Grüß dich Wallu,
ja, oftmals sind Endungen fälschlicherweise gebräuchlich, weil sich wohl jemand die gleiche Frage gestellt und dann die Endung einfach angeglichen hat.
Wie die Endung des zweiten Teils des Artnamens (eine Art setzt sich immer aus Gattungsname + Epitheton (Artbezeichnung) zusammen) auszusehen hat, bestimmt derjenige, der die Gattung aufstellt. Die Artbezeichnungen müssen sich dem unterordnen.
Bei Deinen beiden Beispielen könnte es sich so verhalten:
(Erklärungen der Fremdwörter weiter unten.)
Aconitum napellus:
Der Gattungsname ist Neutrum singular, dann ist die Endung -um.
Beim Epitheton handelt es sich um ein Adjektiv der u-Deklination im Genitiv, dann ist die Endung ein langgesprochenes -us für ein männliches Nomen im Singular und kein kurzgesprochenes -us, was natürlich im geschriebenen Zustand nur aus dem Zusammenhang ersichtlich ist.
Oder es handelt sich beim Epitheton um ein Nomen der konsonantischen Deklination, da sind die Endungen von Nominativ und Akkusativ identisch und in diesem Fall -us (beide lang gesprochen).
Dierama pulcherrimum: Der Gattunsgname steht im Plural (Mehrzahl), dann ist die Endung -a für ein sächliches Nomen im Plural und nicht -um.
Erklärungen:
Deklination = Beugen der Nomen und Adjektive in die verschiedenen grammatikalischen Fälle
Nominativ = 1. Fall
Genitiv = 2. Fall
Akkusativ = 4. Fall
Nomen = Hauptwort
Adjektiv = Eigenschaftswort
Singular = Einzahl
Plural = Mehrzahl
Ich weiß, dass die botanische Systematik nicht immer nach den Regeln des klassischen Latein handelt oder beschreibt, daher bin ich mir mit meinen obigen Erklärungen nicht hundertprozentig sicher.
Viele Grüße
Markus