@hemerocallis, ich danke Dir, dass Du dich dieses Themas mit Engangement annimmst und mir dabei helfen willst meine Situation zu verbessern.
Ich zweifle sehr daran, dass eine solche Bewässerungsanlage in meinem Garten funktionieren würde. Du schreibst zum Beispiel von einer Pumpe zum Ausgleichen des Wasserdrucks. Von diesen Pumpen brauchte ich mehrere, da es 5 Speichergefäße und 13 Etagen gibt. Wie werden die Pumpen betrieben? Strom gibt es nur aus dem Generator. Dann müssten es solarbetriebene Pumpen sein. Von einer lieben Freundin weiß ich, dass die Nutzung von Solarstrom im Garten ganz schön knifflig sein kann.
Von meiner obersten Wassersammelstelle zu dem am weitest entfernten Beet auf dieser Ebene sind eine Entfernung von ca. 70 Metern mit ca 1,50 Gefälle zu überbrücken. Montiere ich die schwarzen Schläuche an die Trockenmauern, um das Gefälle des Schlauches gleichmäßig zu halten? Wie komme ich um die Ecken der Mauern? Wie überbrücke ich die beiden Treppenaufgänge?
Ich versuche mal, die einzelnen Punkte, die Du angesprochen hast, zu trennen und so verständlich wie möglich zu beantworten (ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich genau verstanden habe, wie Dein Garten tatsächlich angelegt ist).
Prinzipiell kann man bei einem Garten in Hanglage mit Schwerkraft oder mit Pumpendruck bewässern. Hat man wenig Wasser zur Verfügung, ist die Bewässerung mit Pumpendruck wassersparender (bei Schwerkraft braucht man 'dickere Schläuche' - sehr vereinfacht ausgedrückt). Bei fehlendem Stromanschluß macht eventuell die Nutzung einer Solar-Inselanlage, wie man sie für Gartenhäuser als Set kaufen kann, Sinn - die sind inzwischen schon recht leistungsfähig. Da müßte man sich anschauen, was die ökonomischere Lösung ist. Ich kenne keine Solarpumpe, die ausreichend Druck erzeugt, hab mich aber die letzten Jahre nicht mehr mit der Thematik beschäftigt - vielleicht gibt es inzwischen brauchbare Modelle.
Hat man einen großen Garten und mehrere Speichergefäße (nicht nebeneinander), kann man wieder wählen. Man kann sie verbinden und das unterste mit Schwerkraft immer gefüllt halten. Von dort aus kann man dann mit einer Pumpe das ganze Gelände bewässern. Der Nachteil ist, daß man das Gelände immer in Sektoren aufteilen und jeden Bereich einzeln bewässern muß, das bedeutet, daß das Wasser teilweise die selbe Strecke hin und wieder zurück transportiert wird - da liegt für mich die Nutzung der unterschiedlichen Speicherorte für die Sektorenaufteilung näher.
Du kannst so vor allem mal einen Sektor in Betrieb nehmen und dort lernen, wie Du die Anlage am geschicktesten einsetzt. Wir haben in den Beeten Hauptversorgungsleitungen - der Garten ist 'quasi rund ums Haus gewickelt' und die längste Versorgungsleitung bis in den Vorgarten hat ca. 50 m, aber auch 70 m wären kein Problem. Wenn das Niveau in Deinem Garten von der Entnahmestelle um 1,5 m abfällt, ist das für die Pumpe sogar noch einfacher (bei einem Anstieg von 1,50 m würde man ein entsprechend stärkeres Pumpenmodell brauchen).
Die Versorgungleitungen für die einzelnen Sektoren wurden bei uns unterirdisch an die Beton-Zaunfundamete montiert (in ca. 25 cm Tiefe, da sind sie auch beim Pflanzen nicht im Weg), sie zweigen dann mittels Knie in die jeweiligen Beete/Sektoren ab. Das wäre an der Innenseite von Trockenmauern ebenso möglich. Die Versorgungsleitungen sind relativ starre Schläuche - man kann sie in sanften Kurven legen, braucht man rechte Winkel, baut man ein Knie ein. Sie sollen nicht aufliegend verlegt werden, weil sie unter UV-Einfluß nicht so lange halten. Eine Treppe würden wir im Beet daneben überwinden.
Versuch, Dich vom Bild des Gartenschlauchs, den man durch den Garten zieht, zu trennen - das Bild von Strom- bzw. Wasserleitungen in Hauswänden trifft es eher.
Von diesen Versorgungsleitungen gehen dann die dünnen Bewässerungsschläuche zu den Pflanzen - diese kann man verzweigen, mit unterschiedlichsten Tropfern, Neblern, Flächendüsen etc. ausstatten. Je nach Bedarf bekommen die Pflanzen das passende Endstück. Die Menge dieser Abnehmer und deren Durchfluß beeinflussen den Wassereintrag pro Beet - und natürlich die Bewässerungszeit, die man minutengenau programmieren kann. Wir haben in jedem Sektor nach der Errichtung der Anlage optimieren müssen - man kann erst im Betrieb einschätzen, was gut reicht und was zu viel ist. Die Rhododendren haben wir z. B. zu Beginn mit Tropfern bewässert, was nicht gut geklappt hat. Inzwischen haben wir in dem Bereich mehrere Nebler, die die flächigen Wurzelsysteme viel effizienter versorgen.
Noch ein Wasserspartip - der mit Bewässerunganlage noch besser klappt. Sehr durstige Pflanzen haben wir in Teichfolie-Wannen gepflanzt. Diese 'Wannen' haben sind unten dicht, haben aber ein paar Zentimeter über der 'Bodenfläche' rundherum Löcher, damit keine Staunässe entsteht. In diesen Zonen (aufgefüllt mit Pflanzerde) haben die Stauden ein unterirdisches Reservoir, das wir mit einem fetten Tropfer immer wieder auffüllen.
Ich kann Deine Skepsis verstehen - Dein Garten ist auch bewässerungstechnisch eine Herausforderung, aber ich denke, man kann auch bei Dir mit einem durchdachten System einiges verbessern. Schick mir eine PN, wenn Du konkrete Fragen hast.