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Autor Thema: Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion  (Gelesen 26081 mal)

uliginosa

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #15 am: 31. Januar 2008, 09:32:33 »

Interessantes Thema!

Mineralische Düngung versuche ich zu vermeiden. Es sind genug Nährstoffe in der Landschaft, man sollte möglichst Vorhandenes nutzen, Karnickelmist des Nachbarn, Pferdemist (Reiterhöfe in der Peripherie der Großstädte) und natürlich eigenen Kompost!

Mangel einzelner Elemente mineralisch auszugleichen scheint mir sinnvoll, oder gibt es da Alternativen? Z.B. für Kalium?

Kann man Rasen - der ungedüngt bei uns schnell gelbbraun wird - organisch düngen?

Harnstoff ist organisch und deshalb relativ langsam wirksam, aber über das Blatt sofort aufnehmbar weshalb es Vorteile als Blattdünger hat. Er ist allerdings ein reiner und hoch konzentrierter Stickstoffdünger und spielt in reiner Form im Kleingarten keine Rolle.

Eine Jauche aus Nachbars Karnickelmist, verdünnt über die Blätter gegosen müsste also schnell wirken?

Wie funktioniert eigentlich Blattdüngung?
« Letzte Änderung: 31. Januar 2008, 09:37:55 von uliginosa »
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Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli

Günther

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #16 am: 31. Januar 2008, 10:18:02 »

Jauche als Blattdünger muß STARK verdünnt werden (wie alle Blattdünger...)
Harnstoff hat ein paar Vorteile: Überdosierung mit Schadwirkung ist nicht ganz so leicht möglich, und giftig ist er auch nicht - findet sogar als Futterzusatz in der Landwirtschaft Verwendung. Manche "umweltfreundlichen" Auftaumittel bestehen auch aus Harnstoff.
Wenn ich NUR Stickstoff haben möchte, dann kann ich ihn verwenden, ist für landwirtschaftliche Zwecke leicht, allerdings kaum in Kleinmengen erhältlich.
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Günther

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #17 am: 31. Januar 2008, 10:19:46 »


Mineralische Düngung versuche ich zu vermeiden. Es sind genug Nährstoffe in der Landschaft, man sollte möglichst Vorhandenes nutzen, Karnickelmist des Nachbarn, Pferdemist (Reiterhöfe in der Peripherie der Großstädte) und natürlich eigenen Kompost!


 Der "klassische" Pferdemist besteht heutzutage leider zur Hauptmenge aus Einstreu (Stroh udgl.)....
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Anne Rosmarin

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #18 am: 31. Januar 2008, 10:44:29 »

Da meine jüngste Tochter nachts den langen Weg zum Klo nicht schafft, habe ich an Harnstoff keinen Mangel ;).

Ich habe gelesen, daß früher auch die Nachttöpfe nicht einfach weggeschüttet wurden, sondern verdünnt an die Rosen u.a.

Was für eine Verdünnung wäre denn passend für einen Einsatz als Blattdünger?
« Letzte Änderung: 31. Januar 2008, 10:44:52 von Anne Rosmarin »
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Liebe Grüße, Anne

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Günther

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #19 am: 31. Januar 2008, 10:55:55 »

Vorsicht!
Hunde bringen analog Stauden um!
Nicht unverdünnt aufbringen, noch besser, verjauchen lassen (wie Gülle), und dann - auch nicht unverdünnt - aufbringen.
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Anne Rosmarin

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #20 am: 31. Januar 2008, 11:04:56 »

verstehe schon Günther, verjauchen ist mir nicht fremd und ich kenne sogar Bäume, die von menschlichen Männern totgepullert wurden ;D 8) ::) :-X.

...nur weiß ich immer noch nicht, in welchem Verhältnis verdünnt werden sollte ;).

« Letzte Änderung: 31. Januar 2008, 11:05:25 von Anne Rosmarin »
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Liebe Grüße, Anne

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Günther

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #21 am: 31. Januar 2008, 11:10:46 »

Pi mal Daumen, etwa aufs zehnfache.
Stärker verdünnt und öfters ein bisserl was ist noch günstiger.
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Daniel - reloaded

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #22 am: 31. Januar 2008, 11:11:20 »

Zitat
Mangel einzelner Elemente mineralisch auszugleichen scheint mir sinnvoll, oder gibt es da Alternativen? Z.B. für Kalium?
Kann man Rasen - der ungedüngt bei uns schnell gelbbraun wird - organisch düngen?

