Mit Scheiben habe ich schlechtere Erfahrungen, die reißen meist dann genau an den Borlöchern ein.
Schilfhalme sind auch gut, die Wildbienen haben mit Vorliebe die von meinem Vater für mich mühsam schilfgedeckten Vogelhäuschendächer zerfledert. Holunderstängel oder Brombeerstängel nehmen sie aber auch gern.
Wir haben unsere Nistplätze möglichst regengeschützt direkt am Haus aufgehängt an der Mauer sogar mal mit einem kleinen Dach vor Feuchtigkeit geschützt. Es können dazu auch luftgetrocknete Lehmziegel mit Löchern aufgehängt werden, Wolfgang hat ja gezeigt und sogar ein richtiges Hotel gebaut, aber es geht auch einfacher, und am allerbeliebtesten sind die ganz billigen Kanthölzer, insbesondere auch die saubergebohrten Ikea-Ivar-Holme
, falls die grad jemand noch übrig rumstehen hat. Ansonsten aber jedes unbehandelte Holz.
Simon, wir haben mit Tropenholz andere Erfahrungen gemacht, für eine Jugendforschtarbeit hat Söhnchen mal kostenlos Holz von einem Holzhandel bekommen, u. a. auch viele verschnittene Meranti-Fensterstöcke, die wurden alle mit absoluter Begeisterung besiedelt, und zwar von allen Arten quer durch die Bank. Meist bevorzugen die Bienen die besonders sauber gebohrten Löcher, offenbar weil sie sich da nicht die Flügel verletzten können, manchmal kommen aber auch Interessenten die Mulm bevorzugen, die raffen sich dann tatsächlich das letzte Krümelchen Sägemehl aus den anderen Löchern zusammen
Wichtig ist, damit die Brut nicht schimmeln kann, eine Neigung beim Bohren der Röhren minimalst schräg nach oben, damit sich keine Feuchtigkeit in den Röhren sammeln kann, aber natürlich nicht so, dass ihnen beim Bauen alles immer rausrutscht
Andererseits geht es auch ohne Bohrneigung, bei Brettern oder Hölzern kann dies ja noch später leicht über die Aufhängung geregelt werden.
Bohrabstände mit 1-2 cm sind völlig ausreichend und ruhig so tief wie möglich bohren, sie bauen in der Röhre ja die einzelnen Nistkammern hintereinander.
Die verschiedenen Lochgrößen würde ich in geringer Anzahl schon ab 1 mm empfehlen, denn bei uns siedeln in diesen Löchern ganz winzige Wespen.
Bohrlöcher mit 2, 2,5 u. 3 mm Stärke sind, nicht nur bei uns, sondern auch bei verschenkten Hölzern, am schnellsten vergeben.
Sie werden u. a. von einer Holzbohrwespe, die Spinnen einträgt, desweiteren von Pemphredon lugubris einer schwarze Wespe mit auffallend viereckigen Kopf, die Blattläuse einträgt, und von Unmengen kleiner Solitärbienchen wie Chelostoma campanularum, u. C. florisomne belegt.
Ab ungefähr 3,5 mm Durchmesser sind bei uns schon die Löcher für die Mauerbienen und Blattschneiderbienen interessant.
In den großen Bohrlöchern mit 1 cm schlafen bei uns immer dicke schwarze unzufrieden wirkende Brummer , die ich immer noch nicht sicher bestimmen konnte.
Hat lange gedauert bis sich da mal welche zum Nisten bequemt haben.
Es ist jedenfalls wirklich sehr nett die einzelnen Arten zu beobachten, auch was für unterschiedliche Baumaterialien sie zum Verschließen der Löcher verwenden. Eines unserer Bienchen hatte sogar mal seine eigenen Deckel als ganz persönlichen Stempel jeweils mit einer Tannennadel verziert.
Unser Totholzhaufen liegt dagegen komplett im Schatten, wird langsam von Efeu überwachsen, und soll an sich mit seinem verrottrnden Holz und anfallendem Mulm ganz anderen Insekten als den Solitärbienen u. Wespen, mehr so Pinsel-Hirsch-Rosen-Bockkäfern zur Verfügung stehen.
liegrü g.g.g.