Rissgefährdungen treten besonders gegen Ende des Winters auf, wenn es nachts sehr kalt ist, aber tagsüber schon kräftig die Sonne scheint. Auf einem scharzen Stamm kann es da starke Temperaturschwankungen geben.
Andererseits hat mir die Brandenburger Vertreterin des Pomologenvereins gesagt, dass die Gefahr nur gegen Ende von HARTEN Wintern bestehen, wie wir sie eigentlich kaum noch kennen. Oder wann sind das letzte Mal Obstbäume ist Deutschland erfroren? irgendwann in den 50ern...
@ Landfrau:
Weil ich das von meinen Großeltern vom Land her auch so kenne, habe ich das für meine Hochstämme im letzten Winter auch gemacht - als Neuling aus Vorsicht, da mein Garten in einem Frostloch liegt.
Im Baumarkt ist ja ein Anstrich von Neudorff für ca. 10 €/Liter zu haben, grob veranschlagt hätte ich also 100-200 € für das Einpinseln ausgegeben. Wollte ich irgendwie nicht...
Einkaufen: Branntkalk -
http://de.wikipedia.org/wiki/Branntkalk den gibt's im Baumarkt, 40 Liter kosteten 1,80, davon ist jetzt noch mehr als die Hälfte übrig.
Dieses Pulver in Wasser auflösen (=Kalk löschen, Vorsicht mit den Augen - exotherme Reaktion), man erhält dann den sog. Löschkalk.
http://de.wikipedia.org/wiki/CalciumhydroxidDiese Pampe konnte ich mit einer Quaste einigermaßen gut auftragen. Auf den borkigen Hochstämmen hielt die Farbe sehr gut bis heute in der Rinde.
Versuchsweise habe ich auch glattere Rinde (Apfel-Buschbäume) eingepinselt, darauf hält das Zeug nicht gut. Könnte sich dann vielleicht auch negativ auf den pH-Wert des Bodens auswirken. Insofern könnte man vielleicht handelsüblichen Leim zugeben (das hab ich aber noch nicht ausprobiert).
Die kleinen Bäumchen brauchen den Anstrich aber auch nicht so sehr, da dünne Durchmesser schnell erwärmt werden. Die Frostrissgefahr besteht (höchstens) auf voluminösen dicken, dunklen Stämmen, wo die Sonnenseite und der Holukern nicht so schnell warm werden wie die sonnenzugewandte dunkle Seite.
Grüße
Ayamo