Die Winterhärtezonen geben an, welche Minimaltemperatur im Winter im Durchschnitt auftritt.
In der Zone 7b sind das -12,3 bis -14,9 Grad.
Es heißt, dass ein Gehölz mit der betreffenden Härteangabe in der Zone eine Überlebenswahrscheinlichkeit von etwa 80 % hat, wobei mir ehrlich gesagt schleierhaft ist, woher man das 1. so genau weiß, und 2., 80 % von was?
Pragmatisch ausgedrückt: Bei einem Gehölz, dessen Härteangabe mit der Winterhärtezone übereinstimmt, kann man davon ausgehen, dass es in dem Gebiet normale und die alle paar Jahre vorkommenden etwas kälteren Winter problemlos überstehen, in Extremwintern aber Schäden erleiden wird. Solche Extremwinter zeichnen sich aber oft nicht nur durch extreme Tiefsttemperaturen aus, sondern meist auch noch durch Strahlungsfröste bei trockener Luft und tagsüber Sonnenschein bei Dauerfrost. Die Schäden sind dann - gerade bei Immergrünen - mehr Frosttrocknis als Tieftemperaturschäden.
Ob und wie stark solche Schäden dann auftreten, hängt sehr stark vom Kleinklima ab: Steht die Pflanze vor Wintersonne und Ostwind geschützt in Hanglage, so wird sie weniger leiden als dieselbe Art/sorte an sonnig exponierter Stelle in einem Tal, wo sich die Kaltluft sammelt.
Was "Deine" Libanonzeder angeht: Sie dürfte bei Dir wohl gedeihen. Allerdings ähnelt sie so sehr der Atlaszeder (manche halten beide für ein und dieselbe Art), dass ich lieber die robustere Atlaszeder pflanzen würde. Wenn man die nicht in der häufigsten und härtesten Form 'Glauca' möchte, muss man allerdings suchen.
Von der Libanonzeder gibt es im Wuchs abweichende (straffer in die Höhe gehende) Auslesen, die härter als die "gewöhnliche" Libanonzeder sind. Z.B. 'Stenocoma'.
In Extremwintern muss man bei Zedern erstmal mit Nadelbräune und Nadelverlust rechnen. Wenn die Triebe selbst nicht geschädigt werden, wächst sich das noch im selben Jahr wieder aus.
Noch ein Wort zu Klimadiagrammen: In so ein Diagramm gehen die Messwerte der Maxima und Minima eines jeden Tages ein, die über lange Zeiträume gemessen werden. Die Tiefsttemperaturen stecken da also mit drin, aber wie tief die Temperaturen fallen können, wird (leider) aber nur selten zusätzlich mit angegeben. Es kann also ohne Weiteres sein, dass zwei Stationen mit ähnlichem Verlauf durchaus größere Unterschiede in den Minima aufweisen. In aller Regel werden in Gebieten mit kontinentalerem Klima tiefere Minima auftreten als in eher maritim getönten. In Deinem Fall kannst Du davon ausgehen, dass die Minima in Zürich eher tiefer ausfallen als in Rheinland-Pfalz, da letzteres mehr vom atlantischen Klimaeinfluss profitiert.
Was das Klima angeht, so könntest Du es mit einer Zeder versuchen. Bedenke aber den Platz!