Naja Alternativen gibt es eingeschränkt. Du bringst das Kalium eigentlich immer mineralisch aus, es ist nur eine Frage der Verbindung. In den meisten org. Düngern die man kaufen kann ist Kali als mineralischer Bestandteil zugefügt (liest sich dann organisch-mineralisch auf der Packung). Als natürliche Quelle könnte Holzasche aus reiner Verbrennung dienen, nur die Bindungsform habe ich wieder vergessen (hatte sie neulich für einen anderen Tread mal rausgesucht).... :( Es spricht aber auch nichts gegen eine mineralische Zufuhr von Kali, da es als positiv geladenes Ion an Tonminerale oder Huminsäuren gebunden wird und dadurch normalerweise nicht ausgewaschen wird.
Sicher kann man Rasen organisch düngen warum nicht?
Man könnte z.B. eine dünne Schicht reifen Kompost (liefert aber nur sehr wenig Nährstoffe) vor starkem Regen ausstreuen und einwässern. Oder man nimmt einen org.-mineralischen Volldünger wie Animalin etc. und gleicht den fehlenden Stickstoff durch Hornmehl aus. Hornmehl ist feiner und sieht dadurch besser aus als langsam verwesende Hornspäne und wirkt auch schneller, daher würden sich eher zwei bis drei kleinere Mengen über das Jahr verteilt anbieten.
Zitat
Eine Jauche aus Nachbars Karnickelmist, verdünnt über die Blätter gegosen müsste also schnell wirken?
Das müsste sie nicht nur, das tut sie auch. Wichtig ist nur, wie Günther ja schon geschrieben hat, dass du sie auf jeden fall stark verdünnst! Die Jauche besteht ja nicht nur aus Harnstoff, dieser ist jedoch auch in recht hohen Dosierungen gut verträglich.
Zitat
Wie funktioniert eigentlich Blattdüngung?
Naja, indem man niedrig konzentrierte wasserlösliche Dünger auf die Blätter spritzt. Wichtig ist dabei, dass die Brühe möglichst lange nass auf den Blättern bleibt. Die Nährstoffe dringen dann durch die Kutikula ins Blatt ein und können verarbeitet werden. Die Frage ist nach der Wirksamkeit bzw. der Effektivität. Es können nur sehr geringe Mengen an Nährstoffen zugführt werden und es erfolgt keine Speicherung wie im Boden, daher kann es sinnvoll sein über eine Blattdüngung zu ergänzen (z.B. bei Magnesiummangel mit Bittersalz als Ergänzung zur Bodendüngung, oder auch manchmal noch bei Eisenmangel wobei auch hier die Bodenbehandlung wirksamer ist und die Verbindungen für die Bodenbehandlung besser wirksam sind).
In der Landwirtschaft wird meist AHL (Ammonnitrat-Harnstofflösung) in Kombination mit Pflanzenschutzmitteln ausgebracht, hierdurch kann ein großer Teil des Stickstoffs zugeführt werden, die AHL wird jedoch auch in den Boden gespült und dann auch dort wirksam. Sie unterstützt die Haftfähigkeit der Mittel und das Eindringen in die Pflanze sowie die Wirkung einiger Mittel (insbesondere Herbizide) woduch die Dosierung verringert werden kann (Umweltschutz).
Im Zierpflanzen- und Gemüsebau wird meist Harnstoff verwendet um akuten Mangel unterstützend zur Bodendüngung zu beheben. Im Zierpflanzenbau lassen sich durch Zusatz zu Hemmstoffen (Cycocel) die Cycocel-typischen Blattaufhellungen vermeiden. Auch Orchideen sind dankbar für regelmäßige Harnstoffgaben, da sie den Stickstoff gut gebrauchen können, die Wurzeln aber zu empfindlich sind um die notwendige Menge zuzuführen.
Blattdüngung kann aber immer nur eine Ergänzung sein, da nur sehr geringe Mengen an Nährstoffen zugeführt werden und (außer Stickstoff in Form von Harnstoff) die Nährstoffe sehr lange brauchen um die Kutikula zu durchdringen, die Blätter trocknen meistens vorher ab und dann ist die Düngung praktisch wirkungslos und kann (bedingt durch die Salzkonzentration auf den Blättern) sogar zu Schäden führen.

