann man kaufen, es gibt ein Ainu-Wort dafür. Es stimmt, im Halbschatten waren die nie, sondern ohne zweites Stockwerk frei. Und die Früchte waren sehr klein, auch kein dichter Behang, Aroma ebenfalls schwach. Kultursorten davon müssten schon deutlich mehr können, damit die interessant ist abgesehen vom kleineren Wuchs. lonicera kamtschatica wird bei mir aber auch nicht gerade gross, ich hätte die gerne grösser...

Sonstige Vor- und Nachteile dürften gleich ein, z.B. die relativ gute Anpassungsfähigkeit an verschiedene Boden-ph-Werte und das Problem der fehlenden Trockenphasentoleranz.
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Rib-2BW

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #236 am: 14. Januar 2017, 13:00:07 »

Es gibt ja eine deutschsprachige Baumschule, die sich mit der Kulturvierung der japanischen Variante befasst (Angeblich wegen des Ausschlagsverhaltens der russischen Sorten). Die Kultivierung dieser Pflanze ist relativ jung.

Auch die Fruchtgrößen der russischen Kultursorten sollen nicht arg von den wilden Sorten abweichen. Der Ertrag lässt auch zu wünschen. Mehr als Naschwerk bekommt man von zwei Büschen nicht. Interessant finde ich auch die europäische Variante Lonicera caerulea. Schon wegen des Naturschutzes.
« Letzte Änderung: 14. Januar 2017, 13:04:27 von Rib-Esel »
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b-hoernchen

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #237 am: 14. Januar 2017, 13:22:09 »

Na, die russischen und japanischen Kultursorten bringen schon Früchte mit einem mehrfachen der Größe hervor, die meine no-name Gartencenter- oder Baumarktpflanze hat (irgendeine "Maitop", "Atut" oder "Amur" -wahrscheinlich ein Wildling, ein Mitbringsel von einer Expedition, dem man einfach einen Namen gegeben hat). Außerdem sind die Kultursorten süßer und gefälliger im Geschmack, weniger bitter-herb.

Von den Japanern habe ich die gleichen  wie floXIII auch,  nur die werden bei mir erst im Laufe des Juni reif - sind also nördlich der Alpen definitiv keine Maibeeren mehr. So viel wie versprochen tragen sie auch nicht (kamen im Sommer 2015), wie macht sich bei dir der Ertrag, Florian? Die meinen stehen allerdings nicht ideal frei. Da wäre bei freiem und sonnigem Standort sicher mehr drin... .

Letztes Jahr habe ich mir noch die "Russen" gekauft: Wolschebniza, Vostorg, Lakomka, Bakczarskaja Jubilejnaja, Bakczarskij Velikan - soweit sie bis jetzt getragen haben, große, aromatische Beeren mit deutlich mehr Zucker als meine no-name. Aus irgeneinem Grund meine ich, die Russen wären aromatischer als die japonicas* - hmm - das müsste ich mit mehr als ein paar Probierfrüchten verifizieren. Z. T. sind die Pflanzen recht klein geblieben - ich führe das auf den Stickstoffverbrauch durch verrottende Holzhäcksel zurück, die ich ins Pflanzloch gegeben habe. Stickstoffversorgung (Harnstoff etc...) ist sicher sehr wichtig, deshalb hatte auch die Düngung mit frischem Pferdemist so gut getan. Letztes Jahr keinen Pferdemist geholt - die Pflanzen blieben klein.

'Edit: Sehe gerade, Lonicera japonica ist eine andere Art, hier geht's um Zuchtsorten von L. caerulea aus Japan, Russland und sonst woher... . Dank an cydorian für die Klarstellung!
« Letzte Änderung: 15. Januar 2017, 14:06:45 von b-hoernchen »
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cydorian

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #238 am: 14. Januar 2017, 14:31:22 »

Ja, die hier erhältlichen neueren Kultursorten haben deutlich grössere Früchte wie die Wildform. Da aber nun von japanischen Sorten anderer Arten die Rede ist, bleibt die Fragen, ob dort der Zuchtfortschritt auch sichtbar ist, denn die Wildform auf Hokkaido war nicht sehr prickelnd.

Mit Pferdemist habe ich auch gedüngt, habe aber Zweifel ob die Düngerwirkung des verfügbaren Stickstoffs Wirkung auf die Pflanze hat. Dazu ist sie eigentlich zu nahe an der Wildform und die wächst auch auf stickstoffarmen Standorten gut. Genausogut kann die bessere Feuchthaltung des Bodens bei einer Pferdemistauflage besseres Wachstum gebracht haben. Wenn du mehrere Pflanzen in einer Reihe hast, kannst du das testen, zweimal Mist, zweimal Volldünger, zweimal gar nix.

Die Situation scheint etwas unübersichtlich zu sein. In der englischen Wikipedia sind die Unterarten so aufgelistet:

Lonicera caerulea var. altaica. Northern Asia.
Lonicera caerulea var. caerulea. Europe.
Lonicera caerulea var. cauriana. Western North America.
Lonicera caerulea var. dependens. Central Asia.
Lonicera caerulea var. edulis, synonym: L. edulis. Eastern Asia.
Lonicera caerulea var. emphyllocalyx (also known as Haskap). Eastern Asia.
Lonicera caerulea var. kamschatica. Northeastern Asia.
Lonicera caerulea var. pallasii. Northern Asia, northeastern Europe.
Lonicera caerulea var. villosa. Eastern North America.

"Haskap" (das Ainu-Wort, in Japanischer Silbenschrift hatsukapu geschrieben) habe ich massenhaft wild gesehen und Produkte davon gekauft, z.B. die Marmelade, das ist also Lonicera caerulea var. emphyllocalyx, Hokkaido. Was hier im Gartenmarkt steht, wird uns als Lonicera kamtschatica angeprisen. Wäre interessant zu wissen, ob das überhaupt stimmt oder ob das in Wirklichkeit nur Hybriden sind.
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Garten Prinz

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Re: Lonicera kamtschatica - Maibeere
« Antwort #239 am: 14. Januar 2017, 15:13:41 »


Viel besser dürften die Japaner wahrscheinlich auch nicht sein, sonst hätten die Kanadier für ihre Plantagen die Japaner nehmen können und keine eigenen Sorten züchten müssen.


Vielleicht spielt hier die notwendige Toleranz von extreme Frost eine Rolle.

Übrigens spielt die japanische "emphyllocallyx" sicher eine Rolle bei die Entwicklung der kanadischen Sorten. Bob Bors ((University of Saskatchewan) hat in 2005 Pflanzmaterial bekommen von Maxine Thompson (Oregon State University) und da waren auch Auslesen von "emphyllocalyx" dabei. In 2006 hat die University of Saskatchewan im Rahmen von ihr Zuchtprogram auch selbst japanische Sorten gesammelt.

Source: http://www.proeftuin.eu/Nl/KLF/Haskap_kweken.pdf p. 3-4
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