LG Daniel
« Letzte Änderung: 31. Januar 2008, 11:12:41 von Daniel »
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Anne Rosmarin

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #23 am: 31. Januar 2008, 11:14:42 »

Danke Günther :D
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Lehm

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #24 am: 31. Januar 2008, 15:02:01 »

Eigentlich ist ja der Titel falsch, denn mineralische Düngung ist ja kein Gegensatz zu organischer Düngung. Steinmehl etwa ist ja nichts anderes als ein mineralischer Dünger bzw. Hilfsstoff. Organisch oder synthetisch wäre richtig.
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Daniel - reloaded

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #25 am: 31. Januar 2008, 15:14:38 »

Dann müssen wir auch in Dünger und Hilfsstoffe unterscheiden, denn Steinmehl als Beispiel hat im eigentlichen Sinne keine Düngewirkung was Hauptnährstoffe angeht, es dient lediglich der Anreicherung des Bodens mit Mineralien und u.U. Spurenelementen. Und Mineraldünger sind lange nicht zwingend synthetisch hergestellt. Die im Gartenbau und Kleingarten eingesetzten Dünger sind zwar meist umgewandelt, die Ausgangsstoffe jedoch der Natur entnommen (Kali- und einige Stickstoffdünger ebenso wie Phosphatdünger). So werden in der Landwirtschaft bis heute noch Kalisalze (Kaliumchlorid) eingesetzt oder auch Rohphosphate so denn eine Phosphatdüngung überhaupt erforderlich ist....
« Letzte Änderung: 31. Januar 2008, 15:17:11 von Daniel »
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Lehm

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #26 am: 31. Januar 2008, 15:17:56 »

Ja, seh ich ein. Aber das "synthetisch" fehlt schon. Schliesslich werden doch einige sog. Kunstdünger synthetisch hergestellt oder fallen als Abfallprodukte synthetischer Prozesse an. Bei "mineralisch" denkt man ja gleich an den funkelnden Bergkristall. ;D
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Daniel - reloaded

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #27 am: 31. Januar 2008, 15:25:02 »

Naja auch sogenannte "Kunstdünger" (ich hasse das Wort) sind aus Einzelnährstoffen zusammengesetzt bwz. gemischt. Von daher gilt das gleiche wie oben gesagt.... es wir eben kein Blaukorn hergestellt in dem man ein paar Elemente reagieren lässt sondern durch Mischung von einzelnen Düngern wie z.B. Kaliumsulfat, Kaliumnitrat, Diammonphosphat etc. und diese wiederum sind meist nicht ausschließlich synthetisch hergestellt sondern allenfalls umgewandelt. Wobei du ja nun in der Hinsicht Recht hast, als dass das Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniaksynthese sicherlich nicht gerade umweltfreundlich ist was den Energiebedarf angeht....
Und Thomasdünger sind Rückstände aus der Eisenverhüttung, aber deshalb noch lange nicht synthetisch.....Ausgangsstoffe sind Kalkstein und Eisenerz....
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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #28 am: 31. Januar 2008, 15:34:02 »

Düngung sollte man nicht nur als etwas betrachten, dass von aussen auf die Erde geschüttet wird. Durch Förderung des Bodenlebens erzielt man z.B. auch ganz respektable Düngeeffekte. Regenwurmkot ist z.B. ein optimaler Dünger und in regenwurmreichen Böden macht schon die Masse der abgestorbenen Regenwürmer allerhand Düngung aus.
Ein reiches mikrobielles Bodenleben, etwa durch Mulchen unterstützt, macht Stoffe im Boden pflanzenverfügbar.
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Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
  Pat Parelli

Daniel - reloaded

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Re:Düngung organisch oder mineralisch- eine Diskussion
« Antwort #29 am: 31. Januar 2008, 15:44:43 »

Das habe ich im Großen und Ganzen auch nie bestritten! Nur habe ich zum beispiel das Problem, dass sich bei mir keine regenwürmer ansiedeln, da der Boden (auch mit Mulch) einfach zu trocken ist.....
Vielleicht denke ich auch bei der gesamten Thematik zu sehr aus Sicht des professionellen Gärtners.....
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